2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
schon gehört habe.«
»Aber es ist wahr, ich bin reingelegt worden, Sie müssen mir glauben«, sagte sie, jetzt fast schon flehend.
Ich blieb dennoch hart und brachte sie zum Jaguar. Von unterwegs rief ich Phil an.
»Hast du sie?«, fragte er.
»Ja«, antwortete ich. »Wir sind gleich da.«
»Soll ich die anderen beiden Damen ebenfalls verhaften – wegen Beihilfe?«, fragte er.
»Entscheide du das«, antwortete ich. »Wir brauchen noch ein paar Minuten zum Wagen, befrage du Miss Kane und Miss Brooke, vielleicht wissen sie ja etwas, das uns weiterhelfen könnte. Ich warte unten im Wagen.«
»Geht klar«, sagte Phil und beendete das Gespräch.
»Deborah und Sharon haben nichts mit der Sache zu tun«, erklärte Miss Murrs.
»Die beiden haben Sie versteckt und Miss Kane hat Ihnen mit der Musik ein Zeichen gegeben, weshalb Sie abgehauen sind, war es nicht so?«, sagte ich ernst.
»Ja, schon, sie hat mir ein Zeichen gegeben«, gestand sie. »Sie wusste auch, dass jemand nach mir sucht, aber nicht, wer und weshalb. Ich habe ihnen nur gesagt, dass es Probleme mit einem Frei …, mit einem Typen gab, das ist alles.«
»Wie auch immer«, sagte ich. »Das ist jetzt nicht so wichtig. Oder hatten die beiden ebenfalls mit Donald Weatherman zu tun?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, hatten sie nicht, die kannten ihn nicht einmal.«
»Aber Sie kannten ihn, nicht wahr?«, hakte ich sofort nach.
Sie schwieg. Ganz so leicht war es offenbar doch nicht, sie zum Reden zu bringen.
»Ist ja auch egal, das wissen wir ohnehin schon«, sagte ich lässig, was aber auch keine Reaktion ihrerseits zur Folge hatte.
Beim Jaguar angekommen ließ ich sie einsteigen und nahm anschließend selbst Platz. Phil kam zehn Minuten später.
Beim Einsteigen warf er einen Blick auf Miss Murrs. »Ah, da sind Sie ja, wir haben schon eine ganze Weile nach Ihnen gesucht.«
»Was ist mit den beiden anderen?«, wollte ich von ihm wissen.
»Erzähle ich dir später«, antwortete er. »Sie kommen aber nicht mit – vorerst.«
Ich nickte und drehte den Zündschlüssel herum. Der mächtige Motor heulte auf. Dann fuhr ich los, in Richtung Federal Plaza. Dort würden wir erfahren, was Miss Murrs uns zu sagen hatte und ob sie den Mord gestehen würde.
***
Wir hatten sie in ein Verhörzimmer gesetzt und Mr High über ihre Ergreifung informiert. Da sie bisher noch nicht nach einem Anwalt verlangt hatte, ließen wir sie noch ein wenig schmoren.
»Schöne Frau«, bemerkte Phil. »Eigentlich mehr dein Typ als meiner, aber trotzdem schön.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, stimmte ich ihm zu. »Davon sollten wir uns aber nicht beeindrucken lassen.«
Phil grinste und klopfte mir auf die Schulter. »Das kriegen wir schon hin.«
Wir betraten das Verhörzimmer, Phil zuerst, ich folgte ihm. Miss Murrs musterte uns ganz so, als könnte sie in uns hineinschauen. Ihre Art hatte etwas Elegantes, fast Dominantes. War das der Grund, warum sie noch nicht nach einem Anwalt verlangt hatte? Dachte sie, sie wäre uns überlegen?
Ich nahm ihr gegenüber Platz, während Phil stehen blieb.
»Miss Murrs, was können Sie uns über Ihre Beziehung zu Mister Donald Weatherman erzählen?«, begann ich das Verhör.
»Nicht viel«, antwortete sie. »Wer soll das sein?«
Ich zog ein Foto des Opfers aus der Akte, die ich dabeihatte. »Hier, das ist er.«
Sie beugte sich leicht nach vorne, wodurch ihre weiblichen Rundungen noch besser zur Geltung kamen. »Ja, den kenne ich, er hat mir seinen Namen nicht gesagt, nur seine Zimmernummer.«
»Und wie ist Ihre Beziehung zu ihm?«, wiederholte ich meine Frage.
»Wir kennen uns nur flüchtig«, sagte ich.
»Aber Sie wissen, dass er tot ist, nicht wahr?«, fragte ich und beobachtete sie genau.
Sie versuchte ruhig und unbeteiligt zu bleiben, was ihr aber nicht ganz gelang.
»Er ist tot?«, erwiderte sie mit gespielter Überraschung.
»Keine gute Vorstellung, die Sie da abliefern«, sagte ich. »Wie wäre es, wenn wir die Spielchen lassen und direkt zum Kern unseres Gesprächs kommen würden. Donald Weatherman, der Mann auf dem Foto, den Sie gestern und vorgestern in seinem Hotel getroffen haben, ist tot. Das können wir beweisen – wir haben Ihr schönes Gesicht auf Video. Dann haben wir auch noch Ihre Fingerabdrücke auf der Mordwaffe. Wie wäre es also, wenn Sie uns die Wahrheit über das, was geschehen ist, erzählen?«
Sie schluckte. »Mordwaffe? Was für eine Mordwaffe? Womit ist er denn getötet
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