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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief Phil, »dass Sie bitte aufpassen und den Tatort nicht mit Ihren eigenen Spuren kontaminieren, okay? Ich betone das nur, weil Sie ja nicht vom Fach sind. Und wir wollen doch alle nicht, dass Sie plötzlich des Mordes an Marc Rickman angeklagt sind, nur weil man Ihre Spuren dort findet.«
    Halladay verstand die kleine Beleidigung sehr gut, ignorierte sie aber und verschwand im Haus.
    »Was meinst du, wollen wir auch noch mal hoch in die Wohnung und sehen, was die Kollegen da so treiben?«, fragte Phil.
    »Nein. Irgendjemand aus Walts Mannschaft wird wohl dafür sorgen, dass Halladay keinen Blödsinn machen kann. Ich habe da ganz großes Vertrauen zu Walt. Wir haben etwas anderes zu tun. Wir müssen dringend Barber finden. Jetzt, wo Rickman als Quelle ausfällt, aber Barber irgendwie mit ihm in Zusammenhang steht, ist das noch wichtiger geworden. Wenn es stimmt, was der Nachbar sagt, und ich sehe keinen Grund, seiner Aussage zu misstrauen, dann wissen wir zumindest, dass Barber in der Stadt ist. Das wirft die Frage auf, ob er nicht doch Powell auf dem Gewissen hat.«
    »Wie findet man einen Mann in New York, von dem wir nichts wissen als seinen Namen?«, fragte Phil gedankenverloren.
    »Wir fangen da an, wo man ihn zuletzt gesehen hat. Bei Rickman.«
    »Rickman ist aber tot.«
    »Genau. Aber wir wissen, dass Barber mal eine Kaution für ihn bezahlt hat. Wenn wir die richtigen Akten fragen, werden wir vielleicht noch mehr Gemeinsamkeiten herausfinden. Gemeinsamkeiten, die uns etwas über Barbers Gewohnheiten erzählen.«
    »Die gute alte Ermittlungsarbeit«, stöhnte Phil.
    ***
    Wir hatten uns im Deli am Broadway mit Sandwiches und Salat eingedeckt, uns in unser Büro im Field Office zurückgezogen und auf einen langen Novemberabend eingestellt. Wir wollten irgendeinen Ansatzpunkt finden, um am nächsten Tag noch intensiver in die Suche nach Peter Barber einzusteigen, dem Agenten der Diplomatic Security, der eine rätselhafte Flucht aus Mexiko in die USA hinter sich hatte und hier nun gesucht wurde, aber offensichtlich auch selber etwas oder jemanden suchte.
    Wir wussten, dass Mister High inzwischen auch Edward G. Homer in Washington eingeschaltet hatte, um Informationen aus unserer Botschaft in Mexiko City zu erhalten, aber irgendjemand aus einer der oberen Etagen hatte dort Maulkörbe verteilt. Niemand durfte oder wollte mit uns reden.
    Natürlich gab das meiner Theorie neue Nahrung, dass Barber in der Botschaft in Mexiko irgendetwas herausgefunden hatte, was mit offiziellen Stellen zu tun hatte. Es gab doch sonst keinen Grund, warum man dem FBI Auskünfte verweigern sollte.
    Es war jetzt nicht zu ändern. Also wälzten wir alles, was wir nur über Marc Rickman finden konnten. Es war weniger als erhofft. Aber irgendwo musste es doch wenigstens einen Fetzen an Information geben, der uns etwas über die Bekanntschaft mit Barber verriet.
    Am meisten hatte ich mir von den Unterlagen versprochen, die davon zeugten, dass Rickman vor Gericht gestellt werden sollte, weil eine Ex-Freundin ausgesagt hatte, er habe an einem bewaffneten Raubüberfall teilgenommen. Rickman konnte seinerzeit leicht beweisen, dass er für die angebliche Tat ein Alibi hatte, ein ziemlich gutes sogar.
    Während des Überfalls auf den Geldtransporter, an dem er angeblich beteiligt gewesen sein sollte, hatte sich Rickman in einer Schule befunden. Vor 200 Schülern und etlichen Lehrern hatte er über seinen Einsatz im Irak berichtet. Das ergab unterm Strich eine ausreichende Menge Entlastungszeugen, um Rickmans Unschuld zu beweisen.
    Einen weiteren Hinweis auf Barber fanden wir aber nicht, weder in diesen Unterlagen noch sonst irgendwo.
    Bis mein Telefon klingelte. Inzwischen war es deutlich nach Mitternacht; am anderen Ende meldete sich Walt Romanowski.
    »Jerry, sag mal, hat es wirklich seine Richtigkeit, dass uns dieser Vogel vom Außenministerium die ganze Zeit im Weg steht?«
    »Du meinst den sauberen Mister Hallady? Hat es, Walt, hat es. Schmeckt mir auch nicht. Müssen wir aber akzeptieren und damit klarkommen.«
    »Ich traue dem Burschen nicht über den Weg. Der hat so eine Art an sich, damit komme ich einfach nicht klar. Deshalb habe ich ihn auch nicht mit der Nase drauf gestoßen, als ich einen kleinen Fund gemacht habe. Ihr sucht doch noch nach diesem Barber, oder?«
    »Und wie!« Ich stand unbewusst auf, denn ich kannte Walt gut genug, um zu wissen, dass er mit solchen Sachen keine Späße trieb. Also hatte er etwas Handfestes gefunden.

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