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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich meine, seine Nummer ist doch in Lynn Bishops Kurzwahlspeicher.«
    »Das ist zu gefährlich«, widersprach ich. »Wir wissen nicht, was er mit seiner Freundin verabredet hat. Angenommen, sie haben Funkstille vereinbart. Wenn du jetzt dort anrufst und er Lunte riecht, dann rächt er sich womöglich an Laura Darro.«
    Sarah Hunter biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte natürlich auch auf keinen Fall unsere Kollegin gefährden.
    Phil versuchte, aufmunternd zu klingen.
    »In diesen Minuten checken die Kollegen von der SRD Sid Rooneys Apartment in Brooklyn Heights. Und wenn sie dort auch nur den kleinsten Hinweis auf sein Versteck finden, dann …«
    Mein Freund beendete den Satz nicht. Denn in diesem Moment klingelte Lynn Bishops Handy!
    ***
    Sarah Hunter zuckte zusammen. Jetzt hing alles von ihr ab. Sie musste das Telefonat mit dem Kidnapper lange genug hinauszögern, sodass unser Computertechniker Alec Hanray den Standort von Sid Rooney orten konnte.
    Außerdem durfte der Verbrecher keinen Verdacht schöpfen, damit er sich nicht zu einer Verzweiflungstat hinreißen ließ.
    Es klingelte dreimal, bevor Sarah Hunter das Gespräch entgegennahm. Da ich unmittelbar neben ihr saß, konnte ich jedes Wort mithören.
    »Hallo?«
    »Ich bin es, Baby«, sagte eine dunkle Männerstimme. »Wieso meldest du dich nicht?«
    »Ich habe Stress mit der Oberschwester«, log Sarah Hunter. »Die alte Hexe ist eine Landplage.«
    Unsere dunkelhaarige Kollegin war fantastisch. Wenn man die Augen schloss, konnte man wirklich glauben, dass in diesem Moment Lynn Bishop reden würde. Meiner Meinung nach imitierte Sarah Hunter die Freundin des Entführers ausgezeichnet.
    Ich konnte hören, wie Sid Rooney leise lachte.
    »Lass dir nichts gefallen, Süße. Eine Zeit lang musst du noch die Zähne zusammenbeißen. Aber dann lassen wir beiden Hübschen diesen ganzen Dreck hinter uns.«
    Ich hörte genau zu. Wie waren die Worte des Kidnappers gemeint? Wollte er gemeinsam mit seiner Freundin türmen, vielleicht ins Ausland? Das war eine naheliegende Vermutung.
    Doch man konnte nur schwer die Flucht ergreifen, solange man eine Geisel mit sich führte. Dadurch stieg das Risiko, entdeckt zu werden.
    Oder plante Rooney sogar gemeinsam mit Lynn Bishop einen Doppelselbstmord? Auch diese Überlegung konnten wir nicht vollständig ausschließen.
    Ob Laura Darro überhaupt noch lebte? Ich musste mich dazu zwingen, mich von diesem Gedanken nicht beirren zu lassen. Auch Sarah Hunters Miene spiegelte deutlich ihre innere Anspannung wider. Wenn sie jetzt die falsche Erwiderung von sich gab, dann war alles verloren.
    »Du weißt genau, was du willst, Sid. Ich würde dir auch in die Hölle folgen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. Ich fürchtete schon, dass unsere dunkelhaarige Kollegin mit ihrer Schmeichelei zu dick aufgetragen hätte. Ich hatte ihr nämlich erzählt, dass Lynn Bishop ihren Freund offenbar kritiklos anhimmelte.
    Jedenfalls lachte Sid Rooney erneut. Es schien ihm zu gefallen, was er soeben von Sarah Hunter gehört hatte. Währenddessen arbeitete Alec Hanray fieberhaft daran, das Handy des Entführers zu lokalisieren. Es kam mir so vor, als ob die Sekunden mit quälender Langsamkeit vergehen würden.
    »Ich habe die Lage voll im Griff, Darling«, prahlte der Verbrecher. »Und wie sieht es in der Atlantic Residence aus? Wie geht es meinem Großonkel?«
    Das war eine knifflige Frage, wie ich fand. Sarah Hunter wusste nur, dass Samuel Price im Rollstuhl saß. Aber sie kannte natürlich nicht sein komplettes Krankheitsbild. Außerdem war sie FBI-Agentin und keine Altenpflegerin.
    »Er lässt sich nicht unterkriegen«, erwiderte unsere Kollegin vage.
    »Das meine ich nicht.« Sid Rooneys Stimme klang nun ungeduldig. »Ich will wissen, ob ich demnächst einen kleinen Ausflug mit ihm machen kann. Oder ist er dafür noch zu schwach?«
    Rief der Kidnapper wirklich nur an, weil er seinen Großonkel im Rollstuhl spazieren fahren wollte? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Dahinter musste sich noch mehr verbergen.
    »Der Doc will deinen Großonkel heute noch eingehend untersuchen, aber ich habe ein gutes Gefühl.«
    »Das freut mich, Süße. Wann ist der Termin beim Doc?«
    »Um vier Uhr nachmittags.«
    »Ich dachte, Doc Miller arbeitet nur vormittags in der Atlantic Residence .«
    Mir stockte der Atem, aber Sarah Hunter kriegte gerade noch die Kurve.
    »Ja, das stimmt auch. Aber Doc Miller hat Urlaub, und jetzt wird er

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