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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen angestarrt, jetzt hatte sie sie geschlossen. War das ein Zeichen dafür, dass sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte? Oder gar, dass sie mit Freude darauf wartete, dass er tat, was er tun wollte?
    »Jetzt ist es so weit!«, flüsterte er ihr ins Ohr und wollte gerade in sie eindringen, als ihn ein Geräusch aus seiner Konzentration riss.
    »Verdammt, nicht jetzt, nein!«, stieß er aus.
    ***
    Eine verschlossene Tür versperrte uns den Weg. Zum Glück war sie aus Holz und nicht aus Stahl. Phil nahm Anlauf und schmetterte seinen muskulösen Körper dagegen. Durch die Wucht wurde ein Teil des Rahmens herausgerissen und überall flogen Holzsplitter herum.
    Ich sprang mit vorgehaltener Waffe durch die Tür und erblickte einen Raum von etwa dreißig Quadratmetern Grundfläche, in dessen Mitte Herb Tillim auf Sandy Saxon kniete. Beide waren nackt.
    Er schaute mich entsetzt an. Ich hoffte, dass wir rechtzeitig gekommen waren. Die Tatsache, dass er plötzlich versuchte, in sie einzudringen, zeigte mir, dass es wahrscheinlich so war. Glücklicherweise hatte ihn der Schreck unseres Eindringens seiner Manneskraft beraubt und sein Versuch schlug fehl.
    Phil machte einen Satz zu ihm hinüber, packte ihn und warf ihn unsanft zu Boden.
    Tillim schrie auf und kroch in eine der Ecken des Raumes.
    »So, Tillim, das reicht! Keine Bewegung, Sie sind verhaftet«, sagte ich und behielt ihn mit vorgehaltener Waffe im Auge.
    Phil packte seine Arme und legte ihm Handschellen an. »Herb Tillim, Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen, und darauf, dass bei Verhören ein Anwalt anwesend ist. Sollten Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen auf Kosten des Staates einer gestellt. Und wenn ich noch hinzufügen darf: Tun Sie mir den Gefallen und zeigen Sie sich mir nie wieder ohne Kleidung, ist das klar?«
    Phil wartete keine Antwort von Tillim ab, sondern zog ihn an den Handschellen aus dem Raum.
    »Ich wollte nur Ihr Bestes!«, rief Tillim Sandy Saxon zu, bevor er die Tür erreicht hatte.
    Dann wandte ich mich Miss Saxon zu. Zuerst nahm ich ihr den Knebel aus dem Mund und nahm eine Jacke, um sie ihr auf den nackten Körper zu legen. Dann löste ich ihre Fesseln.
    Sie holte tief Luft und rief laut: »Du verdammter Scheißkerl, so etwas wirst du nie wieder irgendeiner Frau antun, das verspreche ich dir!«
    »Ganz schön stürmisch«, sagte ich ruhig und trat einen Schritt zurück.
    Sie beruhigte sich ein wenig. »Sorry, aber das musste raus. Und danke, vielen Dank. Sie sind in letzter Sekunde gekommen. Nicht auszudenken, was der Kerl mit mir gemacht hätte. Igitt, allein der Gedanke daran … Oh Gott, ich glaube, ich schreibe nur noch Kinderbücher.«
    Ich nickte und sagte ruhig: »Gern geschehen. Ich warte vor der Tür, damit Sie sich anziehen können.«
    Sie stieg vom Tisch, während sie die Jacke, die ich auf sie gelegt hatte, festhielt, kam auf mich zu und umarmte mich, wobei sie in Tränen ausbrach. »Das will ich nie wieder erleben müssen, nie wieder!«
    »Ist ja gut, es ist vorbei«, sagte ich und versuchte meiner Stimme einen beruhigenden Tonfall zu geben. »Es ist vorbei und er wird das nie wieder jemandem antun.«
    »Das ist gut«, sagte sie und drückte mich so fest, dass mir fast die Luft wegblieb.
    ***
    Eine Viertelstunde später wimmelte es in der alten Fabrikhalle von Cops. Zusätzlich waren Leute von der Crime Scene Unit da und auch Sanitäter.
    Letztere wollten Miss Saxon untersuchen, doch sie lehnte das ab. »Nicht nötig, mir ist nichts passiert.«
    »Sind wir rechtzeitig gekommen?«, flüsterte Phil mir zu.
    »Ja, aber wirklich im letzten Moment. Eine Minute später und der Kerl hätte … na ja, so weit ist es zum Glück nicht gekommen«, antwortete ich.
    »Möchten Sie sich wirklich nicht untersuchen lassen?«, fragte ich sie. »Einfach, um auf Nummer sicher zu gehen?«
    Sie lächelte. »Vielleicht haben Sie recht, ja, gut.«
    Der Notarzt nickte mir dankend zu und verschloss die Tür des Rettungswagens.
    Phil und ich wandten uns Herb Tillim zu, der inzwischen wieder bekleidet war – was seinen Anblick erträglicher machte.
    »Ist nicht ganz so gelaufen, wie Sie es geplant hatten, oder?«, meinte Phil sarkastisch.
    »Sie wissen nicht, was Sie getan haben!«, schimpfte Tillim. »Sie haben ein Kunstwerk zerstört, einen Akt der Poesie.«
    »Akt ja, Poesie sicher nicht«, erwiderte Phil. »Sie sind

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