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2935 - Leichen lügen nicht

2935 - Leichen lügen nicht

Titel: 2935 - Leichen lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mörder von Nancy gefasst war. Bis dahin war er selbst der Hauptverdächtige. Sie würden ihn sofort schnappen und zu lebenslänglich verknacken.
    Sie verließen das Bootshaus und warfen ihre Sachen auf die Ladefläche des rostigen Pick-up. Obwohl die Nacht noch nicht hereingebrochen war, war es schon dunkel. Vom Maspeth Creek strich ein auflandiger Wind herauf, es roch nach Eis und faulem Fisch.
    Monty startete den Motor und setzte den Wagen zurück. Durch morastige, teils noch vereiste Uferwege nahm er Kurs auf Galasso Place. Die Straßen waren um die Uhrzeit schon menschenleer. Monty lenkte den Wagen zur Grand Street, die sie zum Brooklyn Queens Expressway bringen würde.
    Joe Cumber starrte hinaus in die schmutzige Nacht. Sie passierten einen Schrotthandel, Baufirmen, Fischkonservenfabriken, Speditionen. Schnee lag in der Luft. Mit klammen Fingern drehte Joe sich eine Zigarette.
    »Hast du Nancy umgebracht?«, fragte er ins Leere.
    Monty lachte trocken auf. Es war ein freudloses Lachen. »Ich soll deine Nancy umgebracht haben? Drehst du jetzt völlig ab, Joe? Was soll der Scheiß? Bist du auf Drogen oder was?«
    Oh nein, er war nicht auf Drogen. Er war auf Hass. Auf tödlichem Hass.
    »Wer war der Kerl, mit dem sie am letzten Abend zusammen war?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich war nicht ihr Manager.«
    »Im Holiday Inn . Na los, spuck’s aus.«
    Monty strich sich die Haare aus der Stirn. Eine typische Geste, wenn er verunsichert war, Zeit gewinnen wollte.
    »Ich schwöre, Joe, ich habe keine Ahnung, was du …«
    »Die Zeit der Lügen ist vorbei, Monty«, gab Joe Cumber kühl zurück. »Ich hab schon viel zu viele davon gehört. Genug, um daran zu ersticken. Jetzt ist die Zeit der Wahrheit angebrochen.«
    Das grüne Verkehrsschild, das die Abzweigung zur Williamsburg Bridge anzeigte, kam in Sicht. Monty ordnete sich mit dem Pick-up links ein.
    »Ich hab mit der Agentur gesprochen, die Nancys Termine gemacht hat. Sie haben mir gesagt, diesen speziellen Kunden hättest du Nancy vermittelt.«
    Joe Cumber sah Monty von der Seite an.
    »Wer war der Kerl, Monty? Ich muss es wissen. Wahrscheinlich hat er Nancy auf dem Gewissen.«
    Seine Finger krampften sich zusammen.
    »Ich muss Nancy rächen. Verstehst du das nicht? Ich muss dem Schwein das Licht ausblasen. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!«
    Monty entspannte sich. Er hatte im Moment ganz andere Probleme. Er musste von Thomas Gloome erfahren, was das FBI am John F. Kennedy Airport plante. Alles andere war nebensächlich.
    Also: Warum sollte er diesem Schwachkopf nicht endlich reinen Wein einschenken? Sobald dieser Deal über die Bühne war, würde er Joe Cumber sowieso erledigen. Jason hatte bereits angedeutet, dass er in Zukunft keine Verwendung mehr für seinen Bruder haben würde. Und da er zu viel wusste, musste er von der Bühne abtreten.
    Monty fingerte eine Kippe aus der Schachtel im Handschuhfach und steckte sie sich zwischen die Lippen.
    »Es war ein Typ vom FBI. Sein Name ist Thomas Gloome. Im Moment steckt er in irgendeinem abgedrehten Foltergestell bei Mighty Mona und kann sich nicht rühren. Wir sind gerade auf dem Weg zu ihm. Er muss mir sagen, was die Feds am JFK planen, damit wir entsprechend reagieren können.«
    »Warum hast du Nancy einen Mann vom FBI vermittelt? Sie hatte über ihre Agentur doch schon genug Freier.«
    Monty verdrehte innerlich die Augen. Joe war wahrlich keine Intelligenzbestie.
    »Nancy war nicht die Erste«, erklärte er geduldig. »Wir haben die Nummer schon in Memphis und in Jacksonville durchgezogen.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Das Ganze war Jasons Idee. Dein Bruder hat herausgefunden, dass dieser Typ vom FBI sich gerne professionell ein bisschen quälen lässt. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    Joe Cumber gab ein undeutliches Grunzen von sich.
    »Also hat er ein Mädchen auf ihn angesetzt, das ihm sein spezielles Bedürfnis befriedigt hat. Und ganz nebenbei hat sie diesen Trottel dazu gebracht, ihr die ein oder andere vertrauliche Information über die Aktivitäten der Feds zu verraten. Dafür hat Jason sie verdammt gut bezahlt.«
    Joe Cumber war keine Geistesgröße. Es dauerte manchmal ziemlich lange, bevor er gewisse Zusammenhänge durchschaute. Auch diesmal fiel der Groschen langsam.
    Aber als er gefallen war, traf ihn die Erkenntnis wie ein Hammerschlag.
    »Ihr habt Nancy auf den Agent angesetzt?«
    »Hey, jetzt komm mal wieder runter, Joe. Wie gesagt, Nancy war nicht die Erste. Und sie hat ihre Sache

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