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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Mord begehen.«
    »Das haben Sie uns ja bereits bewiesen«, entgegnete ich trocken. »Aber dieser Mann heißt nicht zufällig Samuel Price?«
    »Nein, Mister Price ist es nicht – obwohl auch er auf seine Art ein Genie ist. Oder war, vor dreißig Jahren.«
    Lynn Bishop schien eine Vorliebe für Verbrecher zu haben. So etwas ist mir in meiner Laufbahn schon öfter begegnet. Manche Frauen fühlen sich von Kriminellen angezogen, weil sie eine romantische Vorstellung vom Leben eines Gesetzlosen haben. Allerdings landen sie dann meist sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen. Und bereuen ihre Schwärmerei oft bitter.
    Immerhin musste ich es ausnutzen, dass die Verdächtige an diesem Morgen in Plauderstimmung war.
    »Dann hat also dieser einstweilen namenlose Mann Sie dazu angestiftet, uns erschießen zu wollen?«
    »Nein, auf die Idee bin ich selbst gekommen. Es war ein spontaner Einfall. Als ich Sie zu Mister Price gebracht hatte, war meine Schicht sowieso gerade zu Ende. Ich wohne in der Atlantic Residence , habe dort ein kleines Zimmer. Ich zog schnell meine Arbeitskleidung aus und die dunklen Klamotten an. Außerdem griff ich mir die Wollmütze und den Revolver. Dann legte ich mich draußen auf dem Parkplatz auf die Lauer. Ich schätze, niemand hat mich bemerkt.«
    »Woher hatten Sie den Revolver, Miss Bishop?«
    »Legal gekauft. Ich stecke ihn ein, wenn ich mal nachts spazieren gehe. Bayville ist zwar ein ruhiges Städtchen, aber man weiß ja nie.«
    »Wissen Sie, wo Ihr Freund unsere Kollegin gefangen hält?«
    Die junge Frau beantwortete meine Frage mit einem noch breiteren Grinsen. Sie fühlte sich jetzt wahrscheinlich sehr stark, weil sie spürte, wie sehr wir um Laura Darro besorgt waren.
    »Und wenn ich es weiß? Was dann?«
    »Dann sind Sie der Beihilfe zum Kidnapping schuldig und werden den Rest Ihres Lebens unter Ihrem jetzigen Starrsinn leiden«, knurrte Phil. »Entführung ist nämlich kein Kavaliersdelikt.«
    »Ich glaube, ich möchte ohne einen Anwalt nichts weiter sagen«, meinte Lynn Bishop. Das war natürlich ihr gutes Recht. Da sich die junge Frau keinen Rechtsbeistand leisten konnte, rief Phil beim Pflichtverteidiger-Büro an. Man versprach, baldmöglichst einen Anwalt ins Field Office zu schicken.
    ***
    Wir mussten also eine Zwangspause einlegen. Während Lynn Bishop im Verhörraum Kaffee und Sandwiches bekam, zogen Phil und ich uns zur Beratung in unser Office zurück. Mein Freund war wütend.
    »Was geht nur im Kopf dieser jungen Frau vor, Jerry? Ich habe das Gefühl, dass sie von diesem alten Serienmörder Samuel Price schwer beeindruckt ist. Und wer ist dieser angebliche Freund oder Liebhaber, der Laura Darro verschleppt haben soll?«
    »Lynn Bishop ist naiv, aber sie ist keine Ausnahme. Denke nur an die Frauen, die verurteilte Mörder oder Sexualverbrecher im Gefängnis heiraten. So etwas passiert immer wieder. – Jedenfalls arbeitet Lynn Bishop als Pflegerin. Also kann man vermuten, dass sie ihren Freund bei Ihrer Arbeit kennengelernt hat. Der Schlüssel zum Entführungsfall liegt in der Atlantic Residence .«
    Mein Telefon klingelte. Ich griff zum Hörer und schaltete den Lautsprecher ein. June Clark war am Apparat.
    »Jerry, wir sind hier in Bayville, im Seniorenheim. Und wir haben einige vielversprechende Hinweise gefunden.«
    »Lass hören, June.«
    »Zunächst konnten wir Laura Darros Handy sicherstellen – und zwar im Zimmer dieser Lynn Bishop. Der Raum wird gerade von einem Team der Scientific Research Division auf den Kopf gestellt.«
    »Sehr gut, June. Und weiter?«
    »Blair und ich konnten mit zahlreichen Mitarbeitern und Patienten sprechen. Lynn Bishop gilt als Einzelgängerin, sie ist verschlossen und hat unter den Kollegen eigentlich keine Freunde. Doch es gibt einen Mann, mit dem sie sich offenbar sehr gut versteht. Das besagt jedenfalls der hiesige Flurfunk.«
    »Und hat dieser Mann auch einen Namen?«
    »Er heißt Sid Rooney, und er ist laut Besucherliste der einzige Mensch, der regelmäßig zu Samuel Price kommt. Rooney ist der Großneffe von Price, wenn meine Informationen stimmen.«
    Mein Pulsschlag beschleunigte sich.
    »Habt ihr eine Adresse von diesem Rooney?«
    »Bisher nicht, wir ermitteln hier weiter. Sobald es weitere Informationen gibt, melde ich mich noch einmal.«
    Ich beendete das Gespräch. Phils Gesichtsausdruck zeigte grimmige Genugtuung.
    »Endlich, Jerry! Hat dieses rothaarige Luder wirklich geglaubt, ihre Liebelei mit dem Großneffen des

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