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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihnen sein Verhalten persönlich erklären können. Vorerst blieb es nur ein Hinweis unter vielen, auch wenn er vielversprechend aussah.
    »Es muss Osborne doch klar sein, dass er nicht auf sich allein gestellt eine Flucht aus New York bewältigen kann. An wen könnte er sich wenden, der ihm noch hilft?«, fragte Blair.
    Seit dem Mord an Jasper Everett trieb ihn diese Frage um.
    »Wir haben eine Sichtmeldung«, rief June aus.
    Während der Fahrt warf sie regelmäßig Blicke auf das kleine Display in der Mittelkonsole des Dodge Nitro und entdeckte dabei den Hinweis auf die Meldung eines Cops.
    »Wo und von wem?«, fragte Blair.
    Ein Officer in der Grand Central Station hatte Osborne unter den Reisenden ausgemacht und beschattete ihn. Das FBI hatte eine klare Verhaltensregel herausgegeben, sollte ein Cop Adam Osborne ausfindig machen. Eine Festnahme durfte nur dann vorgenommen werden, wenn sie absolut ohne Probleme erfolgen konnte. Assistant Director High wollte den nervlich sicherlich extrem angespannten Kronzeugen nicht noch weiter verunsichern.
    »Wir benötigen wenigstens noch zwanzig Minuten bis zur Central Station«, teilte Blair mit.
    Er schaltete die Warnlampen sowie die Sirene ein und beschleunigte den Dodge kräftig. Sie mussten bis zu ihrem Eintreffen darauf vertrauen, dass die Cops den Flüchtigen im Blick behielten und Osborne nicht etwa verscheuchten. Blair bewältigte die Strecke schließlich in siebzehn Minuten. June und er hatten sich Headsets aufgesetzt, um über Funk mit den Cops in Verbindung bleiben zu können.
    »Das ist auf der anderen Seite«, rief June.
    Einer der Officer lenkte sie und ihren Partner durch die große Halle, in der die Fahrgäste hin und her eilten. June warf automatisch einen Blick hinauf zu dem Informationsboard, bevor sie die Rolltreppe betrat.
    »Osborne hat die Wahl zwischen sechs verschiedenen Zuglinien«, sagte sie.
    Blair nickte düster und schaute dabei auf die Menschen auf den Treppen. Es waren sehr viele Reisende in beiden Richtungen unterwegs. Der Zugriff musste sorgsam abgestimmt werden, damit Osborne nicht durch die Maschen schlüpfen konnte. Gleichzeitig sollte es keine Zwischenfälle mit Unbeteiligten geben.
    »Die Cops ziehen weitere Kräfte hinzu, um das Netz möglichst eng zu ziehen«, sagte June.
    Im Funkverkehr wurden entsprechende Befehle erteilt. Blair blieb aber weiterhin skeptisch. Schließlich erreichten sie das Ende der Treppe und gingen zu dem Bahnsteig, auf dem Adam Osborne offensichtlich auf einen der Züge wartete.
    Während June sich vorsichtig durch die wartenden Fahrgäste schob, wanderte ihr Blick umher. Die Cops trugen Uniform und mussten sich möglichst unauffällig verhalten, was angesichts der Wachsamkeit eines Flüchtigen kein einfaches Unterfangen war. Dennoch war es ihnen gelungen, Osborne einzukreisen.
    »Er steht neben der Werbetafel links«, sagte Blair.
    June folgte seinem Blick und fand den nervös wirkenden Osborne auf Anhieb. Zwei Officers hatten sich so postiert, dass sie ihn sowohl blitzschnell überwältigen oder notfalls in den gleichen Zug einsteigen konnten. Der Moment der Entscheidung war gekommen und so wandte June sich an ihren Partner.
    »Du gehst an ihm vorbei und ich spreche Osborne an«, ordnete sie an.
    Blair nickte verstehend und setzte sich in Bewegung. Auf dem Weg zur Position des Kronzeugen nahm Junes Partner eine achtlos liegen gelassene Zeitung von einem der Sitze an der Wand auf und schlug sie im Gehen auf. Sie selbst prüfte ein letztes Mal die Verteilung der Cops und ging dann direkt auf Osborne zu.
    »Sehr gut, Blair«, lobte sie.
    Ihr Partner ging nah an dem Kronzeugen vorbei, der unwillkürlich dem hochgewachsenen Mann mit der Zeitung mit seinen Blicken folgte. Diese Ablenkung genügte June, um dicht an Osborne heranzukommen.
    »FBI! Special Agent Clark. Wir bringen Sie in Sicherheit, Mister Osborne«, sagte sie.
    Als June den Kronzeugen ansprach, ruckte sein Kopf herum und er starrte sie voller Entsetzen an. Sein Blick huschte über ihre Schulter, erfasste die sich nähernden Cops und dann stieß er einen leisen Schrei voller Angst aus.
    »Sie haben keine Ahnung, mit wem Sie es in Wahrheit zu tun haben«, stieß Osborne hervor.
    Seine Nerven lagen offenkundig blank und June entschied sich zu einem Verzicht auf gutes Zureden.
    »Zugriff«, befahl sie.
    Sie wollte Adam Osborne am Arm packen, doch damit hatte er gerechnet. Überraschend wendig unterlief er den Versuch und stand einen Augenblick lang

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