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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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gleichzeitig auf ihrem rechten Unterarm. Der tödlich verletzte Mann bewegte seine Lippen. Kleine Speichelbläschen, die mit Blut durchsetzt waren, bildeten sich im Mundwinkel. June beugte sich hinunter und brachte ihr Ohr nahe an die Lippen.
    »Adam«, stammelte Everett.
    »Nicht sprechen, Sir. Der Arzt ist gleich hier«, mahnte June.
    Doch der Hausmeister bäumte sich mit aller Kraft auf und stieß weitere Worte hervor, die jedoch keinen Sinn ergaben. Dann erschlaffte sein Körper.
    »Tut mir leid. Wenn wir fünf Minuten früher gekommen wären, hätten wir es vermutlich verhindern können«, sagte Blair.
    June hatte nicht mitbekommen, dass ihr Partner zurückgekommen war. Er schaute hinunter auf den toten Everett und schüttelte den Kopf, als er den fragenden Blick seiner Partnerin wahrnahm.
    »Er ist mir entkommen. Ich habe bereits eine Fahndung ausgelöst, wobei ich mir allerdings wenig Hoffnung mache. Mehr als eine vage Beschreibung konnte ich nicht liefern«, sagte Blair.
    Wenige Minuten später trafen zuerst ein Streifenwagen mit zwei Cops und gleich danach ein Notarzt in der Schule ein. Während June die Cops instruierte, untersuchte der Arzt den Hausmeister. Schließlich erhob er sich wieder und schickte seine Assistenten hinaus zum Wagen.
    »Hier können wir nicht mehr helfen. Das Projektil ist unterhalb des linken Auges ins Gehirn eingedrungen. Selbst eine sofortige Notoperation hätte dem Patienten vermutlich nicht das Leben gerettet«, teilte er mit.
    Blair dankte dem Arzt und war froh, als kurz darauf weitere Cops eintrafen. Er organisierte eine Suche auf dem Gelände der Grundschule, obwohl der Schütze höchstwahrscheinlich längst über alle Berge war.
    »Ich warte hier auf die Kollegen der Spurensicherung und informiere Steve über den Tod von Jasper Everett«, sagte June.
    ***
    Ich wurde bereits ein wenig nervös, weil Phil so lange auf sich warten ließ. Als dann der Jaguar endlich wieder hinter dem Truck anhielt, war ich bereits ziemlich durchgefroren.
    »Hat sich etwas getan?«, fragte Phil.
    »Nein, überhaupt nicht. Warum hat es so lange gedauert?«, erwiderte ich.
    Mein Partner hob verwundert die Augenbrauen.
    »Schneller ging es nun einmal nicht. In der Nähe des Hotdog-Stands gibt es eine Großbaustelle. Die Arbeiter waren zuerst an der Reihe«, antwortete er.
    Phil hatte eine Tüte mit sechs Würstchen bei sich. Es gab keinen Grund, länger mit dem Besuch auf dem Gelände zu warten. Die Bewegung tat mir gut. Ich überwand als Erster den Zaun, während Phil durch die Maschen nach den Wachen Ausschau hielt.
    »Alles klar. Jetzt du«, rief ich.
    Er warf mir die Tüte mit den Würstchen über den Zaun und machte sich an den Aufstieg. Mit der SIG in der einen und der Tüte in der anderen Hand lauschte ich in die Dunkelheit. Irgendwie erwartete ich, jeden Augenblick das Geräusch sich schnell nähernder Hundepfoten zu hören.
    »Weiter«, raunte Phil.
    Mein Partner kam federnd neben mir auf und eilte gleich weiter. Wir hasteten über eine offene Fläche hinüber zum ersten Gebäude. Als wir uns an die Wand drückten, lauschte ich erneut. Alles war ruhig, bis auf ein rhythmisches Quietschen.
    »Hörst du das auch?«, fragte ich.
    Phil nickte und deutete in östlicher Richtung. Er hatte recht. Wir setzten uns wieder in Bewegung und näherten uns sehr vorsichtig dem Ausgangspunkt des Geräusches.
    »Das ist nur der Wind«, sagte ich.
    Wir schauten hinüber zu einer Stahltür, die hin und her schwang. Da es ein guter Zugang zu dem Gebäude war, drückten Phil und ich uns wenige Augenblicke später an der Tür vorbei. Der Strahl meiner Taschenlampe war extrem gebündelt, damit nur der unmittelbare Bereich vor mir ausgeleuchtet wurde.
    »Alles in Ordnung?«
    Phil verhielt sich auffällig und reagierte auf meine Frage mit einer abweisenden Geste. Ich schaltete die Lampe aus und verlegte mich erneut aufs Lauschen. Nach wenigen Sekunden absoluter Stille, abgesehen von der quietschenden Tür, flammte Phils Taschenlampe auf.
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört. Trennen wir uns. Einverstanden?«, sagte er.
    Mit einem zustimmenden Nicken aktivierte ich mein Headset und wandte mich in westliche Richtung. Während Phil in der Dunkelheit verschwand, bewegte ich mich im Licht der Taschenlampe vorsichtig vorwärts. Nach höchstens zwanzig Yards hörte ich Stimmen und löschte eilig die Lampe. Ich schob mich in den Schatten einer Eisentreppe und verschmolz mit der Dunkelheit.
    »Ja, natürlich. Nimm Rambo

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