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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Äußerungen dürfen wir uns nicht ablenken lassen. Wir machen unseren Job wie immer«, antwortete ich, »das ist der geradlinigste Weg, den man zur Lösung des Falles gehen kann, meinen Sie nicht?«
    »Natürlich, Sie sind die Ermittler. Aber vielleicht hilft Ihnen der Hinweis ja, dass der Mörder möglicherweise aus dem Umfeld des Peco-Kartells stammt.«
    »Vielen Dank, wir werden die Information mit einbeziehen«, blieb ich möglichst unverbindlich, denn ich hielt es für keine gute Idee, dem Mann unser Wort zu geben, dass wir ihn ständig auf dem Laufenden hielten. »Vielen Dank für Ihre offenen Worte, Mister Jenderson«, sagte ich und reichte ihm meine Hand.
    Er jedoch hielt inne. »Agent Cotton, da ist noch etwas. Ich denke, ich kann Ihnen diese sensible Information anvertrauen. Ich war zwangsläufig in den letzten Wochen und Monaten öfter in Mexiko City, als mir lieb war. Aber in unserer dortigen Botschaft arbeitete ein Mann, dem man dort unten nachsagt, er halte zu Mitgliedern des Peco-Kartells zu wenig Abstand, um es einmal vorsichtig auszudrücken.«
    »So?«, antwortete ich.
    »Ja. Sein Name ist Peter Barber. In bestimmten Kreisen recht gut bekannt, vor allem im Nachtleben von Mexiko City … Falls Ihnen dieser Name begegnen sollte – seien Sie auf der Hut! Es könnte sein, dass er außer Kontrolle geraten ist. Wie man es von anderen Drogensüchtigen kennt.«
    Damit verabschiedete er sich, wandte sich um und ging, gefolgt von Hugh Halladay, der sich natürlich nicht verabschiedete, sondern nur abweisend guckte.
    »So, so«, sagte ich, während wir den beiden Männern nachsahen, »Peter Barber ist also drogenabhängig. Was sollen wir jetzt mit dieser Information anfangen? Das kommt mir jetzt aber ein bisschen zu plötzlich.«
    »Jerry«, sagte Phil und legte freundschaftlich seinen Arm um meine Schulter, »ich glaube, meine Theorie ist nicht so ganz falsch, oder? Manchmal ist die Lösung eines Falles so einfach, dass man es kaum glauben möchte. Es ist so, Jerry: Sie haben Barber, den eiskalten Profi, einfach abhängig gemacht und bezahlen ihn jetzt mit Drogen. Der Klassiker. Fall gelöst. Gehen wir essen?«
    »Wenn Barber in der Stadt ist, dann finden wir ihn auch. Ganz sicher«, entgegnete ich, ohne auf Phils Theorie einzugehen. »Bevor ich den Fall zu den Akten lege, möchte ich auf jeden Fall mit Barber sprechen.«
    Diana Lawrence vom technischen Labor rief wieder an.
    »Jerry, jetzt habe ich noch eine Neuigkeit. Wir haben uns die Patronenhülse aus der Wohnung des toten Powell mal rüberschicken lassen. Die Kugel ist mit absoluter Sicherheit aus der Dienstwaffe von Peter Barber abgefeuert worden. Die Tests sind eindeutig verlaufen. Alle Merkmale, die eine Hülse und eine Waffe in Verbindung bringen lassen, können bei dieser Patronenhülse nachgewiesen werden, und zwar wissenschaftlich einwandfrei.«
    ***
    Peter Barber saß im Nachtbus und hatte alle Mühe, die Ruhe zu bewahren. Erneut hatte er vor verschlossener Tür gestanden und Sturm geklingelt. Schließlich war er deprimiert wieder abgezogen und hatte umständlich den Rückweg angetreten, um sich zu vergewissern, dass niemand ihm folgte.
    Er fühlte sich zunehmend gehetzt in dieser Stadt und hatte das Gefühl, ohne Medikamente nicht mehr richtig klarzukommen. Er musste sich zwingen, nicht übervorsichtig zu werden und so erst die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen.
    Er tupfte sich den kalten Schweiß von der Stirn, zog den Streifen mit seinen Tabletten aus der Hosentasche und warf sich zwei der weißen Pillen ein. In Ermangelung eines Getränks würgte er die kleinen sympathischen Muntermacher mühsam runter.
    Seit Tagen bewegte er sich möglichst unauffällig und versuchte, etwaige Verfolger abzuschütteln. Er fuhr tagsüber kreuz und quer mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt und durch das Umland, suchte sich nachts billige Absteigen, in denen niemand danach fragte, wer man wirklich war, solange man sein Zimmer im Voraus bezahlen konnte.
    Inzwischen war es Nacht geworden im Big Apple.
    Barber sprang aus dem Bus und wuchtete draußen die schwere Leinentasche über die Schulter. Dann orientierte er sich kurz und ging in Richtung Golden Lights Hotel . Der Name war eine große Lüge, denn in diesem abbruchreifen Schuppen irgendwo am Rande der Bronx war nichts, aber auch gar nichts aus Gold. Lichter und Lampen an der Fassade waren blind vor Schmutz und Staub, und im Inneren hatte dieses Gebäude mit einem Hotel so

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