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2936 - Der Profit heiligt die Mittel

2936 - Der Profit heiligt die Mittel

Titel: 2936 - Der Profit heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tür in das Haus ein und nahmen den Mann fest. Er leistete keine Gegenwehr mehr.
    »Drei Mann haben versucht durch den Hinterausgang zu fliehen und wurden unschädlich gemacht«, gab ich über Funk durch.
    »Gut, ein Team von drei Mann soll das Gebäude durchsuchen, ob sich nicht irgendwo noch jemand versteckt!«, hörte ich die Stimme von Detective Thorstungs.
    Wenig später war das erledigt und das Haus gesichert. Der Einsatz war beendet. Zwei Cops und zwei der Gegner hatten leichte Schussverletzungen davongetragen, mehr Verletzungen, als ich erwartet hätte. Es stellte sich heraus, dass die drei Männer, die bis zum Ende Widerstand geleistet hatten, steckbrieflich gesucht wurden und entsprechend heftig reagiert hatten – ein guter Fang.
    Die Festgenommenen wurden abtransportiert und zum Polizeirevier gebracht. Wir schauten uns in der Bar um und redeten kurz mit Bertram Russel, der gegenüber der Bar wohnte. Er konnte uns aber auch nicht mehr als das erzählen, was er Detective Forester schon gesagt hatte – abgesehen davon, dass Sparrings grundsätzlich immer allein in die Bar ging, also nie in Begleitung gewesen war.
    Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Polizeirevier, um dort Zeugen zu vernehmen und Informationen zu unserem Fall zu erhalten.
    ***
    Der Erste, den wir befragten, war Joe Mitchum, der Inhaber der Bar und auch der Betreiber des illegalen Glücksspiels. Die Kollegen von der Polizei hatten ihn schon in die Mangel genommen und er hatte, um ein paar Pluspunkte zu sammeln, zugegeben, dass in seiner Bar Glücksspiel stattgefunden hatte.
    Er hatte schon zwei Stunden Verhör hinter sich, als Phil und ich das Zimmer betraten und ihm einen Kaffee brachten.
    »Riecht gut«, sagte er, nachdem ich ihm den Becher gereicht hatte.
    »Lassen Sie es sich schmecken«, sagte ich und nahm ihm gegenüber Platz.
    Phil blieb stehen.
    »Wir sind die FBI-Agents Decker und Cotton aus New York«, stellte ich uns vor. »Und wir haben keinerlei Interesse an Ihren Glücksspiel-Aktivitäten.«
    »So?«, sagte er fragend und schaute mich misstrauisch an.
    »Alles, was uns interessiert, sind Informationen zu diesem Mann«, sagte ich und legte ein Foto von George Sparrings vor ihm auf den Tisch.
    Mitchum warf nur einen kurzen Blick darauf, nippte an seinem Kaffeebecher und schaute mich an, ohne ein Wort zu sagen.
    »Kennen Sie den Mann?«, fragte ich.
    »Kennen ist zu viel gesagt«, antwortete er. »Er kommt seit ein paar Jahren immer mal wieder in meine Bar. Ist ein Stammkunde, aber einer von denen, die nicht viel reden. Kennen Sie ja, den Typ, trinkt nicht viel, will einfach nur spielen. War dabei vielleicht etwas verbissen. Ich glaube auch, dass er mehr verloren hat, als er sich leisten konnte. Habe ich jedenfalls zwischendurch mal angenommen, weil er eine Zeit lang nicht mehr kam. Muss dann wohl eine neue Geldquelle aufgetrieben haben, weil er kurz darauf wieder regelmäßig kam und noch immer kommt.«
    »Und wann war das, dass er anscheinend mehr Geld hatte?«, fragte ich.
    Mitchum überlegte. »Ist schon eine Weile her, vielleicht anderthalb oder zwei Jahre. So genau weiß ich das nicht mehr, wie gesagt, er ist eher ein ruhiger, unauffälliger Typ.«
    »Was wissen Sie sonst noch über ihn?«, wollte Phil wissen.
    Jetzt lächelte Mitchum. »Er trank vor allem Bier, keine harten Sachen. War also kein Säufer. Ich glaube, alles, was er wollte, war spielen. Hat er auch, allerdings meistens verloren. Konnte nicht gut bluffen. Aber aufhören konnte er auch nicht, wie das halt manchmal so ist.«
    »Wissen Sie, wo er arbeitet oder wohnt?«, war meine nächste Frage.
    Der Barbesitzer schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Er sagte, dass er aus Columbus kommen würde, das hat mir gereicht. Wie gesagt, kein interessanter Typ, niemand, mit dem ich mich viel abgegeben habe.«
    Ich musterte ihn genau. Er schien die Wahrheit zu sagen.
    »Und wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«, fragte ich weiter.
    Er überlegte. »Ist noch nicht lange her, etwa eine Woche oder so. War aber nicht auffällig, alles so wie sonst.«
    Phil machte einen Schritt nach vorne und fragte mit eindringlicher Stimme: »Und Sie haben ihn nicht verschwinden lassen, weil er versucht hat, Sie zu erpressen?«
    Mitchum schaute ihn ungläubig an. »Wie bitte? Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Weil Sie über lange Zeit illegale Glücksspiele veranstaltet haben«, sagte Phil scharf.
    »Moment mal!«, stieß Mitchum aus und machte eine abwehrende Geste.

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