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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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saß damit in der Falle. Bis jetzt hatte der Rottweiler zwar seine Spur nicht wieder aufgenommen, aber mein Partner konnte sein Versteck auch nicht verlassen. Eine sehr ungünstige Pattsituation.
    »Ich bin gleich bei dir«, sagte ich.
    Als ich ins Freie trat, orientierte ich mich an den leisen Rufen des Gangsters mit dem Hund. Er animierte den Rottweiler, sich mehr anzustrengen, und lotste mich damit ungewollt zu ihrer Position. Immer wieder prüfte ich die Windrichtung, um bloß nicht selbst ein Gejagter des Duos zu werden. Bis jetzt hatten der Gangster und sein vierbeiniger Helfer keine Ahnung, wie dicht ich bei ihnen war. Aus dem Augenwinkel konnte ich den eckigen Kasten an der Seitenwand ausmachen, zu dem eine rostige Leiter hinaufführte.
    »Vorsicht, Jerry. Der Hund hat den Kopf gehoben und nimmt Witterung auf«, mahnte Phil.
    Von dort oben hatte er einen hervorragenden Ausblick, sodass er mich warnen konnte. Ich spürte das Gewicht der SIG in meiner Rechten, doch ich war nicht bereit dazu, einen Hund einfach so zu erschießen. Meine Gedanken überschlugen sich, da mir einfach keine bessere Lösung einfallen wollte. Da spürte ich auf einmal die Tüte mit den Würstchen, die ich achtlos in die Seitentasche meiner Lederjacke geschoben hatte.
    »Jetzt kommt die Zeit deiner Ablenkung, Phil. Halte dich bereit«, raunte ich.
    Es knisterte deutlich, als ich die Tüte herausholte und die erste Wurst mit einer weiten Ausholbewegung weit weg von mir schleuderte. Ich hörte ein erschrockenes Keuchen des Gangsters und konnte sehen, wie der Rottweiler unerbittlich an der Leine zerrte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich gleichzeitig, wie Phil die Stufen hinunterhastete und in Richtung Zaun rannte.
    »Dann wollen wir deine Nase noch ein wenig mehr ablenken«, murmelte ich.
    Während ich meinem Partner folgte, schleuderte ich die übrigen Würstchen immer abwechselnd nach links und rechts. Der Rottweiler würde hoffentlich der Versuchung erliegen und zu einem wilden Zickzacklauf ansetzen. Als ich den Zaun erreichte, stand Phil bereits auf der zur Straße gewandten Seite.
    »Da hinten kommen sie. Beeil dich«, drängte er.
    Mit der SIG im Anschlag sicherte er meine Klettereinlage und dann landete ich unbeschadet neben Phil. Wir rannten weiter zum Jaguar, wobei ich mehrfach hinüber zu dem Gangster mit seinem Hund schaute.
    »Der Einfall mit den Würstchen war genial. Der Hund ist gierig genug, jedes einzelne fressen zu wollen«, rief ich.
    Phil lachte laut auf und sprang im nächsten Augenblick auf den Beifahrersitz des Jaguar. Ich startete die Viper-Maschine und steuerte den roten Flitzer auf die Straße. Anschließend gab ich Gas und sah zu, dass wir einen möglichst großen Abstand zu dem verlassenen Firmengelände erlangten.
    »Ich hätte gern noch einen Blick ins Nebengebäude geworfen«, sagte ich.
    Zu meiner Überraschung schüttelte Phil den Kopf.
    »So viel Zeit hatte ich gerade noch, bevor der Rottweiler mich witterte. In dem Gebäude versteckt die Bande gestohlene Fahrzeuge. Da stehen über ein Dutzend Sportwagen«, erwiderte er.
    »Dann hat Rambo also nur Autos bewacht«, staunte ich.
    »Rambo?«, fragte Phil.
    Ich erklärte ihm, wie ich den Namen des Hundes in Erfahrung gebracht hatte.
    ***
    Am Tag darauf fasste Steve die Ergebnisse zusammen und zeigte uns damit, wie wenig wir bisher über die Kidnapper sowie das Versteck der Geiseln wussten.
    »Wir haben aber einige vielversprechende Hinweise auf den Verbleib von Adam Osborne erhalten«, sagte er.
    Das war der Grund, warum June und Blair nicht bis zum Ende der morgendlichen Einsatzbesprechung bleiben konnten. Ein Informant hatte sich bei einem Kollegen gemeldet und den angeblichen Aufenthaltsort des Kronzeugen genannt. June und Blair verließen das Field Office, um dem Hinweis nachzugehen.
    »Es wäre sehr beruhigend, wenn wir Osborne bald wieder in Sicherheit wüssten«, sagte June, als sie unterwegs waren.
    Noch immer rätselten sie über die Gründe seines Abtauchens. Ein Teil der Kollegen ging davon aus, dass es der Teil eines größeren Planes sein musste, zu dem auch die Entführung von Erica und Lisa Jackson gehörte. Doch June teilte mehr die Einschätzung von Steve, der von einer Panikreaktion des Kronzeugen ausging.
    »Osborne fühlt sich bedroht und traut uns vermutlich nicht mehr zu, für seinen Schutz zu sorgen«, lautete seine Meinung.
    Falls June und Blair den Flüchtigen in der kleinen Pension im Garment District finden sollten, würde Adam Osborne

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