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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht sicher, ob es sich um ein Tier oder einen Menschen handelte. Sicherheitshalber sprang ich zur Seite und versuchte, hinter einem dicken Baumstamm in Deckung zu gehen.
    Keinen Augenblick zu früh. Noch bevor ich die Deckung erreichte, raste eine Kugel an meinem Kopf vorbei, so dicht, dass ich den Luftzug spüren konnte.
    Ein Adrenalinstoß durchflutete meinen Körper. Am liebsten wäre ich sofort auf den Schützen zugelaufen und hätte zurückgeschossen. Aber das wäre wahrscheinlich mein Ende gewesen. Wenn er nur einigermaßen gut ausgebildet war, lauerte er jetzt darauf, dass ich einen Fehler machte und mich hinter dem Baumstamm hervorwagte.
    Aus den Augenwinkeln sah ich Phil näher kommen.
    »Deckung!«, rief ich ihm zu.
    Er warf sich zu Boden. Fast zeitgleich feuerte der Schütze, der es vorher auf mich abgesehen hatte, auf ihn, verfehlte ihn jedoch.
    Ich nutzte die Gelegenheit, um den Busch, wo ich den Schützen vermutete, unter Feuer zu nehmen. Phil reagierte entsprechend und änderte seine Position, um sich an den Mann heranzuschleichen.
    Ich nahm an, dass sich in dem Busch nur ein Gegner befand, wir konnten ihn also in die Zange nehmen. Allerdings mussten wir uns beeilen, da die anderen Verfolger nicht mehr weit entfernt waren.
    Phil gab mir ein Zeichen, und ich nahm den Busch wieder unter Feuer. Kurz darauf vernahm ich das Donnern von Phils Schrotflinte. Ich beobachtete den Busch und sah, wie Phil in dessen Nähe auftauchte und mir signalisierte, dass die Gefahr gebannt sei.
    Ich schaute mich um, suchte die Umgebung nach weiteren Gegnern und Windpike ab. Doch es war niemand zu sehen.
    Ich wartete einen Augenblick, bis Phil näher kam, und bewegte mich dann in die Richtung, in der ich den Physiker vermutete.
    »Hier, hier bin ich!«, rief der plötzlich von einer Anhöhe aus, rund vierzig Meter von mir entfernt.
    »Gehen Sie in Deckung!«, schrie ich ihn an.
    Doch es war schon zu spät. Jemand feuerte. Windpike schrie auf und brach zusammen.
    »Verdammt!«, fluchte ich und ging in Deckung.
    Dann schaute ich mich um. Aber von dem Schützen war nichts zu sehen. Während ich weiterhin jede Deckung ausnutzte, bewegte ich mich so schnell wie möglich zu Windpike und erreichte ihn schließlich.
    Phil war auch zur Stelle, sicherte die Umgebung und fragte: »Wie schlimm ist es?«
    Ich schaute mir den Physiker an, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden lag. Sein linkes Bein blutete am Oberschenkel.
    »Er ist am Bein getroffen«, sagte ich zu Phil. »Wir müssen schnell von der Anhöhe runter und uns darum kümmern.«
    »Verdammt, das tut so weh«, jammerte der Physiker.
    »Das wird gleich noch schlimmer werden«, sagte ich zu ihm. »Ich werde Sie jetzt abtransportieren. Sie müssen versuchen ruhig zu sein, damit die Verfolger Sie nicht hören.«
    »Ich versuch es«, versprach er.
    Ich nahm ihm die Tasche ab. Sie würde uns nur behindern. Wir würden zwar das Notebook verlieren, auf dem Windpike weitere Forschungsdaten festgehalten hatte, aber das war jetzt egal. Im Augenblick war es wichtiger, sein Leben zu retten.
    »Sie sind direkt hinter uns«, sagte Phil und beobachtete das Gelände.
    »Heiz ihnen kräftig ein«, sagte ich und setzte mich mit dem Physiker in Bewegung.
    Der biss die Zähne zusammen. Jede Bewegung schmerzte, das konnte ich ihm ansehen. Aber er war tapfer und hielt den Mund.
    Als wir von der Anhöhe herunter waren, packte ich ihn, legte seine linke Schulter über meine und wir bewegten uns aufrecht weiter, was schneller ging.
    Hinter uns hörte ich Phils Schrotflinte donnern, wieder und wieder. Gut, dass er so viel Munition eingesteckt hatte.
    Ich weiß nicht mehr, wie lange wir uns so vorangekämpft hatten, vielleicht vier- oder fünfhundert Meter. Phil tauchte wieder hinter uns auf.
    »Dort ist eine gute Stelle, wo du ihn versorgen kannst – ich gebe euch Deckung«, sagte er.
    Phil verschwand wieder in Richtung der Verfolger und ich legte Windpike auf den Boden.
    »Ich werde sterben, nicht wahr?«, fragte er mich mit tränenden Augen.
    »So schnell stirbt man nicht«, sagte ich und hoffte inständig, dass nicht die Hauptschlagader getroffen war, denn sonst würde er vielleicht recht behalten.
    Zuerst legte ich meine Jacke hin, um das verletzte Bein nicht direkt auf den Waldboden zu legen, damit kein Dreck in die Wunde gelangte. Dann nahm ich das Messer, das ich dabeihatte, und schnitt seine Hose auf, um mir ein genaues Bild von der Verletzung machen zu können.
    Die Kugel war von

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