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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vollständig gleichgültig, wie Sie heißen«, imitierte Phil die unfreundliche Stimme des Glatzkopfs und zückte dabei seine Marke.
    »Wir sind auf der Suche nach Marc Rickman. Wir möchten ihn kurz sprechen.«
    »Was wollen Sie von Marc?«, fragte der Dicke lauernd.
    »Nur reden, mehr nicht. Wir suchen eigentlich einen seiner Freunde, Peter Barber«, versetzte mein Partner. Phil holte Barbers Foto wieder raus, aber auch diesmal ohne Erfolg. »Gut, können wir Marc jetzt bitte sprechen?«
    »Das Problem ist«, begann Speedy umständlich, während er sich die ganze Zeit die ölverschmierten Hände an einem durchgescheuerten Tuch abwischte, »dass ich selber nicht weiß, wo sich Marc rumtreibt. Es ist sehr ungewöhnlich, aber er ist heute nicht da, und er war gestern auch nicht da. Und er war auch am Dienstag nicht da, und am Montag auch nicht. Er geht auch nicht an sein verdammtes Telefon. Das kommt so gut wie nie vor, müssen Sie wissen.«
    Er machte eine Pause, sah von mir zu Phil und wieder zu mir. »Das ist doch kein Zufall, dass Marc verschwindet, und kurze Zeit später taucht das FBI hier auf, oder?«
    Ich hörte echte Sorge in seiner Stimme, und ich konnte ihm nur zustimmen. Es erschien extrem unwahrscheinlich, dass er gerade jetzt zufällig von der Bildfläche verschwand. Und das bereitete mir Kopfzerbrechen.
    »Schwer zu sagen, Mister Speedy«, sagte Phil und reichte ihm seine Visitenkarte.
    »Tun Sie Marc und uns den Gefallen und melden sich, wenn Sie etwas hören? Okay?«
    Der Glatzkopf nahm die Karte entgegen und runzelte die Stirn.
    Wir machten auf dem Absatz kehrt. Ich rief sofort Mister High an und bat ihn, sich um eine richterliche Genehmigung zu bemühen, um bei Marc Rickman zu Hause nach dem Rechten zu sehen. Ich hatte da ein ganz mulmiges Gefühl, und je mehr ich darüber nachdachte, umso wahrscheinlicher schien es mir, dass Rickman etwas zugestoßen war.
    ***
    Nicht einmal eine Stunde später hatten wir die entsprechende Genehmigung vorliegen und standen wieder vor der Tür von Rickmans Wohnung.
    Auf Geheiß von Mister High begleiteten uns zwei Cops vom NYPD, unter anderem, um als Zeugen aussagen zu können, wenn später jemand behauptete, wir hätten unerlaubterweise etwas aus der Wohnung mitgehen lassen.
    Nachdem das Schloss ordnungsgemäß durch einen FBI-Fachmann geöffnet worden war, betrat ich als Erster die Wohnung und sah sofort, dass etwas nicht stimmte: Hier sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
    Sofort zog ich meine Dienstwaffe, Phil und die beiden Cops taten es mir gleich. Als wir alle drin waren, rief ich: »Mister Rickman? Hier ist das FBI. Können Sie mich hören?« Pause. »Wir sind in Ihrer Wohnung. Wir müssen mit Ihnen reden.« Pause, doch keine Antwort.
    Ich bedeutete den Cops, sie sollten sich in den beiden Zimmern unten umsehen, ich stieg mit Phil die schmale Holztreppe nach oben. Auch dort gab es zwei Zimmer, und auch dort war die Wohnungseinrichtung auf dem Fußboden verstreut. Wir betraten mit vorgehaltener Waffe das erste Zimmer, eine Art Miniwohnzimmer mit Riesenfernsehgerät und einer kleinen Bibliothek. Jetzt lagen allerdings alle Bücher auf dem Boden, dazwischen jede Menge Zeitschriften, in denen es um Auto- und Motorradtuning ging.
    Phil sah mich schulterzuckend an und wandte sich dann um.
    Von unten hörte ich die Stimme des älteren der beiden Cops, dass sie niemanden gefunden hatten.
    »Okay«, rief ich zurück und folgte Phil, der gerade mit dem Lauf seiner SIG die angelehnte Tür zum zweiten Zimmer aufstieß. Er sah offenbar irgendetwas, das ihm nicht gefiel. »Ach du Scheiße!«, flüsterte er und ließ den Lauf seiner Waffe sinken.
    »Ach du Scheiße!«
    ***
    Als ich neben Phil trat, sah ich es auch – es war ein unappetitlicher Anblick. Auch für Menschen, die zwangsläufig in Laufe ihres Berufslebens viele Leichen gesehen haben. Das hier war schon extrem widerlich.
    Wir hatten Rickman tot aufgefunden. Umgebracht und vorher übel misshandelt. Seine Leiche lag halbnackt, wie weggeworfen, auf dem Teppichboden.
    Das Fenster zur Straße hin war auf und ließ die kalte Novemberluft ins Zimmer, zusätzlich lief die Klimaanlage lautstark auf Hochtouren. Es war kalt in diesem Zimmer. Kalt wie in einer Leichenkammer.
    In diesem Klima verzögerte sich der Verwesungsprozess. Es würde den Versuch, den Todeszeitpunkt festzustellen, erschweren.
    Jemand hatte Rickman die Hände auf den Rücken gefesselt. Beide Arme schienen gebrochen zu sein, Jochbein und Nase

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