2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern
soviel ich weiß schon«, sagte sie.
»Und die Polizistin – war sie allein oder hatte sie einen Partner dabei?«, wollte ich wissen.
»Sie war allein«, antwortete Miss Miller. »Machte auch einen merkwürdigen Eindruck auf mich. Als sie das Haus verlassen hat, habe ich gesehen, wie sie in einen dunkelblauen Ford Mustang gestiegen ist, nicht in einen Dienstwagen.«
»Interessant«, sagte ich. »Haben Sie auch gesehen, welchen Wagen die beiden Monteure hatten?«
»Ja, einen ausländischen, einen Mercedes, aber ein älteres Modell, silbergrau. Auch nicht ganz passend für Monteure, finde ich«, antwortete sie. »Aber wenn Sie mich nach den Nummernschildern fragen, die habe ich mir nicht gemerkt.«
»Gut, dass Sie aufgepasst haben, das hilft uns sehr weiter. Gehen Sie bitte in Ihre Wohnung«, sagte ich zu ihr. »Wir schauen uns kurz oben um und kommen dann zu Ihnen zurück.«
»Ja, soll mir recht sein. Ich weiß gar nicht, was heute los ist«, sagte sie, verschwand in ihrer Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
***
»Dann wollen wir mal nachschauen, was da oben los ist«, sagte Phil, zog seine Waffe und ging vor, die Treppe hoch. Ich zog meine Pistole ebenfalls aus dem Holster und gab ihm Deckung.
Als ich die erste Etage fast erreicht hatte, sah ich, dass die Tür der Wohnung aufgebrochen war. Am Boden lagen ein paar Holzsplitter und der Türrahmen war leicht beschädigt.
Ich ging in Position und Phil, der vor mir stand, öffnete die Tür. In der Wohnung war es dunkel. Ich konnte eine Kommode sehen, die im Flur stand, und einen darüber befindlichen Spiegel. Aus der Wohnung drang kein Laut und es war auch niemand zu sehen.
Phil ging vor, ich hinterher. Jetzt konnte ich den ganzen Flur überblicken, der menschenleer war. Phil überprüfte das erste Zimmer auf der rechten Seite.
»Sauber«, sagte er wenige Augenblicke später.
Dann folgte das Zimmer auf der linken Seite, das ich mir vornahm. Es war das Schlafzimmer. Auf den ersten Blick konnte ich niemanden sehen. Daher kontrollierte ich das Bett und die Schränke, aber auch dort befand sich niemand.
»Sauber«, sagte ich und wir gingen zum letzten Raum, bei dem es sich um das Wohnzimmer mit Küchennische handelte.
Phil ging vor und schaute sich um. »Hier ist auch niemand«, sagte er und steckte seine Waffe ein. »Der Typ ist wie erwartet ausgeflogen.«
»Das hat wohl auch sein ungebetener Besuch festgestellt, der hier alles durchsucht hat«, sagte ich.
Die Spuren davon, dass hier jemand nach etwas gesucht hatte, waren offensichtlich. Schubladen waren herausgezogen worden, deren Inhalt teilweise über den Boden verstreut. Ähnliche Anzeichen hatte ich bereits im Schlafzimmer gesehen, aber hier im Wohnzimmer mit der angrenzenden Küche waren sie stärker ausgeprägt.
»Wer auch immer hier war, er ist uns einen Schritt voraus«, sagte Phil. »Wir sollten uns schnell umschauen und dann weiterziehen. Ich glaube nicht, dass Myers hier war. Entsprechend haben sie ihn wahrscheinlich noch nicht gefunden.«
Ich nickte. »Ja, schauen wir, ob sie irgendwelche Hinweise auf den Aufenthaltsort von Myers zurückgelassen haben. Ich rufe zuerst Mister High an, damit er jemanden vorbeischickt, der die Nachbarin unten zum Field Office bringt. Sie kann bei der Erstellung von Phantombildern der beiden Monteure und der angeblichen Polizistin helfen. Wenn wir sie identifizieren, haben wir vielleicht bessere Chancen, Myers zu finden – und zu verhindern, dass er getötet wird.«
Während sich Phil daranmachte, die Wohnung zu durchsuchen, rief ich Mr High an und informierte ihn über die Situation.
»Ich schicke gleich zwei Agents vorbei, die die Nachbarin abholen«, sagte er. »Und Piker informiere ich, damit er bereit ist, die Zeichnungen zu erstellen, wenn sie hier eintrifft.«
»Wir lassen uns von ihr, bevor sie abgeholt wird, schon mal eine Beschreibung geben«, sagte ich. »Wenn die Gesichtserkennung abgeschlossen ist, sollten wir die Namen zur Fahndung herausgeben.«
»Darum werde ich mich kümmern. Die Fahndung nach Myers läuft bereits – bisher ohne Ergebnis.«
»Wir suchen hier nach Spuren«, sagte ich. »Wenn wir etwas gefunden haben, gehen wir dem nach und melden uns.«
Dann beendeten wir das Gespräch und ich half Phil dabei, die Wohnung zu durchsuchen.
»Schon was gefunden?«, fragte ich ihn.
»Eine Menge Staub, alte Wettscheine und leere Flaschen«, antwortete Phil. »Und auch sonst viel, das uns nicht weiterhilft. Myers war wohl so eine Art
Weitere Kostenlose Bücher