Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gewissenlos und hat bereits getötet. Wenn jemand ohne den leisesten Skrupel für Cook eine Frau und ein sechsjähriges Mädchen entführt, dann Cortez«, sagte ich.
    Phil erhob keine Einwände. Ein weiterer Umstand machte den ursprünglich aus Ecuador stammenden Gangster zusätzlich interessant für uns: Cortez war drogenabhängig und wir kannten seinen Dealer.
    »Wenn wir Whity observieren, wird er mit Sicherheit dort auftauchen«, lautete mein Vorschlag.
    Ich ging davon aus, dass ein Mann wie Cook seinen Leuten misstraute und sie sich daher vorsahen. Pablo Cortez würde sich nicht mit einer größeren Menge Koks ins Versteck zurückziehen können. Er musste befürchten, dass Cook ihn überwachen ließ und den Stoff entdeckte. Das Risiko würde er kaum eingehen, wenn Cortez am Leben bleiben wollte.
    »Dann informieren wir Steve darüber und legen uns auf die Lauer«, erwiderte Phil.
    Wir meldeten uns ab, um im Jaguar den Weg hinauf in die südliche Bronx anzutreten. Der Dealer mit dem Spitznamen Whity war Inhaber eines kleinen Geschäfts, in dem der geneigte Kunde die unterschiedlichsten Waren aus zweiter Hand erwerben konnte.
    In dem unübersichtlichen Laden stapelten sich gebrauchte Kleidungsstücke neben älteren Elektronikartikeln auf den Regalen. Dieses Geschäft verlieh Whity den Anstrich eines seriösen Kaufmanns, doch von den Verkäufen konnte er kaum leben. Unsere Kollegen waren bei den Ermittlungen in einem anderen Fall auf den Dealer aufmerksam geworden. Whity wurde seitdem regelmäßig überwacht und so als nichts ahnender Informant benutzt.
    »Wir könnten ja so tun, als wenn wir neue Kleidung benötigen«, sagte Phil.
    Ich warf meinem Partner einen scheelen Blick zu. Das Angebot im Laden richtete sich definitiv nicht an Menschen unserer Einkommensklasse. Für die Observation hatten wir unsere Anzüge gegen Rollkragenpullis und Lederjacken ausgetauscht. Damit fiel man in dieser Gegend weniger auf.
    »Gut, dass ich vorgesorgt habe«, sagte Phil.
    Er nahm die aktuelle Ausgabe eines Sportmagazins vom Rücksitz und schlug sie auf. Die erste Stunde war ich dafür verantwortlich, den Laden von Whity zu beobachten und dessen Kunden auf unseren Kandidaten zu überprüfen.
    ***
    Es war ein wenig so, als wenn June mit einer Wand reden würde. Sie und Blair hatten Jennifer Osborne, die Schwester des Kronzeugen, in Queens aufgesucht.
    »Ihr Bruder schwebt in ernsthafter Lebensgefahr, wenn er weiterhin auf eigene Faust handelt«, mahnte June.
    Sie forschte in dem Gesicht der verlebt wirkenden Frau, doch es gab keinerlei Anzeichen für eine Regung. Unwillkürlich musste June an den Berg ungewaschenen Geschirrs sowie aufgerissene Fastfood-Verpackungen in der Küche denken.
    »Adam hat sich bereits bei Ihnen gemeldet und Sie angewiesen, mit niemandem zu sprechen«, warf Blair ein.
    Es klang fast nebensächlich, und doch erzielte seine Unterstellung erstmals Wirkung bei Jennifer Osborne. Ein flüchtiges Lächeln umspielte die Lippen, die eine Zigarette umschlossen.
    »Im Grunde stimmt es sogar«, fuhr Blair fort.
    Seine Strategie zeigte erneut Wirkung. Die Schwester des Kronzeugen krauste irritiert die Stirn. June verlegte sich darauf, der Vernehmung schweigend zu folgen und auf verräterische Anzeichen im Gesicht von Jennifer Osborne zu achten.
    »Das gilt aber nicht für uns, Miss Osborne. Adam hat Ihnen sicherlich geraten, vorsichtig zu sein und sich davon zu überzeugen, dass wir echte Agents des FBI sind«, sagte Blair.
    Die Verwirrung bei ihr wuchs sichtlich an. Blairs Formulierungen vermittelten ihr, dass sie alles richtig machte und dennoch den dringenden Rat ihres Bruders missachten sollte. Sie sog gierig an der Zigarette und stieß dann den Rauch aus. Blair wedelte nicht einmal mit der Hand, um sein Gesicht vor der Wolke aus blauem Dunst zu schützen. June kämpfte mit einem Hustenreiz.
    »Hier ist der Ausweg. Sie rufen die offizielle Telefonnummer des Field Office an und bitten darum, mit Assistant Director High sprechen zu dürfen«, schlug Blair vor.
    Als er den Namen des Chefs nannte, klappte der Unterkiefer von Jennifer Osborne runter. Sie schaffte es trotzdem, die Zigarette an der Unterlippe kleben zu lassen.
    »Assistant Director High? Ist das nicht der Boss vom FBI?«, fragte sie ungläubig.
    Blair war tatsächlich zu ihr durchgedrungen.
    »Genau, Miss Osborne. Glauben Sie, dass Sie Mister High vertrauen können?«, fragte er.
    Sie klappte den Mund wieder zu, sog erneut kräftig an der Zigarette und

Weitere Kostenlose Bücher