2936 - Der Profit heiligt die Mittel
überprüfen, bevor wir zu Mr High gingen.
»Hier, vor zwei Tagen hat er ein Bahnticket nach Columbus, Ohio gekauft«, sagte Phil. »Danach wurde die Karte nicht mehr benutzt.«
»Prüfen wir doch nach, ob er dort angekommen ist«, sagte ich. »Kennen wir vor Ort jemanden?«
»Ohio ist nicht gerade meine zweite Heimat«, bemerkte Phil. »Aber ich habe irgendwann mal mit einem Detective der dortigen Polizei zu tun gehabt, ist schon einige Zeit her, der könnte uns vielleicht helfen. Wenn mir nur der Name einfallen würde … hatte irgendwas mit Wald oder Bäumen zu tun – Forest oder ja, Forester, Dean Forester. Einen Moment, sollte nicht schwer sein, seine Nummer herauszufinden.«
Phil fand die Nummer im Computer und rief an.
»Detective Forester«, hörte ich über die Freisprecheinrichtung.
»Hallo, Dean, hier ist Phil Decker vom FBI New York«, meldete sich Phil.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Detective antwortete. »Phil Decker, na klar. Das ist jetzt aber schon ein paar Jahre her. Und immer noch beim FBI?«
»Die wollen mich nicht gehen lassen«, scherzte Phil. »Und bis zur Rente dauert es noch.«
»Zum Glück«, erwiderte Detective Forester. »Ich bin lieber im aktiven Dienst, als ein langweiliges Rentnerdasein zu fristen. Aber egal – welchem Umstand habe ich deinen Anruf zu verdanken? Braucht ihr in New York Unterstützung?«
»In gewisser Weise schon«, antwortete Phil. »Wir suchen einen Mann, der hier in New York war und angeblich nach Hause gefahren ist, zu euch nach Columbus. Sein Name ist George Sparrings. Er ist Tierschützer oder so und wollte sich hier mit jemandem treffen, ist aber nicht aufgetaucht. Dann wurde mit seiner Kreditkarte eine Zugfahrkarte nach Columbus gekauft. Wir wollen wissen, ob er jemals dort angekommen ist.«
»Sollte nicht allzu schwer sein, das herauszufinden«, erwiderte Detective Forester. »Ich kümmere mich darum und lasse es dich wissen.«
»Danke, das ist nett«, meinte Phil.
»Was tut man nicht alles für gute Zusammenarbeit zwischen den Behörden«, sagte sein Gesprächspartner und verabschiedete sich.
Phil legte auf. »So, jetzt können wir zu Mister High gehen. Je nachdem was anliegt, können wir ihm vorschlagen, die Angelegenheit offiziell zu untersuchen. Da Sparrings aus einem anderen Bundesstaat stammt, stehen die Chancen gut, dass das ein Fall fürs FBI wird.«
Ich nickte. »Wobei es nett wäre, wenn du meine Beziehung zu Jenna nicht allzu genau schildern würdest.«
Phil grinste. »Keine Sorge, du kannst dich auf meine Diskretion verlassen. Was ich dir allerdings nicht versprechen kann, ist, dass Mister High das nicht selbst rausfindet. Der alte Fuchs hat ziemlich gute Antennen.«
»Ja, das stimmt«, bestätigte ich.
Wir machten uns auf den Weg zum Büro unseres Chefs.
Helen begrüßte uns fröhlich und bemerkte fast nebenbei: »Seid ihr etwas später als erwartet?«
»Ja, wir haben noch was überprüft, eine Spur, die zu einem Fall werden könnte«, antwortete ich.
»So ist das, wenn man mit Leib und Seele FBI-Agent ist wie ihr: Wenn es keinen Fall gibt, sucht ihr euch einen«, sagte sie aufgeräumt.
»Oder er findet uns«, meinte Phil. »So wie diesmal.«
»Oder so«, sagte sie und deutete auf die Tür zu Mr Highs Büro. »Er hat schon nach euch gefragt.«
»Dann wollen wir ihn nicht warten lassen«, sagte ich und klopfte an.
Mr High hatte seinen Blick auf den Monitor auf seinem Schreibtisch fixiert und winkte uns herein. »Ich bin gleich so weit, einen Augenblick.«
Wir nahmen Platz und warteten.
Mr High löste seinen Blick vom Monitor, lehnte sich zurück und begrüßte uns.
»Sieht aus, als hätten ein paar ungelöste Fälle die Ehre, von Ihnen unter die Lupe genommen zu werden«, sagte er.
Phil verzog das Gesicht. Das war nicht nach seinem Geschmack.
Er schaute kurz zu mir, dann wieder zu Mr High. »Sir, wir sind da auf eine Sache gestoßen, die vielleicht unsere Aufmerksamkeit erfordert.«
»So?«, sagte Mr High fragend und schaute ihn interessiert an.
Phil schilderte ihm die Situation, wobei er meine Beziehung zu Jenna Lourdes unerwähnt ließ.
Mr High hörte aufmerksam zu und nickte. »Es ist noch etwas dünn, aber wenn Sie meinen, dass da etwas dran ist, will ich mich nicht gegen Ihren kriminalistischen Instinkt stellen. Sie haben vierundzwanzig Stunden, um herauszufinden, ob es ein FBI-Fall ist oder nicht. Wenn nicht, dann ist morgen um diese Zeit das Archiv der Fall, den Sie bearbeiten werden.«
»Das ist
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