Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Halle stehen.
    »Hier hinten bin ich, Phil«, rief ich.
    Mein Partner eilte herbei und wollte erst einmal die gesamte Entführungsgeschichte erfahren.
    »Und dann hat Coburn dich so einfach freigelassen? Verstehst du sein Verhalten?«, fragte er.
    Ich konnte es nur mit der Befehlshierarchie erklären, wobei mir die seltsame Andeutung des Killers im Gedächtnis haften geblieben war.
    »Aufschub? Ja, das klingt nach einem Hintermann«, sagte Phil.
    Da es in der Halle nichts weiter zu untersuchen gab, verließen wir sie. Ich setzte mich hinters Lenkrad des Jaguar und beugte mich zum Computer in der Mittelkonsole hinüber.
    »Ich muss diesen Namen herausbekommen«, sagte ich.
    Mein Partner akzeptierte mein Verhalten und wartete geduldig ab, bis ich die alten Protokolle studiert hatte. Dann stieß ich endlich auf das weibliche Gegenstück zu Seth Coburn.
    »Anna Kotcharev. Sie soll sich immer noch in New York aufhalten«, sagte ich.
    Mein Partner ahnte sofort, worauf ich hinauswollte.
    »Du willst dich aber nicht mit ihr treffen, oder?«, fragte er.
    Ich startete die Viper-Maschine und erfreute mich an dem sonoren Klang der über fünfhundert PS, die nur auf ihre Entfesselung warteten. Diesen Gefallen konnte ich ihnen leider in diesem Augenblick nicht tun.
    »Doch, genau das will ich. Wenn sie und Coburn immer noch zusammenarbeiten, verfügt Kotcharev über wertvolle Informationen«, sagte ich entschlossen.
    Wir durften keine Zeit verlieren, denn falls der Hintermann der Killer weiterhin so schnell und brutal reagierte, würde uns die Killer-Lady sehr bald nicht mehr zur Verfügung stehen.
    »Anna Kotcharev trifft sich regelmäßig mit Landsleuten in einer Bar am Rande von Little Odessa. Dort fangen wir an«, erklärte ich.
    Mein Partner schluckte weiteren Protest hinunter und beschäftigte sich stattdessen mit dem Leben der Killerin. Gleichzeitig fragte er den Stand der Fahndung nach Seth Coburn ab, die bislang leider erfolglos geblieben war.
    »Hier kommen gerade eben einige Daten zu der Halle rein, in der ich dich eingesammelt habe«, sagte er.
    Ich hörte mir an, welches Unternehmen zurzeit die Halle angemietet hatte. Vielleicht hatte Coburn in der Eile ja einen Fehler gemacht und mich an einen Ort verschleppt, der in irgendeiner Verbindung zum Anschlag auf das Safe House stand.
    ***
    Die Führung durch die Hallen der Druckerei nahm zwei Stunden in Anspruch und war aufschlussreicher als von June erwartet.
    »Ist dir der Techniker an der dritten Maschine aufgefallen?«, fragte sie Blair.
    Nachdem Joseph Martin ihnen den ausführlichen Einblick in sein Unternehmen ermöglicht hatte, verabschiedeten June und Blair sich von ihm. Jetzt saßen sie im Dodge Nitro und schauten nachdenklich auf das Firmengebäude.
    »Nein, dafür aber der Raum neben dem Papierlager«, erwiderte er.
    Verblüfft schaute June zu ihrem hochgewachsenen Partner, da ihr dieser Raum entgangen war. Blair löste seinen Blick vom Gebäude und schaute fragend zu June.
    »Was war das mit dem Techniker?«, wollte er wissen.
    Sie erzählte von dessen merkwürdigem Verhalten, als der Geschäftsführer sich gemeinsam mit ihnen der Druckmaschine näherte.
    »Das war keine Druckmaschine, June. Ich habe weniger auf den Bediener geachtet, dafür aber mehr auf die Maschine selbst. Es war die Station, in der Lichtbildausweise angeblich fälschungssicher verschweißt werden«, warf Blair ein.
    June ließ einen leisen Pfiff vernehmen.
    »Das macht sein Verhalten noch interessanter. Er hat die Vorlage ausgetauscht, kurz bevor wir die Maschine erreicht hatten. Er wirkte aufgeregt und hat sich bei den Antworten auf meine Fragen schwer getan«, sagte sie.
    Blair fand das Verhalten ebenfalls auffällig, und dann kam er auf den einzigen Raum zu sprechen, den Joseph Martin ihnen bewusst vorenthalten hatte.
    »Wir durften uns zwar das Papierlager ansehen, aber die schmale Tür unmittelbar daneben wollte er nicht öffnen. Angeblich soll das Schloss defekt sein«, sagte Blair.
    Aber daran zweifelte der farbige Agent, und auch June spürte eine zunehmende Neugier. Es gab Geheimnisse in dieser Druckerei, denen sie unbedingt auf den Grund gehen wollte.
    »Ich denke, wir sollten später wiederkommen«, schlug sie vor.
    Blair zeigte ein erfreutes Grinsen. »Ganz meine Ansicht, verehrte Kollegin. Ich dachte dabei an eine Zeit nach Mitternacht. Einverstanden?«
    June war sehr einverstanden und zückte anschließend ihr Mobiltelefon, um Mr High über die Pläne zu informieren. Nach

Weitere Kostenlose Bücher