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2935 - Leichen lügen nicht

2935 - Leichen lügen nicht

Titel: 2935 - Leichen lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinter Gloomes verhängnisvolle Neigung gekommen und hat ihn damit erpresst. Zweimal haben uns die Kartelle auf die Weise ein Schnippchen geschlagen: in Memphis und in Jacksonville. Warum soll es nicht ein drittes Mal in New York klappen?«
    Mein Handy klingelte, ich schaltete die Freisprechanlage ein. Es meldete sich unser Kollege Joe Brandenburg.
    »Wir haben eine positive Reaktion auf unsere Foto-Fahndung bei den Hotelrezeptionen bekommen.«
    »Mach’s nicht so spannend, Joe.«
    »Thomas Gloome hat den Abend, an dem Nancy West ermordet wurde, im Holiday Inn an der Lafayette verbracht. Und zwar mit einer Dame, auf die die Beschreibung von Nancy West zutrifft.«
    Ich warf Phil einen triumphierenden Blick zu.
    »Wann hat er das Hotel verlassen?«, fragte ich Joe.
    »Gegen zwei Uhr morgens. Aber Nancy West ist früher gegangen, so gegen elf Uhr abends.«
    »Und dass er das Zimmer zwischendurch mal verlassen hat? Heimlich durch den Dienstboteneingang? Wäre das theoretisch möglich?«
    »Angeblich nicht. Gloome hat sich Champagner aufs Zimmer kommen lassen, später eine Kleinigkeit zu essen. Außerdem hat er sich beim Nachtportier über den Lärm im Nachbarzimmer beschwert.«
    Ich presste die Lippen zusammen. Der Kerl hatte also auch für den dritten Mord an einer Domina ein Alibi. Wer zum Teufel hatte die Mädchen dann auf dem Gewissen?
    Ich dankte Joe und schaltete die Anlage aus.
    »Welche Rolle spielten die Prostituierten?«, sinnierte Phil, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Waren sie eine milieuübliche Belohnung für die Informationen, die Gloome Jason Cumber und seinen Leuten zukommen ließ?«
    »Wahrscheinlich auch«, überlegte ich. »Aber in erster Linie hat Monty sie auf Gloome angesetzt, um die brisanten Details über die FBI-Einsätze aus ihm rauszukitzeln. Was ihnen ja auch hervorragend gelungen ist.«
    »Allerdings haben sie dafür einen verdammt hohen Preis bezahlt.«
    Ihr Leben.
    Phil zog sein Handy raus und wählte Steve Dillaggios Nummer.
    »Wir müssen unbedingt Steve informieren. Vielleicht kann er den Coup der Mexikaner ja doch noch vereiteln.«
    »Und wir müssen rausfinden, was unser feiner Kollege Gloome über die geplante Aktion schon verraten hat. Vielleicht musste Nancy West ja deswegen sterben.«
    Phil starrte durch die Windschutzscheibe in eine Stadt, die in einer Pfütze aus schmutzigem Schnee zu ertrinken schien.
    »Dazu sollten wir vielleicht erst mal wissen, wo der Kerl steckt!«
    ***
    Mein erster Anruf vom Bürotelefon aus galt Helen.
    »Irgendwas Neues von Thomas Gloome?«
    »Nichts, Jerry. Er hat sich krankgemeldet, danach haben wir nichts mehr von ihm gehört. Gerade habe ich noch mit seiner Frau gesprochen. Sie hat versprochen, sofort Bescheid zu sagen, wenn er sich bei ihr meldet.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Hab ich das schon mal nicht getan, Jerry?«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel.
    »Ob er die Seiten gewechselt hat?« Phil sah mich skeptisch an.
    Daran hatte ich auch schon gedacht. Es gab solche Fälle, auch wenn sie nicht oft vorkamen. FBI-Agents waren eben auch nur Menschen. Und Menschen waren verführbar. Geld, Macht, Frauen. Der Mob lockte mit der Aussicht auf ein unbeschwertes Leben im Luxus. Für ein paar Informationen, die dem organisierten Verbrechen Millionen in die Kassen spülten. Thomas Gloome wäre nicht der erste Gesetzeshüter, der angesichts solcher Verlockungen schwach geworden wäre.
    »Täte mir verdammt leid für seine Frau«, erwiderte ich ehrlich. »Und natürlich für die Kinder. Für sie würde eine Welt zusammenbrechen.«
    Mrs Gloome hatte uns beide beeindruckt. Die Ruhe, mit der sie all das einfach hinnahm. Die ständigen Versetzungen ihres Mannes. Seine permanenten Nachtsitzungen und kurzfristigen Sondereinsätze. Sie war nicht nur ausgesprochen hübsch. Sie war auch alles andere als dumm. In all den Jahren konnte ihr unmöglich verborgen geblieben sein, dass mit ihrem Mann irgendetwas nicht stimmte. Trotzdem blieb sie bei ihm.
    »Kümmerst du dich um Monty? Ich geh mal kurz rüber zu Steve und frage nach, was der Stand der Dinge ist.«
    »Aye, aye, Sir«, gab mein Partner schief lächelnd zurück und fuhr seinen Rechner hoch.
    Steve Dillaggio hatte ein paar Agents in seinem Büro versammelt und hielt die letzte Lagebesprechung vor dem Zugriff ab. Ich wollte ihn nicht stören, aber er entschuldigte sich kurz bei seinen Leuten und folgte mir auf den Flur.
    »Wie sieht’s aus, Steve? Läuft alles nach Plan?«
    Steve nickte

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