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2936 - Der Profit heiligt die Mittel

2936 - Der Profit heiligt die Mittel

Titel: 2936 - Der Profit heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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mitbekommen habe, war es sein Bruder, der die Sachen aus dem Zimmer geholt hatte. Der Mann auf dem Foto hatte ihm wohl seinen Zimmerschlüssel gegeben und weil er nicht selbst kommen konnte, seinen Bruder vorbeigeschickt. Aber das ist nur, was ich mitbekommen habe.«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich«, sagte die Rezeptionistin. »Der Bruder hat es ziemlich eilig gehabt, das Zimmer bar bezahlt und den Zimmerschlüssel abgegeben.«
    »Können Sie den Mann beschreiben?«, fragte Phil.
    »Auffällig war der Vollbart, genauso wie die dicke Brille, die er getragen hat, sah aus wie ein Lehrer oder Verwaltungsmensch«, antwortete sie. »Er war vielleicht vierzig oder fünfzig Jahre alt, genau kann ich das nicht sagen. Kein auffälliger Typ. Habe ja nur ein paar Minuten mit ihm zu tun gehabt, und da er die Rechnung für seinen Bruder bezahlt hat und dessen Schlüssel hatte, habe ich ihn auch nicht weiter beachtet. War ja alles in Ordnung. Oder etwa nicht?«
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden«, sagte ich. »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen? Humpelte der Mann vielleicht? Oder hatte er sonst irgendwelche besonderen Merkmale?«
    Sowohl die Rezeptionistin als auch der Page schüttelten den Kopf.
    »Das Zimmer, das Mister Sparrings bewohnt hat, ist das noch frei?«, fragte Phil.
    Die Rezeptionistin schaute nach und schüttelte den Kopf. »Nein, wurde noch am selben Tag gereinigt und gestern wieder vermietet.«
    »Dann werden wir wohl kaum noch Spuren finden«, sagte Phil zu mir.
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte ich ihm zu.
    »Wie sieht es mit der Videoüberwachung des Hotels aus?«, wollte Phil wissen. »Können Sie den Sicherheitschef kommen lassen?«
    »Ja, kein Problem«, sagte die Rezeptionistin und erledigte das. »Wobei ich glaube, dass es an dem Tag eine Störung gab und das System erst gestern wieder funktioniert hat.«
    Der Sicherheitschef, der kurz darauf erschien, bestätigte das. Somit gab es keine Aufzeichnung des »Bruders« von George Sparrings.
    Wir bedankten uns bei den Hotelmitarbeitern und verließen das Hotel.
    »Das ist immer noch kein klarer Hinweis darauf, dass ein Verbrechen vorliegt oder Mister Sparrings etwas passiert ist«, bemerkte Phil auf dem Weg zum Jaguar. »Aber mein Gefühl sagt mir, dass da irgendwas nicht stimmt.«
    »Fragen wir doch Sparrings Bruder«, schlug ich vor.
    Zurück im Jaguar, aktivierte Phil den Bordcomputer.
    Kurz darauf schaute er mich an und sagte: »Wie ich vermutet hatte: Irgendetwas stimmt da nicht, denn Mister Sparrings hat gar keinen Bruder.«
    »Womit sich die Frage stellt, wer der Mann war, der seine Sachen geholt und die Rechnung bezahlt hat«, sagte ich.
    »Und warum er das getan hat«, fügte Phil hinzu. »Vielleicht befand sich etwas in dem Hotelzimmer, das er wollte. Und wenn das so ist, warum ist Sparrings dann nicht mehr aufgetaucht?«
    »Jenna hatte recht, irgendetwas stimmt an der Sache nicht«, überlegte ich laut. »Fahren wir ins Büro, ich bin gespannt, was wir sonst noch herausfinden.«
    »Nichts dagegen«, stimmte Phil mir zu. »Was hältst du davon, wenn wir auch ein paar Nachforschungen über deine neue Freundin anstellen? Immerhin kannte sie Sparrings und hat vielleicht mit der Sache zu tun.«
    Phil hatte recht. Vom kriminalistischen Standpunkt aus betrachtet war es nur logisch, Jenna zu überprüfen, auch wenn es mir persönlich nicht behagte. Immerhin war es ein gewisser Vertrauensbruch.
    »Ja, mach das«, sagte ich.
    Phil überprüfte sie am Bordcomputer und sagte ein paar Minuten lang gar nichts.
    Ich wurde unruhig. »Warum dauert das so lange? Bedeutet das, dass sie ein umfangreiches Vorstrafenregister hat?«
    Phil lächelte. »Nicht wirklich. Sie ist zweimal bei Demonstrationen festgenommen worden, einmal als sie mit anderen Studenten gestreikt hat und vor zwei Jahren bei einer Demo von Tierschützern gegen die Kosmetikindustrie. Es gab aber keine Anklage, und auch sonst hat sie eine reine Weste. Sie tritt halt mit demokratischen Mitteln für ihre Rechte und die anderer ein. Nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste.«
    »Das ist gut«, sagte ich.
    »Siehst du, war doch gut, sie zu überprüfen, jetzt wissen wir, dass sie nicht vorbestraft ist«, meinte Phil.
    ***
    Als wir das FBI Field Office an der Federal Plaza erreicht hatten, parkte ich den Jaguar in der Tiefgarage. Dann schauten wir zuerst in unserem Büro vorbei. Phil hatte veranlasst, dass wir die Kreditkartenabrechnung von George Sparrings erhielten. Die wollten wir

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