2936 - Der Profit heiligt die Mittel
auf einem kleinen Tisch stand und ans Stromnetz angeschlossen war. Auch den stellten wir sicher.
»Der Raum war demjenigen, der Sparrings’ Wohnung gesäubert hat, offenbar nicht bekannt«, meinte Phil.
»Pech für ihn, gut für uns«, sagte ich. »Zumindest wenn in den Akten oder Computerdateien verwertbare Hinweise zu finden sind.«
»Immerhin seid ihr einen Schritt weitergekommen«, merkte Detective Forester an. »Wollt ihr noch mehr in Columbus erledigen? Oder geht es jetzt wieder zurück nach New York?«
»Ich denke, wir haben hier erst einmal alles erledigt«, meinte Phil. »Hat Spaß gemacht, mit dir und deinen Kollegen die Leute in der Bar hochzunehmen und mal wieder mit dir zu arbeiten.«
»Geht mir genauso«, bestätigte der Detective.
Wir luden die sichergestellten Akten und den Computer in den Jaguar, brachten Detective Forester zurück zum Polizeirevier und verabschiedeten uns dort. Anschließend traten wir die Rückreise nach New York an, wobei ich mich diesmal streng an die Geschwindigkeitsvorschriften hielt.
***
Wir erreichten New York und das FBI Field Office am frühen Abend. Mr High befand sich noch in seinem Büro und hörte unserem Bericht interessiert zu.
»Letztlich müssen wir nun also abwarten, was die Analyse der bei Sparrings sichergestellten Unterlagen ergibt«, fasste er zusammen.
»Ja, darum kümmern wir uns gleich morgen früh«, sagte Phil.
Mr High nickte. »Gut. Es wird Zeit, dass wir ein paar Antworten bekommen und endlich Licht in die Angelegenheit bringen. Hat die Fahndung nach Sparrings beziehungsweise Golding irgendetwas ergeben?«
»Nein, bisher nichts«, antwortete Phil.
»Gut, dann sehe ich Sie morgen früh wieder hier im Büro«, sagte Mr High.
Wir verabschiedeten uns von ihm und verließen dann das Gebäude, um Feierabend zu machen.
Ich hatte Jenna bereits während der Rückfahrt angerufen und mit ihr ausgemacht, sie in der Nähe meines Apartments in einem Café zu treffen. Dorthin wollte ich jetzt fahren und vorher natürlich noch Phil absetzen.
»Zur üblichen Ecke oder soll ich dich woanders hinbringen?«, fragte ich ihn, als wir wieder im Wagen saßen.
»Nein, das übliche Prozedere ist okay, ich habe heute nichts Besonderes vor«, antwortete er.
»Kein Problem«, sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht und fuhr los.
Phil suchte einen guten Sender raus und wir hörten während der ganzen Fahrt fetzige Musik, wobei Phil die Lautsprecher der Stereoanlage gut ausreizte. Als er ausstieg, verabschiedeten wir uns und ich schaltete etwas ruhigere Klänge ein, um mich auf das Treffen mit Jenna einzustimmen.
Ich fuhr mit dem Wagen nach Hause und parkte den Jaguar in der Tiefgarage. Bis zum Café waren es nur zwei Blocks, eine Entfernung, die ich gut zu Fuß zurücklegen konnte.
Als ich das Café betrat, drang mir ein Gewirr von Stimmen entgegen. Es war voll, alle Tische waren besetzt und die Gäste insgesamt gut gelaunt und kommunikativ. Leise Chillout-Musik vermittelte dem Ganzen ein angenehm lockeres Ambiente.
Jenna saß weiter hinten und schaute auf ihr Handy. Ich ging zu ihr und blieb vor dem Tisch stehen. Sie schaute auf und lächelte mich an.
»Hallo«, sagte sie und deutete auf den leeren Platz neben sich.
»Hallo«, erwiderte ich und setzte mich.
Wir begrüßten uns mit einem zärtlichen Kuss.
»Möchtest du etwas trinken?«, fragte sie.
»Ja, gern«, antwortete ich und schaute mich um.
Ich gab einer Kellnerin ein Zeichen und als sie kurz darauf vorbeikam, bestellte ich mir einen Kaffee.
»Und?«, fragte Jenna interessiert. »War die Fahrt erfolgreich?«
»Es geht«, sagte ich. »Sparrings haben wir nicht gefunden und ebenso wenig einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort.«
Ihre Gesichtszüge verfinsterten sich ein wenig. »Schade, ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Ich denke, ich sollte ihn auf eigene Faust suchen. Nicht, dass ich eure Unterstützung nicht schätze oder so, aber ich habe das Gefühl, dass ich etwas tun muss, es ist mir ein Bedürfnis. Einfach rumzusitzen und abzuwarten war noch nie mein Ding.«
»Kann ich gut verstehen«, sagte ich. »Geht mir genauso. Wobei ich nicht weiß, ob es gut ist, wenn du dich zu sehr da reinhängst.«
»Wie meinst du das?«, fragte sie und klang etwas beleidigt.
»Ich mache mir halt Sorgen, das ist alles«, erklärte ich. »Wir wissen nicht, ob Sparrings etwas zugestoßen ist, und falls ja, wer dahintersteckt. Ich kann dir keine Details erzählen, da es sich um eine laufende Ermittlung
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