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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gruß von Mister Wilson und schüttelte ihm die Hand. »Agent Jerry Cotton vom FBI New York.«
    Er sah ziemlich mitgenommen aus, was ich darauf zurückführte, dass er wusste, was geschehen war.
    »Kommen Sie doch mit in mein Büro«, sagte er, nachdem er Phil ebenfalls die Hand geschüttelt hatte.
    Er wirkte gehetzt. Wir folgten ihm und betraten das eher zweckmäßig als ästhetisch eingerichtete Zimmer. Es war voller Papierstapel und sah nach Arbeit aus.
    Mister Wilson schloss die Tür hinter uns und bot uns an, Platz zu nehmen. »Gut, dass Sie da sind, meine Herren. Seit ich gehört habe, was mit Zoe, äh, Miss Canaghan passiert ist, habe ich keine Ahnung, was ich machen soll.«
    »Das ist in einer solchen Situation nichts Ungewöhnliches«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Haben Sie Ihrer Sekretärin noch nichts über den Tod von Miss Canaghan mitgeteilt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe es bisher niemandem im Verlag gesagt, weil ich nicht wusste, wie. Den Telefonanschluss habe ich in mein Büro umgeleitet, damit keiner was mitbekommt. Verdammt, ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.«
    »Zunächst ist es wichtig, dass Sie sich beruhigen«, sagte ich. »In solchen Extremsituationen ist es wichtig, einen klaren Kopf zu behalten.«
    Er atmete tief durch. »Das versuche ich ja schon die ganze Zeit, aber es will einfach nicht klappen. Ich habe schon die Atemübungen aus diesem Entspannungsbuch, das wir verlegt haben, versucht, aber das hat auch nicht geholfen. Wie schaffen Sie es, so ruhig zu bleiben?«
    »Jahrelange Erfahrung«, antwortete ich. »Wir hatten schon mit vielen Mordfällen zu tun. Auch wenn es jedes Mal schlimm ist, entwickelt man mit der Zeit eine gewisse professionelle Distanz. Aber kommen wir auf Miss Canaghan zu sprechen. Wie lange hat sie mit Ihrem Verlag zusammengearbeitet?«
    Wilson überlegte. »Insgesamt drei, nein vier Jahre. Sie ist etwa zwei Jahre, nachdem ich den Verlag übernommen hatte, auf uns zugekommen. Intensiv wurde die Zusammenarbeit, als Miss Saxons erstes Buch ein Hit wurde. Eine hervorragende Agentin mit einem Gespür für gute Themen und einem guten Draht zu den Autoren. Verdammt, ich weiß gar nicht, was ich ohne sie machen soll.«
    »Hatte Miss Canaghan irgendwelche Probleme? Oder gar Feinde? Irgendwelche Leute, die ihr etwas antun wollten?«, kam die nächste Frage von Phil.
    »Nein, nicht, soweit ich weiß. Sie ist – sie war so ein netter Mensch. Hat immer versucht, alle Leute glücklich zu machen, trotz ihres manchmal harten Jobs. Sie wissen ja, die Art Mensch, in dessen Nähe man gerne lacht und gut drauf ist. Ja, so war sie. Daher nehme ich auch an, dass sie keine Feinde hatte.«
    »Hatte irgendjemand hier im Büro privat mit ihr zu tun?«, fragte ich.
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete er. »Abgesehen von verschiedenen Feiern, die wir im Laufe der Jahre hatten, da ist man zwar etwas privater, aber das passiert ja alles im Rahmen des Unternehmens.«
    »Und Sie hatten auch keine private Beziehung zu Ihr?«, hakte Phil nach.
    »Nein, hatte ich nicht«, war die Antwort.
    »Wir würden später gern mit den anderen Angestellten reden«, sagte ich. »Nur so können wir sicherstellen, dass wir alle Informationen erhalten, die vielleicht für den Fall relevant sind.«
    »Ja, natürlich, kein Problem«, erwiderte er. »Gehen Sie aber bitte behutsam vor.«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Da der Mord im direkten Umfeld von Sandy Saxon geschah, besteht die Möglichkeit, dass es etwas mit ihr zu tun hat, sie vielleicht sogar das eigentliche Ziel des Mörders war. Miss Saxon hat uns erzählt, dass es einige Leute gab, die über ihren Erfolg nicht erfreut waren.«
    »Einige ist gut«, meinte Wilson. »Leicht untertrieben. Ich habe einen ganzen Aktenschrank voller Post, das meiste ist von Fans, aber etwa fünf Prozent ist weniger erfreulich. Teilweise sogar ziemlich bedrohlich. Ich hätte nie mit so einer Reaktion auf Miss Saxons Bücher gerechnet – na ja, wir hatten auch noch nie so eine erfolgreiche Reihe von Bestsellern, daher ist das auch für mich eine völlig neue Erfahrung. Tatsächlich kamen wir vor dem Erfolg von Miss Saxons Büchern gerade so über die Runden, jetzt weiß ich gar nicht mehr, wohin mit all dem Geld.«
    »Hat der Verlag auch Drohungen erhalten?«, wollte Phil wissen.
    »Ja, auch das«, antwortete Wilson. »Aber davon habe ich mich nicht einschüchtern lassen. Ich bin Verleger und dies ist ein freies Land, in dem freies

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