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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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misstrauisch werden. Und irgendwann wird ihnen klar werden, dass hier etwas schiefgelaufen ist.«
    »Hoffentlich findet Mister High die beiden vorher und kann uns auch früh genug Unterstützung schicken«, meinte Phil.
    Wir betraten die erste Schlafhütte, in der sich die beiden Verwundeten befanden. Sie lagen in ihren Betten und bewegten sich nicht. Phil nahm beide unter die Lupe, während ich die Hütte nach Hinweisen durchsuchte.
    »Der hier atmet nicht mehr – er ist tot«, sagte er zu mir.
    Ich nickte nur. Das war nicht unbedingt meine Absicht gewesen, als ich gestern Nacht geschossen hatte. Aber in einer solchen Situation überlegt man nicht lange, sondern schießt. Hätte ich ihn nicht getroffen, würden Phil und ich jetzt irgendwo im Wald liegen – tot, als Fressen für die wilden Tiere. Und möglicherweise würden wir nie gefunden werden.
    »Der andere lebt, ist aber in keinem guten Zustand«, fuhr Phil fort.
    Wieder nickte ich nur. Anschließend beteiligte er sich an der Suche. Wir fanden einige Reisepässe und schriftliche Unterlagen, die wir einpackten.
    Dann nahmen wir uns die anderen Hütten vor, wobei wir in der letzten die Computerausrüstung sicherstellten, die Windpike benutzt hatte. Mit allem, was wir hatten, kehrten wir zur ersten Hütte zurück, in der sich Windpike und Marley befanden.
    Die beiden verhielten sich ziemlich ruhig. Marley saß nach wie vor auf seinem Stuhl, wobei mir die Art, wie er mich anschaute, sagte, dass er versucht hatte, die Fesseln zu lösen. Ich prüfte sie sicherheitshalber – sie waren noch fest.
    Windpike konzentrierte sich so sehr auf das Lesen der Aufzeichnungen von Smith, dass er uns gar nicht eintreten hörte.
    »Ständige Wachsamkeit – das ist laut Thomas Jefferson der Preis der Freiheit«, sagte Phil zu ihm, als er aufschaute.
    »Ja, äh … ich war etwas in Gedanken vertieft, eine Angewohnheit von mir«, entschuldigte sich der Physiker.
    »Es ist wichtig, dass Sie voll da sind – möglicherweise hängt unser aller Überleben davon ab«, belehrte Phil ihn. »Das hier ist kein Spiel. Es geht um das Leben Ihrer Familie und nicht zuletzt auch um unser aller Leben.«
    »Ich werde mich bemühen«, sagte Windpike. »Hier im Buch stehen ein paar Adressen, die vielleicht von Interesse sein könnten. Vielleicht werden die beiden irgendwo dort festgehalten. Einige befinden sich in der Nähe der Stelle, wo man uns entführt hat.«
    »Wir werden die Adressen auf jeden Fall weiterleiten«, sagte ich zu ihm. »Ist das alles? Oder haben Sie noch mehr gefunden?«
    »Nein, das ist alles«, antwortete er.
    »Dann wollen wir uns mal die Reisepässe und die anderen Unterlagen anschauen«, sagte ich zu Phil.
    Wir sichteten die Unterlagen. Tatsächlich waren sogar die Pässe von Smith und dem anderen Mann dabei, die nach wie vor reglos in der Hütte lagen.
    Sogar der von Thomas Marley, der aber, wie sich herausstellte, gar nicht Thomas Marley hieß.
    »Thomas Leymar«, las Phil vor, was in dem Reisepass stand, und schaute den Mann an. »Und daraus haben Sie schnell Marley gemacht.«
    Er nickte. »Ich wusste ja nicht, wer Sie sind. Und wie sich herausgestellt hat, hatte ich recht damit. Sie kamen mir gleich merkwürdig vor. Da habe ich einen anderen Namen benutzt. Aber das haben Sie ja auch.«
    »Apropos anderer Name«, sagte ich zu ihm. »Woher wussten Sie eigentlich, dass wir vom FBI sind?«
    »Smith«, antwortete Leymar alias Marley. »Er hat ein paar Jahre in New York gearbeitet. Hatte nie direkt mit Ihnen zu tun, wusste aber, dass Sie dort beim FBI ’ne große Nummer sind. Deshalb wollte er Sie auch loswerden. Das war nicht meine Idee, das müssen Sie mir glauben. Ich habe nur Anweisungen befolgt. Er wollte, dass ich Sie dazu bringe, bei uns zu übernachten, und ich wusste auch erst nicht, warum – erst als er Ihnen ein paar Männer auf den Hals gehetzt hat.«
    »Wer’s glaubt, wird selig«, meinte Phil. Er hielt Leymars Beteuerung für genauso falsch wie ich.
    »Aber da wir gerade dabei sind«, wandte ich mich wieder an Leymar. »Was haben Sie uns denn bisher verschwiegen? Wann sollen die Suchtrupps wieder hier sein?«
    »Oh, das kann noch ein paar Stunden dauern, die sind noch weit weg«, antwortete er.
    Ich schaute ihm direkt in die Augen. Und das, was ich dort sah, gefiel mir nicht. Seine Antwort war eine Lüge. Offenbar würde es nicht mehr lange dauern, bis die anderen Männer zurückkamen.
    »Dann sollten wir uns besser beeilen«, sagte Phil.
    »Wir müssen noch

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