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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie waren doch nicht zufällig in New York?«
    »Ich?«, erwiderte er überrascht. »Nein, nein, ich war hier in Stamford, in meiner Wohnung beziehungsweise in der Nähe. Ich glaube, ich war mal beim Supermarkt um die Ecke, um etwas zu kaufen, ansonsten war ich die ganze Zeit hier, nicht nur am Morgen, sondern den ganzen Tag über. Hatte nichts zu tun, und als ich am späten Nachmittag hörte, was mit Zoe passiert ist, hat mir das das letzte Fünkchen Motivation geraubt. Ist schon schlimm – man weiß oft erst, wie sehr man etwas geliebt hat, wenn es nicht mehr da ist.«
    Er wurde leicht weinerlich, aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken. »Haben Sie irgendwelche Zeugen dafür, dass Sie hier waren? Hatten Sie Besuch? Oder hat Sie ein Nachbar gesehen?«
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, darauf habe ich nicht geachtet, auf Nachbarn sowieso nicht. Hier im Haus ist man eher anonym. Und im Supermarkt, ja, da muss mich ja jemand gesehen haben, ich habe ja auch bezahlt. Moment mal, ich glaube, ich habe noch die Quittung.«
    Er ging zu einer kleinen Garderobe, wo eine Jacke hing, holte eine Brieftasche heraus und kramte darin herum. »Ja, hier ist sie ja, von gestern früh.«
    Ich schaute mir die Quittung an. Von der Zeit her passte es zu seiner Aussage. Allerdings hatte er bar bezahlt, sodass das kein Beweis dafür war, dass er selbst den Einkauf getätigt hatte. Ich gab die Quittung Phil, der sie mit seinem Smartphone abfotografierte.
    »Aber sonst haben Sie kein Alibi?«, hakte ich nach.
    »Nein, nicht, dass ich wüsste. Brauche ich denn eins?«, erwiderte er.
    »Das wird sich zeigen«, antwortete ich und musterte ihn genau.
    Er sah nach wie vor traurig aus. Aber war seine Trauer auch echt? Das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Entsprechend stellte ich ihm weitere Fragen, in der Hoffnung, dass er sich verplapperte. Aber das geschah nicht. Alles, was er sagte, passte zusammen.
    Wir verbrachten insgesamt fast eine Stunde bei ihm und verabschiedeten uns dann.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich zu Phil. »Er hat kein wirkliches Alibi und irgendwie kommt er mir merkwürdig vor.«
    »Ich weiß, was du meinst«, stimmte Phil mir zu. »Aber wir haben gegen ihn nicht wirklich etwas in der Hand. Schauen wir doch beim Supermarkt vorbei, vielleicht kann sich dort jemand daran erinnern, dass er gestern da war. Oder sie haben ihn auf Video. Dann hätten wir Gewissheit.«
    »Guter Vorschlag«, sagte ich.
    ***
    Der Supermarkt war nicht weit entfernt. Wir betraten das große, flache Gebäude und fanden den Filialleiter, der uns an seinen für Security zuständigen Mitarbeiter verwies. Der hieß Ted Scarlett. Wir redeten mit ihm in einem separaten Raum, in dem sich die Monitore der Überwachungskameras befanden.
    »FBI?«, fragte er überrascht, als wir uns vorgestellt hatten. »Wow, von Ihrem Verein bekommen wir hier selten Besuch, wenn, dann nur von ein paar Detectives der lokalen Polizei. Was liegt an? Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir ermitteln in einem Fall und einer der Beteiligten hat ausgesagt, sich zur Tatzeit hier im Supermarkt aufgehalten zu haben«, sagte ich.
    Phil zeigte ihm das Foto des Kassenbons, das er in Middens Wohnung gemacht hatte.
    Scarlett musterte es genau und schüttelte dann den Kopf. »Sorry, aber das ist länger als vierundzwanzig Stunden her und unser System löscht alle Aufzeichnungen, die mehr als einen Tag alt sind. Die Aufnahme werden wir also nicht mehr finden.«
    »Tatsächlich?«, fragte Phil überrascht.
    Scarlett nickte. »Ja, es gab wegen der Speicherung von Aufzeichnungen vor einiger Zeit eine rechtliche Auseinandersetzung mit einem unserer Kunden. Er bestand darauf, dass wir nicht das Recht hätten, Fotos oder Videos von ihm zu speichern. Im Laufe des Verfahrens haben wir uns schließlich darauf geeinigt, alle Aufzeichnungen nach vierundzwanzig Stunden zu löschen. Und daran halten wir uns auch.«
    »Interessant«, sagte ich. »Ist das allgemein bekannt?«
    »Schwer zu sagen, wer das weiß«, antwortete Scarlett. »Das ist jetzt schon etwa zwei Jahre her, ging aber damals auch durch die Presse. Von daher ist es auf jeden Fall kein Geheimnis.«
    »Gut, dann hätten wir das geklärt«, sagte ich. »Können wir mit dem Kassierer oder der Kassiererin reden, die zu der Zeit an der auf der Quittung angegebenen Kasse gearbeitet hat?«
    Scarlett nickte. »Sollte kein Problem sein, ich schaue mal nach, wer das war.«
    Er ließ sich noch mal von Phil das Foto der Quittung zeigen und

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