2899 - Zu viel Geld im Spiel
kurz bei ihr an und hole meine Sachen.«
Sie ging in den Nebenraum und ich konnte hören, wie sie telefonierte. Das gab Phil und mir die Gelegenheit, uns umzusehen, was wir auch taten.
Als Miss Tutiani kurz darauf zurückkam, hatte sie sich angezogen, etwas schlichter als vorher. Trotzdem sah sie noch immer umwerfend aus.
Wir verließen das Haus, gingen zum Jaguar und fuhren sie zu ihrer Freundin. Dort überprüften wir direkt ihr Alibi – einer der Gründe, warum ich angeboten hatte, Miss Tutiani zu fahren. Darüber hinaus wollte ich sie aus der Schusslinie haben. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass der Killer, der Mulligan getötet hatte, auch hinter ihr her war. Entsprechend schärfte ich ihr ein, niemanden über ihren Aufenthaltsort zu informieren.
»Haben Sie schon mit Dan gesprochen?«, fragte Miss Tutiani, als wir schon im Gehen begriffen waren.
»Dan?«, fragte ich zurück.
»Dan Avalon, Troys Agent«, erwiderte sie. »Er sollte Ihnen einige Fragen über Troy beantworten können. Immerhin haben die beiden eng zusammengearbeitet.«
»Er steht auf unserer Liste, wir werden also mit ihm sprechen«, sagte ich.
Anschließend machten Phil und ich uns wieder auf den Weg zum Jaguar.
***
»Die Frau ist absolut heiß«, meinte Phil, als wir allein waren.
Ich lächelte. »Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Und wenn du sie unter anderen Umständen getroffen hättest, wäre vielleicht ein Date drin gewesen.«
Phil winkte ab. »Oh nein, das würde ich mir nicht antun. Bei so einer Frau müsste ich mir ständig Sorgen darüber machen, dass andere Männer die Finger von ihr lassen. Ich glaube nicht, dass das die Grundlage einer harmonischen Beziehung wäre.«
»Nein, wahrscheinlich nicht«, stimmte ich zu und wurde wieder ernster. »Glaubst du, dass sie etwas mit dem Mord zu tun hat?«
Phil schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Sie hat ein Alibi und auch kein Motiv für die Tat. Da die beiden nicht verheiratet waren, bekommt sie nichts von seinem Geld. Bliebe höchstens noch die Möglichkeit, dass sie jemanden beauftragt hätte, Mulligan zu töten. Aber das passt nicht zu ihrem impulsiven Charakter. Wenn sie sauer auf ihn gewesen wäre, wäre sie vielleicht mit einem Küchenmesser auf ihn losgegangen oder so. Aber sie hätte niemanden beauftragt.«
»Sehe ich auch so«, stimmte ich ihm zu. »Wir sollten Mister High über den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren und ihm vorschlagen, das Haus von Mulligan und Miss Tutiani überwachen zu lassen. Falls der Täter etwas sucht, taucht er vielleicht dort auf.«
»Guter Vorschlag«, meinte Phil. »Ich rufe ihn gleich an.«
Er nahm sein Handy in die Hand und stellte die Verbindung her. Da er die Freisprecheinrichtung aktivierte, konnte ich mithören.
»Hallo, Phil«, meldete sich Mr High. »Wie gehen die Ermittlungen voran?«
Phil gab ihm eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir bisher herausgefunden hatten. Anschließend bat er ihn, Agents für die Überwachung von Mulligans Haus auf der Crystal Street abzustellen.
»Kein Problem, werde ich veranlassen«, sagte Mr High. »Inzwischen ist auch das Alibi von Miss Winters, der Putzfrau, und deren Freund überprüft worden. Ebenso sind beide auf Schmauchspuren untersucht worden. Kein Treffer – die beiden haben definitiv nichts mit dem Mord zu tun.«
»Gut, das zu wissen«, meinte Phil. »Dann können wir sie von der Liste der Verdächtigen streichen. Als Nächstes wollen wir Dan Avalon, den Agenten von Mulligan, aufsuchen.«
»In Ordnung, halten Sie mich informiert«, sagte Mr High und beendete das Gespräch.
»Dann wollen wir mal sehen, wo Mister Avalon steckt«, sagte Phil. »Ich habe die Nummer seiner Agentur.«
Er wählte und eine Frauenstimme meldete sich. » Sport Executive Management , wie kann ich Ihnen helfen?«
»Hier ist Special Agent Phil Decker vom FBI New York. Ich würde gern mit Mister Avalon sprechen«, erwiderte Phil.
»Tut mir leid, Mister Avalon ist nicht im Hause«, sagte die Gesprächspartnerin.
»Wann wird er heute erwartet?«, fragte ich.
»Heute gar nicht mehr«, kam die Antwort. »Er hat den ganzen Tag nur Außentermine.«
»Kein Problem«, meinte Phil. »Können Sie mir seine Handynummer geben?«
Die Frau gab Avalons Nummer durch.
»Aber da habe ich ihn auch noch nicht erreicht«, meinte sie. »Manchmal, wenn er in Gesprächen ist, stellt er sein Handy ab.«
»Danke für den Hinweis, falls das der Fall ist, schicke ich ihm eine Nachricht«, sagte Phil,
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