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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
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Minuten noch«, sagte Phil.
    Ich schob mich durch die entstandene Lücke, durch die zuvor bereits zwei Cops geklettert waren. Sie sicherten mich mit gezückten Pistolen, doch es blieb seltsam ruhig im Gang.
    »Kommen wir zu spät?«, fragte Phil.
    Dieser schreckliche Gedanke war mir auch schon gekommen. Niemand wusste, ob die Geiselnehmer tatsächlich immer bis zum Ablauf der Frist mit der Ermordung gewartet hatten.
    »Nein, wir befreien June«, erwiderte ich.
    Phil warf mir einen überraschten Seitenblick zu, doch ich eilte bereits weiter. Vier Türen führten vom Gang ab. Jeweils zwei auf der linken und zwei auf der rechten Seite. Mit der Überprüfung der Räume verloren wir wertvolle Zeit, doch wir konnten natürlich nicht einfach die Türen aufbrechen und hindurchstürmen. Sosehr wir uns auch beeilten, als die letzte Tür übrig war, waren nur noch sechzig Sekunden des Ultimatums übrig.
    »Aufbrechen und rein«, befahl ich.
    Die bisherige Vorsicht mussten wir dieses Mal außer Acht lassen, ansonsten starb June. Die Ramme traf auf eine solide Türfüllung und bei dem metallischen Klang zuckten wir alle zusammen.
    »Oh, nein! Mit Gewalt schaffen wir es hier nicht«, meldete der Cop.
    Alle starrten mich voller Entsetzen an. Ich trat vor, spürte eine eisige Kälte in meinem Inneren und drückte die Klinke hinunter. Verblüffte Rufe wurden laut, als die Tür sich ohne Schwierigkeiten öffnen ließ. Ich war mit einem Satz im Raum und wusste, dass wir endlich das Gefängnis unserer Kollegin gefunden hatten.
    »June?«
    Phil eilte an mir vorbei zu der Gestalt auf der Pritsche. Sie rührte sich nicht, und bei diesem Anblick kehrte automatisch die Kälte in meinem Inneren zurück.
    Zu spät. Phil hatte doch recht gehabt. Dabei fehlen noch fünfzehn Sekunden bis zum Ende des Ultimatums, dachte ich.
    Vielleicht hatten wir die Entführer mit dem Lärm beim Durchbruch durch die falsche Wand so sehr unter Druck gesetzt, dass sie June vor Ablauf der Frist getötet hatten. Anschließend flohen sie, um von einem anderen Ort aus ihre Erpressung fortzuführen.
    »June? Sie reagiert nicht«, sagte Phil.
    Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern und mir blieben gleich die Worte in der Kehle stecken. Wir hatten versagt und June musste dafür mit dem Leben bezahlen.
    »Machen Sie Platz, Agent Decker«, rief eine Stimme.
    Die Cops hatten die Rettungssanitäter in die Halle gerufen, die vorsichtshalber zu dem Einsatz angefordert worden waren. Der Sanitäter zog meinen Partner an den Schultern von der reglosen Gestalt auf der Pritsche weg. Sein Kollege beugte sich über June und schloss unsere Kollegin an ein Gerät an. Die Cops und wir schauten hilflos zu.
    »Wo kam das her?«, fragte ich alarmiert.
    Urplötzlich fielen Schüsse, sodass wir alle herumfuhren. Aus dem Funkgerät des neben mir stehenden Cops kamen aufgeregte Stimmen.
    »Am Büro von Lomax wird geschossen«, meldete er.
    Hier konnten wir nicht helfen, also befahl ich die Rückkehr in die eigentliche Halle. Dort wurde in diesem Moment jede Einsatzkraft benötigt, während June bei den Sanitätern in besten Händen war.
    »Sie haben immer noch Blair«, erinnerte ich Phil.
    Mein Partner schob sich hinter mir durch die Lücke in der falschen Wand.
    »Allerdings, und ich traue Lomax mit seinen Freunden mittlerweile alles zu«, erwiderte er.
    Zusammen mit den Cops jagten wir den Gang hinunter, um kurze Zeit später auf andere Officers zu treffen. Sie hatten sich ein Stück vom Büro entfernt und Deckung gesucht.
    »Es kam völlig überraschend, Agent Cotton. Im einen Augenblick war alles friedlich und dann fielen die Schüsse«, sagte einer.
    Ich schaute hinüber zu der Bürotür, die einen Spalt weit offen stand.
    »Was bezweckt er damit?«, fragte Phil.
    Das war eine gute Frage und ich war fest entschlossen, es sehr schnell herauszubekommen.
    ***
    Sie dirigierte Blair, der mit den Händen auf dem Rücken vor ihr den Gang entlanglief. Nach einem Knick trat er vor eine Wand und blieb abwartend stehen.
    »Drehen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand«, befahl Carrie.
    Blair tat es und spekulierte darauf, sich eventuell mit dem gesamten Körpergewicht gegen die schmale Frau werfen zu können. Er musste lediglich den Zeitpunkt abpassen, in dem die Mündung der SIG nicht auf ihn zielte.
    »Keine Dummheiten, Agent Duvall«, warnte Holmes.
    Er spürte die Pistolenmündung, die sie in Höhe der Leber gegen seinen Rücken drückte. Obwohl sie enorm unter Druck stand, handelte

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