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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervor.
    Sie erhob sich ruckartig und eilte hinüber zur Tür. Nach einem prüfenden Blick auf ihre Geiseln öffnete sie die Tür und steckte den Kopf hinaus auf den Gang.
    »Ich habe die Schlüssel in der linken Außentasche«, raunte Blair.
    June hatte Blickkontakt mit ihrem Partner aufgenommen und nickte verstehend. Blair rutschte schnell ein Stück näher ans Kopfende der Liege, doch dann hielt er inne. Carrie zog den Kopf zurück und schaute mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu ihm herüber.
    »Na und? Wir sind also allein. Ihre Freunde haben sich aus dem Staub gemacht und lassen Sie allein zurück. Mensch, Carrie! Wachen Sie endlich auf. Die Sache ist zu Ende und jetzt müssen Sie nur noch an sich denken«, rief Blair.
    Sie dachte so angestrengt nach, dass sich eine tiefe Falte zwischen den Augenbrauen bildete. Offenbar begann Holmes’ Überzeugung zu wanken und eröffnete Blair völlig neue Perspektiven.
    »Ich kann Ihnen helfen, Carrie. Geben Sie mir die Waffe zurück und nehmen Sie mir die Handschellen ab. Gemeinsam kommen wir aus dieser üblen Situation mit heiler Haut heraus«, redete er ihr zu.
    Die Frau blieb zunächst stumm. Dann konnte Blair erkennen, wie sich eine Entscheidung in ihren Augen abbildete. Carrie kam tatsächlich mit schnellen Schritten zu ihm hinüber. Mit einer Geste forderte sie Blair auf, sich zu erheben.
    »Gute Entscheidung. Zusammen schaffen wir es«, bestärkte er sie.
    Als Blair aufrecht stand, spürte er auf einmal den Druck der Mündung seiner SIG in Höhe der Leber.
    »Sie haben recht, Agent Duvall. Gemeinsam schaffen wir es. Sie sind meine Freifahrkarte. Los jetzt! Bewegung!«, stieß Holmes hervor.
    Sie hatte sich für einen unerwarteten Weg entschieden, wie Blair voller Schrecken erkannte. Carrie Holmes interpretierte seine Worte völlig anders, als er sie gemeint hatte. Junes Situation würde sich deutlich verbessern. Seine eigene hingegen verschlechterte sich in diesem Augenblick erheblich.
    ***
    Ich nahm eines der Pakete aus dem Regal, betrachtete es von allen Seiten und streckte es dem Hund entgegen.
    »Es sind nicht die Pakete, Agent Cotton«, sagte der Hundeführer.
    Mein Blick ging zurück zum Regal. Was war es dann, worauf der Hund uns aufmerksam machen wollte?
    »Wir räumen das Regal leer«, befahl ich.
    Alle packten mit an und so war nach wenigen Minuten der Gang mit Paketen gefüllt, während uns leere Regalböden verhöhnten. So kam es mir jedenfalls vor, und June blieben keine fünf Minuten mehr.
    »Und jetzt?«, fragte Phil.
    Seine Stimme war belegt und verriet seine Anspannung. Mit einer herrischen Geste deutete ich an, dass die Regale von der Wand abgerückt werden mussten. Es war reiner Aktionismus, weil mir einfach keine bessere Idee kommen wollte.
    »Eine nackte Wand? Was erwartest du hier?«, wollte Phil wissen.
    Ich streckte die Hand aus und suchte nach einer intelligenten Erklärung. Als meine Fingerspitzen die Wand berührten, blieben die Worte aus. Ich ballte die Faust und schlug hart dagegen, was meinem Partner einen verblüfften Ausruf entlockte.
    »He, ganz ruhig«, rief er.
    Phil ging davon aus, dass es pure Frustration sein musste, was mich gegen die Wand hämmern ließ. Er täuschte sich.
    »Das ist keine echte Wand!«, erwiderte ich.
    Einige Sekunden lang starrten mich alle an, als wäre ich verrückt geworden. Die Nachahmung war so perfekt ausgefallen, dass man mit dem bloßen Auge auch auf kurze Entfernung darauf hereinfiel.
    »Hört doch«, rief ich.
    Als ich wie wild gegen die Wand schlug, erklang ein dumpfer Ton. Im nächsten Augenblick kam Bewegung in die Gruppe. Zwei Cops organisierten Werkzeug, um die falsche Wand einzureißen. Der eine Officer nahm eine Ramme, mit der die Cops normalerweise Türen einschlugen.
    »Das gibt es ja gar nicht! Glückwunsch, Jerry. Darauf wäre ich nicht gekommen«, staunte Phil.
    Schon die ersten Schläge mit der Ramme hatten riesige Löcher in die Holzkonstruktion geschlagen. Kollegen des Cops erweiterten es mit Brechstangen und bloßen Händen. Es machte einen unbeschreibbaren Lärm, aber wir hatten einen leeren Gang vorm Auge und wollten so schnell wie möglich dort hinein.
    »Stop! Das reicht. Wir haben keine Zeit, um die komplette Wand einzureißen«, rief ich.
    Die Cops hatten sich in die Arbeit hineingesteigert. Endlich konnten sie etwas tun, um die Geisel zu befreien. Die Männer gaben sich für den Augenblick völlig dieser Aufgabe hin und vergaßen dabei das ablaufende Ultimatum.
    »Drei

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