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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
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würden wir auch gerne in Erfahrung bringen, Antonow. Bleiben Sie im Büro. Agent Decker und ich sehen nach, wer die Schießerei angefangen hat«, sagte ich.
    Es war ein weiteres Risiko, dem Klubbesitzer mit der Beretta den Rücken zuzuwenden. Ich ignorierte Phils skeptischen Seitenblick und öffnete vorsichtig die Tür zum Gang.
    »Da schießt jemand mit automatischen Waffen«, sagte ich.
    Im nächsten Augenblick schallten laute Kommandos durch die Klubräume, als June und Blair mit dem SWAT-Team eingriffen. Für unsere Kollegen musste die Lage noch unübersichtlicher sein, weshalb ich den schnellen Zugriff sehr begrüßte. Antonows Klub war bei einer speziellen Klientel ausgesprochen beliebt, und viele dieser Herrschaften trugen Meinungsverschiedenheiten nicht vor Gerichten aus. Es konnte also gut angehen, dass wir zufällig mitten in die Fehde zweier Gangstergruppen gestolpert waren.
    »June?«
    Ich hatte das Headset aufgesetzt und nahm Verbindung zu den Kollegen auf. In wenigen Sätzen skizzierte ich die Situation im Büro, damit unsere Kollegen nicht von falschen Voraussetzungen ausgingen.
    »Die Schüsse sind im Inneren des Klubs gefallen. Habt ihr eine Chance, dorthin zu gelangen und einen Ablenkungsangriff zu starten?«, wollte June wissen.
    Ein kurzer Blick hinaus auf den Gang reichte mir, um der Kollegin unsere Unterstützung zuzusagen. Ich informierte Phil über den Plan, der kurz danach hinter mir den kurzen Gang hinunterschlich.
    »Ich sehe drei Schützen«, sagte ich.
    Da Phil nun ebenfalls ein Headset trug, konnten wir uns trotz des Lärms vernünftig absprechen. Mein Partner deutete auf eine Galerie, von der einer der Schützen den großen Raum problemlos unter Kontrolle hatte. Seine beiden Kumpane hatten sich so postiert, dass sie den Zugriff des SWAT-Team erstklassig abfangen konnten.
    »Das sind keine Amateure, June. Phil versucht, den Schützen auf der Galerie auszuschalten. Ich sehe zu, dass ich seine Kumpane hier unten beschäftigen kann«, teilte ich mit.
    Die unbeteiligten Gäste hatten sich unter den Tischen zu Boden geworfen. Es bestand keine Möglichkeit für sie, eine vernünftige Deckung aufzusuchen. Es blieb uns daher nur wenig Zeit, um der wilden Schießerei ein Ende zu setzen.
    »Fertig?«
    Ich schaute zu Phil, der mir aufmunternd zunickte. Damit mein Partner den Weg hinauf zur Galerie antreten konnte, musste ich zunächst die Gangster im unteren Raum beschäftigen. Ich visierte das Regal oberhalb des Tresens an, hinter dem sich der eine Schütze verborgen hatte. Mit mehreren Schüssen gelang es mir, nicht nur ein halbes Dutzend Flaschen zu zerstören, sondern auch seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Offenbar waren er und seine Kumpane ebenfalls über Headsets miteinander verbunden, denn ich wurde gleichzeitig von allen drei Schützen unter Feuer genommen. Hastig zog ich mich ein Stück in den Gang zurück, nachdem mehrere Projektile mir gefährlich nahe gekommen waren.
    »Verdammt gute Schützen. Wer sind die nur und warum veranstalten sie diese wüste Schießerei?«, ging es mir durch den Kopf.
    ***
    Phil hetzte zwischen den Tischen hindurch, wobei er sich dicht an der Wand hielt. Hier konnte ihn der Schütze auf der Galerie nicht ausmachen, und solange seine Kumpane sich auf Jerry konzentrierten, sollte er ihren Blicken ebenfalls entgehen. Als er an der südlichen Wand direkt unterhalb der Galerie eine schmale Stahlleiter entdeckte, die an der Wand montiert war, grinste Phil zufrieden.
    »Die Angaben Antonows stimmen also«, murmelte er.
    Im Gegensatz zu Jerry traute er dem Klubbesitzer immer noch nicht so recht, aber die Information in Bezug auf diese Leiter erwies sich als korrekt. Vorsichtig stieg er Stufe um Stufe hinauf, bis er den Kopf über die Umrandung der Galerie schieben konnte. Phil zuckte leicht zusammen, als er in die starren Augen eines Toten schaute.
    »War er das eigentliche Ziel?«, fragte er sich.
    Vorerst musste die Suche nach dem Motiv der Schützen zurückstehen. Phil überwand die Umrandung und kroch an dem Leichnam vorbei zu dem umgekippten Tisch. An dessen Rand vorbei schaute er zu dem Schützen, der mit einer MP7 im Anschlag den unteren Bereich des Klubs kontrollierte. Die moderne Bewaffnung deutete auf eine Gruppe erfahrener Gangster hin, die über reichlich Mittel verfügten.
    »FBI! Waffe fallen lassen«, rief er.
    Phil würde niemals einem Menschen einfach in den Rücken schießen, auch wenn er dadurch die eigene Gefährdung wesentlich erhöhte.

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