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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
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endlich mit einem Protest.
    »Aber ich bin doch Luca? Wieso nennst du mich Salvatore?«, fragte er.
    In den folgenden Minuten entwirrten die beiden Studenten den unfassbaren Irrtum, dem offenkundig alle anderen ebenfalls unterlegen waren.
    »So ein Wahnsinn, Luca! Der Dekan hat bereits die Eltern von dir unterrichtet«, rief Garth aus.
    Sie hatten große Mühe gehabt, die unglaubliche Verwechslung zu erfassen.
    »Ihr habt uns ständig solche Streiche gespielt, Luca. Wenn ihr es darauf anlegt, kann euch kein Mensch auseinanderhalten. Außer vielleicht eure Familien«, sagte Thomas Garth.
    In diesem Moment erkannte Luca die einmalige Chance. Der Gedanke war wie aus dem Nichts in seinem Kopf aufgetaucht und nahm überraschend schnell Gestalt an.
    »Hast du schon einen Job, Thomas?«, fragte er.
    Sein Studienfreund verstand diesen Themenwechsel nicht auf Anhieb. Erst als Luca ihm die Möglichkeiten aufzeigte, die ihnen beiden bei dem Identitätsdiebstahl zur Verfügung standen, erkannte auch Thomas Garth die Chance.
    »Du willst weiterhin so tun, als wenn du Salvatore wärst? Das klappt doch nie im Leben, Luca! Deine Eltern werden den Schwindel sofort durchschauen«, protestierte Garth.
    Doch dann erinnerte ihn Luca daran, wie grausam verstümmelt die Leiche von Salvatore di Razzo aus dem Fluss gezogen worden war. Niemand würde in Italien so verrückt sein und den Sarg öffnen. Salvatore würde von Lucas Familie an seiner statt beerdigt werden, während Luca ungefährdet in die Rolle des adeligen Kommilitonen schlüpfen konnte.
    »Darüber muss ich erst nachdenken«, wich Garth aus.
    Er hatte schließlich zugestimmt und den Schwindel über die Jahre gedeckt. Im Gegenzug hatte Luca ihm zu einer hervorragenden Kariere verholfen, bis Thomas Garth in diese dumme Geschichte verwickelt wurde.
    »Du wolltest deinen Kopf retten und mich hinhängen, Thomas. So etwas macht man aber nicht unter Freunden«, murmelte Luca.
    Als es an der Tür klopfte, sammelte er seine Gedanken und wurde wieder zu dem Konsul, für den jeder ihn hielt.
    ***
    Die Suche nach weiteren entlarvenden Hinweisen wurde zu einem Fiasko. Es gab keine Beweise für einen Rollentausch, die wir durch unsere Nachforschungen finden konnten. Schließlich blieb uns nur noch eine letzte Möglichkeit, über die ich mit Mr High sprach.
    »Bislang gab es keinen Grund, sich bei Thomas Garth genauer umzusehen. Wenn sein Tod aber der Auslöser für den Anschlag sowie die folgenden Morde gewesen ist, muss er den Konsul zu diesen Taten getrieben haben«, sagte ich.
    Um di Razzo zu solchen Maßnahmen zu zwingen, bedurfte es erstklassiger Druckmittel. Unser Chef verstand sofort, wonach ich suchen wollte.
    »Ich beschaffe die erforderlichen Beschlüsse, Jerry«, versprach er.
    Eine Stunde später standen June und Blair in dem Büro von Garth, während Phil und ich der Witwe den richterlichen Beschluss zur Durchsuchung des Apartments präsentierten. Zusammen mit vier Spezialisten machten wir uns an die Arbeit. Allein die Lage der Wohnung auf der Upper West Side verdeutlichte, welche wirtschaftlichen Vorteile Thomas Garth sich durch sein Schweigen erkauft hatte. Als einer der Techniker den Safe im Schlafzimmerschrank geöffnet hatte, weil die Witwe angeblich weder die Zahlenkombination noch den Schlüssel zur Verfügung hatte, stießen wir auf den erhofften Fund.
    »Sie wollen weiterhin behaupten, von diesen Sachen noch nie etwas gesehen zu haben?«, fragte ich die Witwe.
    Mrs Garth blieb bei ihrer Darstellung, während Phil bereits die gute Nachricht ans Field Office meldete. Die Aufzeichnungen sowie einige Gesprächsmitschnitte, die allesamt die wahre Identität des Konsuls aufdeckten, reichten dem Chef aus. Er würde sich um die Aufhebung der Immunität von Salvatore di Razzo, der in Wirklichkeit Luca Guerneri war, kümmern.
    »Phil und ich fahren zur Wohnung des Konsuls, damit er sich nicht noch absetzen kann«, sagte ich.
    Wir überließen den Spezialisten das Feld, um kurze Zeit später mit dem Jaguar auf die andere Seite des Parks zu rasen. Solange die Aufhebung der Immunität nicht offiziell bestätigt war, verfügte der falsche Konsul über hervorragende Möglichkeiten zur Flucht.
    »Wie willst du Guerneri aufhalten, wenn er sich absetzen will?«, fragte Phil.
    Da ich von der Aufhebung der Immunität überzeugt war, wollte ich volles Risiko wagen.
    »Er wird mich nicht aus dem Weg räumen, Phil. Kein Mensch, der zu derartig heimtückischen Maßnahmen greift, darf ungestraft

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