Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ihn wird? Wetten, dass er dann nur noch an seine eigene Haut denkt?«, fragte Blair weiter.
    Noch ignorierte die Frau seine provokanten Fragen, aber das würde sich vermutlich bald ändern. Sie mochte eine Fanatikerin sein, aber Ungewissheit zermürbte auch solche Menschen. Sie wusste zurzeit nicht, was in der großen Halle vor sich ging, und das war Blairs Chance.
    »Ich denke, dass in spätestens zehn Minuten meine Kollegen in diesen Raum stürmen werden, und dann haben Sie die letzte Chance vertan«, sagte er.
    Zum ersten Mal zeigte Carrie eine Reaktion, wenn auch anders als erwartet. Sie lachte ihr unheimliches, heiseres Lachen.
    »Zehn Minuten? Tja, dann wird man hier wenigstens eine Leiche finden«, erwiderte sie.
    Mit der Mündung der SIG deutete Holmes auf den Monitor, den Blair für den Moment außer Acht gelassen hatte. Er schaute hinüber und verkniff sich einen bitteren Fluch.
    »Ihre Kollegin hat keine zehn Minuten mehr, Agent Duvall. Außer natürlich, Jason Halver lenkt noch ein. Glauben Sie daran?«, höhnte sie.
    Das ablaufende Ultimatum hatte er verdrängt und ärgerte sich über das Versäumnis. Er hatte Carrie nicht bestärken wollen und es ungewollt doch getan.
    »Dann werden Sie uns beide erschießen müssen, Carrie. Ich werde mich in den Weg stellen. Können Sie zwei hilflose Menschen einfach so über den Haufen schießen?«, fragte er.
    Insgeheim baute er darauf, dass June so langsam sein Vorhaben durchschaute und ihren Partner dabei unterstützen würde. Noch schwieg June und lauschte lediglich dem Dialog.
    »Warum nicht? Daryll Halver und Sandarin waren schließlich ebenfalls gefesselt. Außerdem haben Sie und Ihresgleichen tatenlos zugesehen, wie MedFuture uns vergiftet hat. Warum sollte ich mit Ihnen Mitleid haben?«, antwortete Holmes.
    Es war der falsche Weg, an ihr Gewissen appellieren zu wollen. Carrie Holmes lebte in ihrer eigenen Welt, die nach völlig anderen Gesetzmäßigkeiten funktionierte.
    »Halver wird sich in spätestens einer Stunde die Hände reiben, Carrie. Sobald Sie meine Kollegin und mich getötet haben, verlieren Sie den letzten Trumpf. Ohne eine Geisel als Druckmittel stehen Sie auf verlorenem Posten«, setzte Blair neu an.
    »Er hat recht. Diesen Fonds wird es niemals geben. Sie laden lediglich immer mehr Schuld auf sich, ohne einer Wiedergutmachung durch MedFuture auch nur einen Schritt näherzukommen«, warf June ein.
    Endlich hieb sie in die gleiche Kerbe und erhöhte dadurch den Druck auf die schmale Frau mit den kalten Augen.
    »Ach, halten Sie doch den Mund! Lomax und die anderen lösen das Problem, egal wie. In acht Minuten werfen wir den Leichnam Ihrer Partnerin auf den Müll und Sie nehmen ihren Platz auf der Pritsche ein«, fuhr Holmes Blair an.
    In ihrer Fassade zeigten sich erste Risse. Holmes reagierte emotionaler und machte sich damit angreifbar.
    »Glauben Sie? Warum schauen Sie nicht einfach nach? Niemand ist mehr in diesem Teil der Halle. Alle Ihre Freunde, einschließlich Lomax, haben sich verdrückt«, drängte Blair.
    Ganz vorsichtig hatte er nach und nach seine Position so verändert, dass er einen Blickkontakt zu June aufbauen konnte. Sobald sich die Gelegenheit ergab, musste er ihr verdeutlichen, was er von ihr erwartete. Carrie Holmes warf einen nervösen Blick zur Tür.
    »Sie trauen sich nicht, oder? Lieber mit der Hoffnung leben, als von der Gewissheit enttäuscht zu werden«, bohrte Blair weiter.
    »Halten Sie endlich den Mund!«, blaffte sie.
    Carrie richtete die Mündung auf Blair, der die Drohung zwar ernst nahm, aber hartnäckig seinen Plan weiter verfolgte.
    »Was haben Sie denn zu verlieren? Sollten wir nicht allein in diesem Trakt sein, ist doch alles in bester Ordnung«, setzte er nach.
    Sein Blick löste sich für einen Augenblick von dem blassen Gesicht der Frau mit der Pistole. Blair schaute auf den Monitor und erschrak. June blieben kaum mehr als sechs Minuten, bevor die Zeit um war. Er hatte keinerlei Zweifel, dass Carrie seine Partnerin unmittelbar nach Ablauf des Ultimatums erschießen würde.
    Blair erwartete auch nicht, dass Halver in letzter Sekunde nachgeben würde. Das hatte der Präsident von MedFuture bislang nicht getan und es gab keinen Grund, dass er dieses Mal anders handeln würde. Ein Schweißtropfen lief langsam an Blairs Rückgrat hinunter. Blair schaute zurück zu Carrie, die nachdenklich auf ihrer Unterlippe herumkaute. Sie erwiderte seinen Blick.
    »Sie geben ja doch keine Ruhe«, stieß die Frau

Weitere Kostenlose Bücher