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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
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Klub nichts mehr ausrichten. Wir fuhren zurück ins Field Office, während June und Blair den Einsatz vor Ort zu Ende führten.
    ***
    Er konnte nicht glauben, dass es tatsächlich passiert war. Wer konnte nur ein Interesse an der Entführung seiner Person haben?
    »Ich bin doch nicht reich«, murmelte Joseph Martin.
    Es war wie ein böser Albtraum, aus dem man einfach nicht erwachen wollte. Der Geschäftsführer der Druckerei war auf dem Heimweg von zwei schwarzen SUV eingekreist und zum Halten gebracht worden. Bevor Joseph Martin überhaupt reagieren konnte, zerrten ihn zwei maskierte Männer brutal aus seinem Toyota.
    »Es kann sich nur um einen Irrtum handeln. Was hätte ich diesen Menschen schon zu bieten?«
    Sosehr er sich auch den Kopf zerbrach, Joseph fand keinen plausiblen Grund für seine Entführung. Immer wieder wanderte sein verzweifelter Blick durch die Halle einer Truckinstandsetzung. Er kannte sogar den Besitzer der kleinen Firma und suchte vergeblich nach einem Anlass, womit er Harry dermaßen wütend gemacht haben könnte. Joseph war sich absolut sicher, den Mann niemals auch nur verärgert zu haben.
    »Gut, dass Sie kommen. Hier liegt ein Irrtum vor!«, rief er aus.
    Zwei Männer waren in die Reparaturhalle gekommen und bauten sich schweigend vor dem Geschäftsführer der Druckerei auf.
    »Willst du am Leben bleiben?«, fragte der Größere.
    Natürlich wollte Joseph das und nickte mehrfach. Die dumpfe Stimme machte ihm wahnsinnige Angst, doch gleichzeitig beruhigte ihn der Umstand, dass seine Entführer Masken trugen. Da Joseph nicht einmal ihre Gesichter gesehen hatte, drohte ihnen auch keine Gefahr. Er würde sie niemals identifizieren können.
    »Dachte ich mir. Unterschreib diese Aussage und wir lassen dich laufen«, sagte der Entführer.
    Joseph Martin war mit Handschellen so an einen Werkzeugwagen gekettet, dass er eine minimale Bewegungsfreiheit seiner Hände behielt. Es würde reichen, um das Schreiben mit seiner Unterschrift zu versehen. Als der Gangster es vor ihm ablegte und ihm einen Kugelschreiber in die Hand drückte, überflog Joseph automatisch die Zeilen auf dem Blatt Papier. Fassungslos schaute er zu seinem Entführer hinauf.
    »Was verlangen Sie denn da von mir? Ich habe in meiner Druckerei niemals Ausweise gefälscht oder gar Goldbarren! Was bezwecken Sie mit dieser Falschaussage?«, stotterte er.
    Sein Gehirn weigerte sich, die Zusammenhänge zu erfassen. Doch ganz langsam sickerte auch der Inhalt des vorletzten Satzes des Geständnisses in seinen Verstand, und dann schüttelte ein Weinkrampf den Geschäftsführer.
    »Ich soll einen Mordauftrag erteilt haben? Um Gottes willen, so etwas Fürchterliches könnte ich im Leben nicht tun. Bitte, bitte! Verlangen Sie nicht von mir, dass ich dieses Geständnis unterschreibe«, flehte er.
    Der Kleinere der Entführer schüttelte angewidert den Kopf und zog ein Mobiltelefon aus seiner Jackentasche.
    »Wenn du nicht unterschreibst, müssen deine Frau und dann nacheinander die drei Kinder dafür büßen. Willst du das?«, drohte er.
    Joseph blinzelte die Tränen weg und starrte voller Entsetzen auf die Bilder im Display des Mobiltelefons. Die Gangster hatten nicht nur ihn in ihrer Gewalt, sondern auch Josephs Frau und ihre drei minderjährigen Kinder. Er gab seinen Widerstand auf und setzte mit unsicherer Hand die geforderte Unterschrift unter das Geständnis. In einem Teil seines Gehirns wuchs die Hoffnung heran, dass er nach seiner Befreiung die Cops von seiner Unschuld überzeugen könnte. Alles würde noch gut werden.
    »Na, also. So, und nun lassen wir dich auch frei«, sagte der Entführer.
    Joseph war viel zu verwirrt, um auf die Vorbereitungen des anderen Gangsters zu achten. Als sich die Drahtschlinge um seinen Hals legte, war es zu spät. Mit einem fürchterlichen Ruck zerrte die Hebevorrichtung den Mann in die Höhe, der dabei durch die Schlinge zu Tode stranguliert wurde.
    »Das war’s. Wir haben unseren Auftrag erledigt. Gehen wir in den Diner, damit unsere Alibis stehen«, sagte der Größere.
    Während sie ihre Masken vom Kopf zogen und durch die kleine Seitentür die Reparaturhalle verließen, baumelte der Leichnam des Geschäftsführers unter der Decke. Auf dem Wagen mit dem Werkzeug lag das unterschriebene Geständnis, in dem Joseph Martin seine Schuld an diversen Fälschungen und einem Mehrfachmord in New York einräumte. Mit dieser Belastung seines Gewissens war er angeblich nicht mehr klargekommen und schied deswegen

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