2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern
noch«, sagte ich und zog ihn wieder herunter.
Keinen Augenblick zu spät, denn Figg warf ein Messer nach ihm, das er wohl die ganze Zeit in der Hand gehabt hatte. Die Waffe verfehlte ihr Ziel. Dann griffen Figg und Odgins hinter ihren Rücken und zogen Pistolen hervor.
Ich zögerte keinen Augenblick, sondern visierte Figg an und schoss ihm in den Oberschenkel. Getroffen fiel er zu Boden. Auch Odgins wurde von einer Kugel niedergestreckt – sie kam aus Phils Waffe, der an der Seite des Hauses aufgetaucht war.
»Jetzt nehmen wir sie fest«, sagte ich. »Achten Sie aber darauf, ob sie noch Waffen in der Hand halten!«
Die Cops stürmten vor und nahmen die beiden Kopfgeldjäger in Gewahrsam. Sie wurden notdürftig versorgt, während gleichzeitig ein Krankenwagen gerufen wurde.
»Das war knapp«, sagte Phil zu Jack Myers. »Um ein Haar hätten die beiden Sie erwischt. Wäre besser gewesen, wenn Sie sich gestellt hätten.«
»Ich, mich stellen? Wieso?«, tat Myers unwissend. »Die beiden sind in das Haus meines Freundes eingedrungen und haben versucht, uns zu töten. Ich habe damit nichts zu tun!«
»Das sehe ich anders«, sagte Phil.
»Wir nehmen beide mit«, sagte ich zu Phil.
»Ich habe nichts Ungesetzliches getan«, beschwerte sich Mohammed Balawi.
»Ich auch nicht«, fügte Myers hinzu.
»Damit haben Sie beide wahrscheinlich recht«, sagte ich. »Dennoch werden Sie uns begleiten – zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
Wir besprachen noch ein paar Details mit den Cops, die uns geholfen hatten, und brachten Myers und Balawi dann zum Jaguar. Nachdem wir unsere kugelsicheren Westen abgelegt hatten, stiegen wir ein und fuhren los.
Als ich gerade angefahren war, bemerkte ich einen Wagen, der mir bekannt vorkam. Und als ich genauer hinschaute, bestätigte sich meine Ahnung.
»Verdammt, das ist Amy Wishop, die Reporterin«, sagte ich zu Phil und deutete auf den Wagen.
»Hattest du mit ihr nicht einen Deal gemacht?«, fragte Phil.
Ich nickte. »Ja, hatte ich – aber sie scheint sich nicht daran zu halten.«
»Wollen wir ein ernstes Wort mit ihr reden?«, fragte Phil. »Vielleicht sollte ich das machen.«
»Nein, lass gut sein. Wir haben Myers und bringen ihn auf schnellstem Wege zum Field Office, wo er in Sicherheit ist. Je länger wir warten, desto wahrscheinlicher ist es, dass hier noch andere Kopfgeldjäger auftauchen, die uns das Leben schwer machen«, sagte ich.
Phil nickte und ich gab Gas.
***
Die Fahrt zur Federal Plaza verlief ohne besondere Zwischenfälle. Niemand versuchte, uns zu stoppen oder an Myers zu kommen.
Am Ziel angekommen, brachten wir Myers und seinen Freund in separate Verhörräume. Wir informierten Mr High über unsere Ankunft und gingen dann zu Myers.
»Schön, dass Sie endlich hier sind«, sagte ich freundlich. »Sie haben keine Ahnung, was wir alles unternommen haben, um Sie zu finden.«
»Sie haben mich gesucht?«, fragte Myers scheinheilig.
»Für jemanden, auf dessen Kopf hunderttausend Dollar ausgesetzt sind, sind Sie ja recht ruhig«, meinte Phil. »Aber Ihnen ist schon klar, dass die beiden Kopfgeldjäger, die beim Haus Ihres Freundes aufgetaucht sind, Sie erledigt hätten, oder?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen«, mauerte Myers weiter.
»Eigentlich hätte ich etwas mehr Kooperation erwartet«, sagte ich. »Zumal wir Ihnen gerade das Leben gerettet haben.«
Ich musterte ihn genau. »Sie halten nicht viel von der Polizei oder dem FBI, nicht wahr?«
Er antwortete nicht, aber sein Gesichtsausdruck sagte alles.
»Sie sollten aber verstehen, dass wir im Moment das geringere Übel sind«, fuhr ich fort. »Wir haben nicht die Absicht, Sie tot zu sehen, Jeremy Kingston schon. Und hunderttausend Dollar – das ist ein schönes Sümmchen. Ich frage mich, was Sie gemacht haben, dass ihm Ihr Tod so viel wert ist. Haben Sie etwa seine Tochter verführt? Oder etwas mit seiner Frau gehabt? Nein, das ist es nicht. Vielleicht haben Sie ihm etwas gestohlen? Aber dann würde er es sich zurückholen wollen und Sie nicht einfach töten lassen. Nein, das ist es auch nicht. Haben Sie vielleicht etwas gesehen, das Sie nicht hätten sehen sollen?«
Myers wurde rot im Gesicht.
»Bingo!«, sagte Phil. »Das ist es – Sie haben mehr gesehen, als für Ihre Gesundheit gut ist, nicht wahr?«
Myers wurde sichtlich nervös. Wir waren ganz nah an der Wahrheit dran.
»Warum fragen Sie denn überhaupt, wenn Sie schon Bescheid wissen?«, stieß er aus.
»Weil wir es von Ihnen hören möchten«,
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