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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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belehrte ich sie über ihre Rechte. Sie ließ alles schweigend über sich ergehen.
    Ich sorgte dafür, dass die Verdächtige in einem Gefangenentransporter nach New York City geschafft wurde. Der Doc war der Meinung, dass sie mit ihrer leichten Verstauchung nicht in die Krankenabteilung von Rikers müsste. Also wurde sie in eine der Arrestzellen an der Federal Plaza gebracht, um am nächsten Morgen verhört zu werden.
    Phil und ich schauten dem Gefangenentransporter nach.
    »Was sagt man dazu, Jerry? Die kleine Krankenschwester steckt offenbar mit Samuel Price unter einer Decke. Dann scheint der Alte doch der Brooklyn-Golem zu sein. Aber kann man Price wirklich zutrauen, vom Altersheim aus Laura Darros Kidnapping zu organisieren?«
    »Wir müssen Samuel Price dringend amtsärztlich untersuchen lassen. Ich frage mich nämlich, ob er wirklich nicht sprechen kann oder einfach nur simuliert. Aber das muss bis morgen warten.«
    Phil und ich kehrten nach New York City zurück, wo ich meinen Freund an unserer gewohnten Ecke absetzte.
    ***
    Nach wenigen Stunden Schlaf fuhren wir am nächsten Morgen ins Field Office, um Mr High den neuesten Stand unserer Ermittlungen mitzuteilen.
    Der Chef wiegte den Kopf, nachdem ich von den Ereignissen des Vorabends berichtet hatte.
    »Wie schätzen Sie diese junge Frau ein, Jerry?«
    »Das ist schwer zu sagen, Sir. Als sie uns zum Zimmer von Price führte, wirkte sie völlig normal, beinahe gelangweilt. Wenige Minuten später hat sie dann versucht, Phil und mich zu erschießen.«
    »Diese Frau muss ein sehr starkes Motiv haben. Ich schlage vor, dass June Clark und Blair Duvall sich in dieser Atlantic Residence umhören. Vielleicht bekommen Ihre Kollegen ja noch weitere Einzelheiten über Samuel Price und seine Pflegerin heraus. Außerdem werde ich einen Gerichtsbeschluss beantragen, damit Price durch einen unserer Ärzte untersucht werden kann.«
    Ich nickte.
    »Und wir werden uns inzwischen Schwester Lynn vornehmen. Vielleicht ist sie ja inzwischen etwas gesprächiger als gestern.«
    Die Verdächtige war erkennungsdienstlich behandelt worden, nachdem sie zur Federal Plaza gebracht worden war. Laut ihrer Sozialversicherungsnummer hieß sie mit vollem Namen Lynn Bishop. Weder beim FBI noch beim NYPD oder einer anderen Strafverfolgungsbehörde lag bisher etwas gegen sie vor. Lynn Bishop war zweiundzwanzig Jahre alt und ein völlig unbeschriebenes Blatt. Sie war noch nicht einmal geboren gewesen, als der Brooklyn-Golem seine letzte Bluttat begangen hatte.
    Lynn Bishop wartete in einem Verhörraum auf uns. Sie hatte die Arme trotzig vor der Brust verschränkt und schaute uns herausfordernd an. Phil und ich nahmen schweigend am Tisch ihr gegenüber Platz. Dann ergriff ich das Wort.
    »Sind Sie damit einverstanden, dass dieses Verhör per Tonband mitgeschnitten wird, Miss Bishop?«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Agent Cotton. Das wird Ihnen auch nicht dabei helfen, ihn in die Finger zu kriegen.«
    Wen Lynn Bishop wohl meinte? Ich ging einstweilen nicht darauf ein.
    »Ich möchte mit Ihnen über gestern Abend sprechen. Warum haben Sie auf uns geschossen?«
    Die junge Frau hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Ich mag vielleicht einfach keine FBI-Agents.«
    Phil warf ein Foto von Laura Darro auf den Tisch.
    »Und was ist mit ihr?«, rief er. »Mochten Sie diese Frau auch nicht?«
    Lynn Bishop drehte den Kopf zur Seite.
    »Das Bild habe ich gestern schon gesehen.«
    »Und auch da hatte ich das Gefühl, dass Sie unsere Kollegin Laura Darro genau kennen«, sagte ich.
    »Ihre Gefühle interessieren mich nicht, Agent Cotton.«
    »Damit kann ich leben. Aber Sie sollten sich überlegen, ob Sie sich wirklich Ihr zukünftiges Leben verbauen wollen. Es ist schon schlimm genug, dass Sie auf zwei Agents im Dienst geschossen haben. Aber wenn wir Ihnen auch noch Beteiligung am Kidnapping nachweisen können, wird es ganz böse für Sie ausgehen. Durch ein Geständnis können Sie Ihre Lage nur verbessern.«
    Lynn Bishops Stimmung änderte sich schlagartig. Sie hatte sich bisher herausfordernd lässig gegeben. Nun aber wurde sie aggressiv, steckte ihren Kopf vor und zischte wie eine Schlange.
    »Sie werden Ihre Kollegin niemals lebend wiedersehen, wenn er es nicht will!«
    »Und wer ist dieser ›er‹?«, fragte Phil spöttisch. »Der große Unbekannte?«
    Lynn Bishop nagte an ihrer Unterlippe. Dann grinste sie frech.
    »Er ist der Mann, den ich liebe. Derjenige, für den ich alles tun würde – auch

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