2897 - Tödlich rauschen die Wälder

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herausfinden, wo sie meine Familie festhalten«, drängte Windpike. »Das ist das Allerwichtigste!«
    »Das ist wahr«, erwiderte ich und schaute auf die Unterlagen, die sich vor uns befanden. »Ich werde die Informationen, die wir bisher zusammengetragen haben, an unseren Chef durchgeben.«
    Phil räusperte sich. »Dann werde ich mich draußen umschauen, damit wir nicht überrascht werden.«
    Ich nickte nur und er verließ die Hütte.
    Ein paar Bedenken wegen seiner Verletzung hatte ich schon. Sie war nicht bedrohlich, aber wahrscheinlich schmerzhaft. Seine Einsatzbereitschaft und Reaktionsfähigkeit würde sie, so wie ich meinen Partner einschätzte, jedoch nicht einschränken.
    ***
    Ein paar Augenblicke später hatte ich Mr High am Telefon und gab ihm die Informationen, die wir bisher gesammelt hatten, durch.
    »Das wird uns helfen, die Männer zu identifizieren und die Familie von Dr. Windpike zu finden«, sagte er. »Mit dem örtlichen FBI habe ich mich bereits in Verbindung gesetzt. Sie arbeiten mit den anderen Behörden in der Gegend zusammen und werden in Kürze einen Hubschrauber losschicken. Über dessen Ankunftszeit kann ich noch nichts sagen, das war noch nicht klar. Ich werde das forcieren.«
    »Es kann sein, dass die Männer, die nach uns suchen, kurzfristig wieder hier erscheinen werden. Möglicherweise sogar, bevor die Unterstützung ankommt. Darauf sollten unsere Leute vorbereitet sein, damit sie nicht in einen Hinterhalt geraten«, sagte ich.
    »Das werde ich weitergeben«, bestätigte Mr High.
    »Und noch etwas, Sir«, sagte ich, als die Tür zur Hütte aufgerissen wurde und Phil hereinsprang.
    »Sie kommen, wir haben nur noch ein paar Minuten, bis sie hier sind!«, stieß er aus.
    Ich fuhr herum. »Beide Suchteams? Oder nur eins?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Wir sollten auf jeden Fall los oder uns hier verbarrikadieren«, meinte er.
    »Wir treten den Rückzug an«, sagte ich und gab Mr High Bescheid.
    »Viel Glück«, wünschte er mir und legte auf.
    Ich steckte das Satellitentelefon ein und schaute mich um. »Wir nehmen nur das Nötigste mit – vor allem die Waffen, Wasser und den Computer!«
    »Und er? Was ist mit ihm?«, fragte Windpike. »Wenn sie ihn hier finden, wird er ihnen alles erzählen. Das können wir nicht zulassen. Er wird ihnen alles sagen und sie werden meine Familie töten.«
    Dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Windpike nahm eine Pistole und richtete sie auf Thomas Leymar alias Thomas Marley.
    »Nein, tun Sie das nicht, ich werde nichts sagen, bestimmt nicht!«, flehte Leymar.
    »Lügner, elender Lügner«, fauchte Dr. Windpike.
    »Nehmen Sie die Waffe runter!«, sagte ich zu ihm im Befehlston. »Es spielt keine Rolle, was er sagt. Die werden ohnehin feststellen, dass Sie nicht mehr da sind und wir hier waren. Was er sagt, macht also keinen Unterschied. Was aber einen Unterschied macht, ist die Tatsache, dass Sie im Begriff sind, einen wehrlosen Menschen zu töten. Und wenn Sie das jetzt tun, wird Sie das für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter bringen. Das ist etwas, das Sie nicht rückgängig machen können. Also: Beruhigen Sie sich.«
    Windpike zitterte, richtete aber nach wie vor die Waffe auf Leymar. »Ich muss meine Familie beschützen und alles tun, um Schaden von ihr abzuwenden. Meine Frau und meine Tochter, sie sind nur wegen mir und meiner Arbeit entführt worden. Ich habe sie in diese Schwierigkeiten gebracht, und ich werde sie da wieder herausholen.«
    »Nur wird die Ermordung dieses Mannes nichts dazu beitragen, Ihre Familie zu retten«, sagte ich und schaute zu Windpike und dem Mann, den er im Visier hatte.
    Beide zitterten und schwitzten. Doch aus verschiedenen Gründen. Der eine war kurz davor, einen Menschen zu ermorden. Und der andere hatte vielleicht nur noch wenige Sekunden zu leben.
    »Tun Sie’s nicht!«, sagte ich ruhig. »Legen Sie die Waffe hin!«
    Immer noch zögerte Windpike und visierte Leymar an.
    »Was soll der Zirkus?«, fragte Phil. »Wir müssen los, so schnell wie möglich. Also hören Sie auf, Doc!«
    Die nächsten Sekunden vergingen wie in Zeitlupe, ohne dass etwas geschah. Dann ergriff ich die Initiative und ging auf Windpike zu. Ich packte seine Waffe, richtete sie auf den Boden und wollte sie ihm abnehmen. Da löste sich ein Schuss. Ein ohrenbetäubender Knall erfüllte die gesamte Hütte.
    »Na klasse!«, fluchte Phil. »Das haben die mit Sicherheit gehört. Jetzt werden sie sich beeilen, hierherzukommen.«
    Ich