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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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erzählt. Aber dann hat er mir den Ausweis der Firma gezeigt, für die er arbeitet. Daher wusste ich auch, wie er heißt und dass er Doktor ist. Und er hat mir erzählt, was er da macht. Dass er an einer Wahrheitsdroge arbeitet.«
    Sie trank erneut einen Schluck. Als sie das Glas auf den Tisch stellen wollte, kippte es um, und ein schmaler Strahl schoss mir entgegen. In letzter Sekunde konnte ich dem Wasser ausweichen. Phil nickte mir übertrieben anerkennend zu.
    Rampling war aufgesprungen. »Entschuldigung, Entschuldigung«, rief sie.
    »Kein Problem«, beruhigte ich sie. »Es ist doch nur Wasser. Möchten Sie noch welches?«
    Rampling setzte sich im Zeitlupentempo hin. Dann nickte sie.
    »Miss Rampling«, begann nun Phil erneut. »Dr. Waters hat Ihnen von seiner Arbeit erzählt. Was passierte dann?«
    »Ich habe in den Nachrichten gehört, dass sie ihn tot aufgefunden haben. Erschossen.«
    Rampling machte eine Pause.
    »Weiter, Miss Rampling«, sagte Phil ungeduldig. Ich gab Phil mit einem leichten Kopfschütteln zu verstehen, Fanny Rampling nicht zu drängen.
    »Ich weiß, wer ihm das angetan hat.« Sie machte erneut eine Pause. Ich nickte ihr aufmunternd zu. »Steve Mullvaney. Ich habe ihm von der Wahrheitsdroge erzählt. Er war ganz heiß darauf, alles darüber zu erfahren.«
    Phil verließ den Verhörraum und traf als Erstes auf unseren Kollegen Zeerookah.
    »Zeery, könntest du für mich einen Mann überprüfen? Er heißt Steve oder Steven Mullvaney und ist vermutlich in New York gemeldet. Wir hatten den Typen auch schon bei uns, ich weiß aber nicht mehr, was er ausgefressen hatte.«
    »Kein Problem, Phil.«
    »Wir sind mit der Prostituierten, die sie an der Grenze mit Kokain geschnappt haben, in Verhörraum zwei.«
    »Ich stelle dir ein kleines Dossier zusammen«, sagte Zeery.
    Phil hob den Daumen zum Zeichen des Dankes und steuerte als Nächstes die Kaffeemaschine an.
    ***
    Ich hatte in der Zwischenzeit etwas mehr über Rampling erfahren. Als ich sie nach ihrer Vergangenheit fragte, brach es förmlich aus ihr heraus, und sie erzählte mir eine dieser unzähligen Geschichten, die in New York täglich geschrieben werden.
    Rampling hatte gelernt, in der rauen Schattenwelt dieser Stadt zu überleben. Die meisten Touristen kennen New York als eine pulsierende, energiegeladene Metropole. Aber New York ist auch ein Moloch, bevölkert von Nachtgestalten, auf der Suche nach dem großen Geld und dem schnellen Glück. Und Fanny Rampling gehörte zu diesen Menschen.
    »Wie bist du nach New York gekommen, Fanny? Ich darf dich doch Fanny nennen, oder?«, fragte ich vorsichtig.
    Sie nickte, und das erste Mal, seit sie in unserem Büro war, lächelte sie. Sie war zweifelsfrei einmal sehr hübsch gewesen.
    »Ich komme aus Irving in Connecticut. Ich bin dort zur Schule gegangen und habe meinen College-Abschluss in Summerfield gemacht. Dann bin ich nach New York gegangen, um an der Lee-Strasberg-Schule für Schauspiel vorzusprechen. Ich hatte schon in Summerfield in der Schultheatergruppe gespielt.« Fanny lächelte verlegen. »Aber ich habe eine Absage bekommen. Ich habe es dann noch an drei weiteren Schauspielschulen versucht, doch ich wurde immer abgelehnt. Dann ging mir das Geld aus, aber ich war zu stolz, meinen Vater zu fragen. Ich wollte es alleine schaffen.« Fanny blickte auf. »Und ich habe es ja auch geschafft«, sagte sie trotzig. »Irgendwie.«
    »Leben deine Eltern noch in Irving?«, wollte ich wissen.
    »Meine Mutter ist gestorben, als ich noch ein Kind war. Sie hatte Krebs.«
    »Okay, Fanny, was hast du gemacht, nachdem das mit der Schauspielschule nicht geklappt hat?«
    »Ich habe mich für Statistenrollen beworben und gelegentlich auch etwas bekommen. Kennen Sie den Film ›Hülle dich in Schweigen‹? Da habe ich sogar einen Satz gesagt.« Fanny stand auf, setzte einen verzweifelten Gesichtsausdruck auf, zeigte mit dem Finger aus dem Fenster und sagte: »Der Mann ist in das Restaurant gerannt.« Dann setzte sie sich wieder. »Leider haben sie den Satz später aus dem Film geschnitten. Aber das war zumindest ein Anfang. Ich habe dann einen Studenten in New York kennengelernt, Johnny. John Rampling. Wir waren total verliebt und wollten gemeinsam das Showbusiness erobern. Er hat Dramaturgie studiert und wollte Drehbücher schreiben.«
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Er hat geschrieben und geschrieben. Aber er hat kein einziges Drehbuch verkauft. Dann hat er angefangen zu trinken. Er ist ganze Nächte

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