2936 - Der Profit heiligt die Mittel
könntest, wäre das wirklich toll.«
»Kein Problem«, sagte ich. »Wahrscheinlich ist es falscher Alarm und es gibt für all das eine einfache Erklärung. Was für ein Typ Mensch ist Sparrings denn?«
»Ein ganz netter Kerl, eher ein ruhiger Typ, der nicht viel redet, sich aber für unsere Sache eingesetzt hat«, antwortete sie. »Ich habe ihn vor drei, nein vier Jahren kennengelernt und wir hatten schon mehrmals miteinander zu tun. Bisher war er immer zuverlässig.«
»Wir werden schon herausfinden, was mit ihm los ist«, versprach ich ihr. »Gleich morgen früh stelle ich ein paar Nachforschungen an, wenn ich wieder im Büro bin.«
Wir verbrachten eine weitere schöne Nacht zusammen, wobei wir diesmal in ihrem Hotel übernachteten.
***
Am nächsten Morgen wurde ich vom Wecksignal meines Handys aus dem Schlaf gerissen. Es war früh, früher als sonst.
Jenna öffnete ihre Augen einen Spalt weit und lächelte mich an. »Guten Morgen, musst du schon los?«
»Ja, muss ich. Schlaf ruhig weiter. Ich melde mich später bei dir.«
»Bis bald«, sagte sie.
Als ich im Jaguar saß, den ich etwas abseits hatte parken müssen, holte ich tief Luft. Was für eine Nacht! Noch immer konnte ich nicht so recht fassen, was ich in den letzten zwei Tagen mit dieser unglaublichen Frau erlebt hatte.
Ich konzentrierte mich auf die Gegenwart, startete den Motor und fuhr los, um Phil abzuholen. Dabei kam ich früher am üblichen Treffpunkt an als sonst. Von Phil war noch nichts zu sehen.
Als er kurz darauf um die Ecke kam, sah er mich sofort, grinste und kam zum Wagen.
»Guten Morgen«, begrüßte er mich. »Du bist heute aber früh dran.«
»Ja, ich wollte nicht zu spät sein«, erwiderte ich. »Schließlich haben wir heute einiges zu tun – hoffentlich.«
»Oh, bist du die Freizeit schon leid?«, fragte Phil überrascht. »Gab es Ärger im Paradies?«
»Nein, eigentlich nicht, ganz im Gegenteil«, antwortete ich. »Mit Jenna läuft alles hervorragend. Ich bin nur nicht daran gewöhnt, mich so lange auszuklinken.«
Phil nickte. »Kann ich gut verstehen, mir geht es nicht viel anders. Ich weiß gar nicht, was ich machen sollte, wenn ich eine feste Beziehung mit Kindern und all dem Drumherum hätte. Aber das ist aktuell ja kein Thema.«
»Nein, ist es nicht«, sagte ich und fuhr los.
Unterwegs erzählte ich Phil von George Sparrings, dem verschwundenen Bekannten von Jenna.
»Ich kann den Mann ja mal überprüfen«, meinte Phil und aktivierte den Bordcomputer. »Da haben wir ihn ja. George Thomas Sparrings, achtundvierzig Jahre alt, ledig, keine Kinder. Wohnt in Columbus, Ohio. Keine Vorstrafen, nichts. Hat eine weiße Weste.«
»Inzwischen wird er mehr als achtundvierzig Stunden vermisst«, sagte ich. »Also könnten wir der Sache offiziell nachgehen.«
»Das ist eher Sache der Cops«, wandte Phil ein. »Zumindest solange wir nicht mehr vorliegen haben. Wir könnten aber einen Umweg machen und in seinem Hotel nachfragen. Vielleicht bekommen wir da einen Hinweis, der darauf hindeutet, dass ein Verbrechen vorliegt oder vorliegen könnte. Dann sieht die Sache anders aus.«
»Etwas in der Art wollte ich auch gerade vorschlagen«, sagte ich, setzte den Blinker und bog ab.
Wir fuhren zum Millennium Hilton , zu dem ich Jenna am Vortag gebracht hatte. An der Rezeption erkundigten wir uns nach Mister Sparrings.
»Einen Moment, ich schaue eben im Computer nach«, sagte eine freundliche Rezeptionistin und bewegte mit ihrer Hand eine Maus. »Ja, da ist er, George Sparrings, war Gast in unserem Hotel und ist vor zwei Tagen abgereist.«
»Hat er zufälligerweise gesagt, wo er hin wollte?«, fragte Phil.
Sie zuckte mit den Schultern. »Sorry, keine Ahnung, ich kann mich nicht daran erinnern, ihn gesehen zu haben. Wir haben eine Menge Gäste und ich merke mir nicht jeden. War er denn ein auffälliger Typ oder eher einer von den ruhigen?«
»Eher ruhig«, sagte ich.
Phil zeigte ihr auf seinem Smartphone ein Bild von Sparrings.
»Ja, gesehen habe ich ihn schon mal, aber an seine Abreise kann ich mich nicht erinnern«, sagte sie.
Ein junger Page kam vorbei und sie sprach ihn an. »Joe, hast du den Herrn auf dem Foto gesehen?«
Der Page blieb stehen und schaute auf das Smartphone, das Phil ihm entgegenhielt.
Dann nickte er. »Ja, glaube schon, ist aber schon ein paar Tage her. Sein Bruder hat seine Sachen geholt und die Rechnung bezahlt.«
»Sein Bruder?«, fragte Phil.
Der Page zuckte mit den Schultern. »Ja, soweit ich das
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