2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
konservatives Weltbild passe? Ich mag zwar meinen Körper verkaufen und habe viele Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin, aber Mord gehört nicht dazu!«
Wir bearbeiteten sie noch fast eine Stunde, kamen aber keinen Schritt weiter. Sie bestand weiterhin darauf, unschuldig zu sein, und machte keinerlei Anstalten zu gestehen. Schließlich verlangte sie ihren Anwalt zu sprechen. Wir kamen ihrer Bitte nach und ließen ihn kommen, behielten sie aber vorerst in Untersuchungshaft.
***
»Terence Swamp!«, schoss es mir durch den Kopf, als ich am nächsten Morgen erwachte.
Was, wenn die Verbindung nicht zwischen Donald Weatherman und Miranda Murrs, sondern zwischen Swamp und Miss Murrs bestand? Ich beschloss, das zu überprüfen, und machte mich fertig.
Als ich Phil kurz darauf abgeholt hatte, erzählte ich ihm von meiner Idee.
Er nickte zustimmend. »Gut möglich. Vielleicht hat Swamp ja die Dienste von Jack Spademans Escortservice in Anspruch genommen und es irgendwie geschafft, das für seine Zwecke zu nutzen – den Mord an Weatherman. Aber das ist bis jetzt nur eine Idee, wir haben dafür keinen Anhaltspunkt.«
»Ja, aber mit ein wenig kriminalistischer Intuition sind wir schon oft zum Ziel gelangt«, sagte ich. »Überprüfen wir doch die Kontaktdaten der beteiligten Personen, vielleicht existiert eine Verbindung.«
Im Field Office angekommen, statteten wir zuerst Mr High einen Besuch ab. Helen begrüßte uns freundlich – sogar noch eine Spur fröhlicher als sonst.
»Da hat aber jemand gute Laune«, bemerkte Phil und schaute sie fragend an.
»Ja, das stimmt«, erwiderte sie. »Ich habe bei einem Preisausschreiben den zweiten Preis gewonnen.«
»Oh, das hört sich gut an«, sagte Phil. »Genug für ein sorgenfreies Leben in Luxus und Wohlstand?«
Sie winkte ab. »Nein, bei weitem nicht. Nur einen Einkaufsgutschein – bei Saks . Aber es freut mich, dass ich überhaupt gewonnen habe. Kommt ja selten genug vor.«
»Statistisch gesehen verliert man natürlich öfter, als dass man gewinnt – sonst würde sich der Spaß für die Lotterieveranstalter ja nicht lohnen«, merkte ich an. »Umso schöner ist es, zu gewinnen.«
»Bei all dem, was ich hier täglich mitbekomme, freue ich mich schon über Kleinigkeiten«, meinte Helen und fügte hinzu: »Ihr könnt reingehen, er ist gerade frei.«
Als sie Phils Blick sah, fügte sie hinzu: »Kaffee bringe ich gleich.«
Phils Miene hellte sich auf, ich klopfte an der Bürotür unseres Chefs, dann traten wir ein.
»Der Fall Weatherman«, sagte er nach einer knappen Begrüßung. »Haben wir schon genug Material, um Miss Murrs dem Staatsanwalt zu übergeben?«
»Uns fehlt noch das Motiv«, antwortete ich. »Und ich hege Zweifel, ob sie wirklich die Täterin ist. Entsprechend möchte ich den Fall weiter untersuchen und sicherstellen, dass wir nichts übersehen haben.«
Mr High nickte. »Kein Problem, schließlich wollen wir nicht irgendjemanden, sondern den Täter vor Gericht bringen. Haben Sie konkrete Anhaltspunkte für Ihre Zweifel?«
»Nein, Sir, es ist eher ein Gefühl«, sagte ich.
»Gut, ermitteln Sie weiter und halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte unser Chef nur.
Es klopfte an der Tür und Helen trat ein. Sie hatte mehrere Tassen Kaffee dabei.
»Duftet herrlich«, sagte Phil.
Auch Mr High und ich konnten uns dem angenehmen Aroma nicht entziehen und bedankten uns bei Helen, die lächelte und das Büro daraufhin wieder verließ.
Wir besprachen mit Mr High ein paar allgemeine Themen und verließen anschließend sein Büro.
»Und jetzt?«, fragte Phil. »Suchen wir nach einer Verbindung zwischen Miss Murrs und Terence Swamp oder anderen verdächtigen Personen?«
»Genau das tun wir«, bestätigte ich.
Wir gingen zu unserem Büro, besorgten uns sämtliche Verbindungsdaten von Miss Murrs Handy und holten bei den Telefongesellschaften auch entsprechende Informationen über Jack Spademan und Swamp ein. Das Ergebnis war negativ, es gab keine Verbindung. Wir weiteten die Suche aus und schlossen auch Miss Murrs Freundinnen Deborah Kane und Sharon Brooke sowie Max Stoner und Sally Vibes, die Sekretärin von Weatherman, mit ein. Ebenfalls Fehlanzeige.
»Dann war meine Idee wohl doch nicht so gut«, sagte ich.
»Vielleicht nicht«, merkte Phil an. »Vielleicht suchen wir aber auch nur an der falschen Stelle. Wir sollten uns bei einigen Informanten umhören, die wissen, was in der Bankenszene los ist. Wenn der Gesetzentwurf für die Bankenreform so
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