2899 - Zu viel Geld im Spiel
durchsickert.«
Der Coach schaute sich um, betrachtete die anderen Agents und das medizinische Personal und schaute mich dann wieder an, wobei er sich ein Lächeln abrang. »Das haben Sie gut geplant – Sie sind ein schlauer Hund. Na gut, dann machen wir eben die Untersuchungen. Nehmen Sie einen Spieler nach dem anderen. Aber ich will bei den Untersuchungen dabei sein.«
»Kein Problem«, sagte ich. »Welchen Raum können wir benutzen?«
»Sie können mein Büro nehmen«, sagte er. »Ich informiere eben die Spieler und anderen Mitarbeiter.«
Er ging los, rief all seine Leute zusammen und informierte sie entsprechend. Dann schaute er in meine Richtung und nickte.
»Gut, Leute, wir können loslegen«, sagte ich.
Wie geplant wurde allen Spielern Blut abgenommen. Wir hatten eine Liste, um sicherzugehen, dass uns keiner durch die Lappen ging.
Die ganze Prozedur dauerte eine knappe Stunde. Dann hatten wir, was wir wollten.
»Und jetzt?«, fragte mich Coach Snowman anschließend.
»Jetzt werden die Mitarbeiter der Scientific Research Division die Blutproben untersuchen, um festzustellen, ob sie sauber sind oder nicht. Und dann sehen wir weiter.«
»Und wie lange wird das dauern?«, fragte der Coach weiter.
»Etwa zwei bis drei Stunden, die Fahrzeit mit eingerechnet«, antwortete Dr. Harnington. »Dann sollten alle Ergebnisse vorliegen – zumindest was die Tests auf die Substanzen betrifft, die wir bei Mulligan nachgewiesen haben.«
Coach Snowman rümpfte die Nase. »Sind Sie etwa der Kerl, der Troy Mulligan untersucht hat?«
»In der Tat, der bin ich«, antwortete Dr. Harnington.
An der Körperhaltung der beiden konnte man erkennen, dass sie auf Konfrontationskurs gingen, was ich überhaupt nicht gebrauchen konnte. Also schritt ich ein.
»Wir werden Sie informieren, sobald wir die Ergebnisse vorliegen haben«, sagte ich zu Coach Snowman und lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich.
»Wir sind dann weg«, sagte Dr. Harnington und verließ den Raum, gefolgt von seinen Leuten.
»Na gut, ich bin hier, im Stadion«, sagte Coach Snowman und verschwand ebenfalls durch die Tür.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Phil. »Nach Manhattan zurückzufahren lohnt sich nicht, denn wenn einige Tests positiv ausfallen, müssen wir sowieso wieder hierher.«
»Was ist mit Mulligans Agent?«, fragte ich. »Vielleicht ist er in der Gegend.«
Phil nickte und nahm sein Handy heraus, um zu telefonieren.
»Ist nicht in der Agentur und geht auch nicht an sein Handy«, berichtete er kurz darauf. »In der Agentur macht man sich Sorgen – er hat sich heute noch nicht gemeldet.«
»Vielleicht sollten wir ihn zur Fahndung ausschreiben lassen«, überlegte ich laut. »Immerhin stand er Mulligan ziemlich nah. Wir sollten herausfinden, ob es zwischen ihm und Mulligan Meinungsverschiedenheiten gegeben hat.«
»Falls dem so ist, können uns einige Leute hier bestimmt etwas darüber erzählen«, sagte Phil. »Oder wir fragen Eleonora Tutiani, die weiß das vielleicht auch.«
»Wobei sie nichts davon erwähnt hat«, sagte ich. »Aber du hast recht – nutzen wir die Zeit und prüfen das nach.«
***
Wir fuhren zu Miss Tutiani, die sich bei ihrer Freundin Viola Matlock aufhielt, um sie bezüglich Dan Avalon zu befragen.
Als wir die Wohnung erreichten, öffnete uns Viola, eine gutaussehende Frau von Anfang zwanzig, deren blond gefärbte Haare im Kontrast zu ihrem eher dunklen Teint standen.
»Kommen Sie rein«, sagte sie in lässigem Tonfall und machte eine einladende Geste.
Wir betraten die modern eingerichtete Wohnung und gingen den Flur entlang ins Wohnzimmer, wo Miss Tutiani auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte. Als sie uns eintreten sah, löste sie ihren Blick von dem Gerät und schaltete es aus.
»Guten Tag«, begrüßte sie uns mit einem schwachen Lächeln.
Wie auch am Tag zuvor war ich von ihrem Aussehen verzaubert, aber nur für den Hauch eines Augenblicks. Dann konzentrierte ich mich auf den Grund unseres Besuchs.
»Haben Sie den Täter?«, fragte Miss Tutiani.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Unsere Ermittlungen laufen noch. Wir haben versucht Dan Avalon zu kontaktieren, aber er ist nicht auffindbar. In seiner Agentur vermisst man ihn auch. Wissen Sie zufällig, wo er sich aufhält?«
»Nein, keinen Schimmer«, antwortete sie. »Mit ihm hatte ich nicht viel zu tun. Ich glaube, ich habe nicht mal seine Telefonnummer.«
»Hat Mister Mulligan irgendwelche Schwierigkeiten oder Konflikte mit Mister
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