2949 - Hass, der niemals endet
wäre«, erklärte Phil.
Wir wollten keinesfalls noch einmal an einen überzeugten Fenian aus den eigenen Reihen geraten, der unsere Arbeit ähnlich wie Detective Earls torpedierte.
***
Eine halbe Stunde später erreichten wir das eher unscheinbare Motel, dessen Parkplatz fast vollständig belegt war. Die Cops waren schlau genug gewesen, uns ein Stück vor dem Motel abzufangen.
»Sie sichern die hintere Zufahrt und Sie sperren den Weg zum Parkplatz«, verteilte ich die Aufgaben.
Die beiden restlichen Streifenwagenbesatzungen würden Phil und mich begleiten. Den Jaguar ließ ich in einer Seitenstraße stehen, da Phil und ich zu den Cops einstiegen. Es war ein ausreichend starkes Aufgebot, um den Gangstern den Ernst der Lage zu verdeutlichen.
»Rhys O’Gara steht unter Verdacht, am Anschlag gegen Dellany beteiligt gewesen zu sein«, mahnte ich die Cops.
Wir machten den Kollegen klar, wie gewaltbereit die Männer um O’Gara auftraten. Als wir wenige Augenblicke später aus den Fahrzeugen stiegen, wurde unser Aufmarsch von vielen Augen verfolgt. Während die Uniformierten vor dem Büro warteten und uns dadurch den Rücken freihielten, gingen Phil und ich hinein.
»FBI, Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, sagte ich.
Eine Frau von Anfang vierzig und ein um einige Jahre älterer Mann starrten stumm auf unsere Ausweise.
»Wir suchen Rhys O’Gara. Wo hält er sich im Augenblick auf?«, fragte ich.
Das Paar tauschte einen kurzen Seitenblick aus, bevor der Mann antwortete.
»Keine Ahnung, wo der Boss sich herumtreibt. Wir sind fürs Motel verantwortlich und O’Gara beglückt uns nur unregelmäßig mit seiner Anwesenheit«, sagte er.
Es war eine sehr durchsichtige Ausrede und überzeugte mich keine Sekunde lang.
»Sie behindern eine Bundesermittlung. Wir wissen, dass Rhys O’Gara sich auf dem Gelände befindet. Also, raus mit der Sprache!«, fuhr ich ihn an.
Der Mann verzog mürrisch das Gesicht, während die Frau uns wütend anfunkelte. Ich wollte gerade nachsetzen, als die ersten Schüsse krachten. Phil und ich wirbelten herum. Mit gezückter SIG drückte ich mich neben der Eingangstür an die Wand, um auf den Parkplatz hinauszuschauen.
»O’Gara hat wohl mitbekommen, dass wir nach ihm suchen«, rief Phil.
Er machte mir ein Zeichen. Phil wollte im Büro bleiben und aufpassen, dass uns das Verwalterpärchen nicht in den Rücken fiel. Ich wartete ab, bis die vier Cops durch intensives Feuer die Schützen in Deckung zwangen. Dann eilte ich hinaus zu einem der Streifenwagen.
»Von wo kommen die Schüsse?«, fragte ich.
Der Officer deutete auf die Reihe mit Zimmern genau gegenüber vom Büro.
»Die Gäste waren die ganze Zeit sehr neugierig, deswegen ist uns O’Gara zuerst nicht aufgefallen. Er wollte sich vermutlich absetzen, doch dann trafen sich unsere Blicke und er hat sofort geschossen«, erklärte der Cop.
Der Waffenhändler hatte versucht, sich unter die Gäste zu mischen, und wäre um ein Haar entkommen. Jetzt schoss er bedenkenlos um sich und gefährdete damit auch Unbeteiligte.
»Wer sind die anderen Schützen? Konnten Sie jemanden erkennen?«, fragte ich.
Aus dem Funkgerät kam die Bestätigung, dass weitere Streifenwagen auf dem Weg zum Motel waren. Wir mussten dafür sorgen, dass O’Gara und seine Kumpane sich in der Zwischenzeit nicht absetzen konnten.
»Der Bruder von Rhys ist auf jeden Fall einer der Schützen. Vermutlich sind sie zu viert, Agent Cotton«, antwortete der Cop.
Zum Glück hatten die unbeteiligten Gäste erkannt, wie brenzlig die Situation auf dem Motelparkplatz geworden war. Sie hatten sich schleunigst in ihre Zimmer zurückgezogen und behinderten somit nicht mehr unseren Einsatz. Sobald sich einer der Schützen blicken ließ, nahmen wir ihn umgehend unter Feuer. Vorerst war eine Pattsituation entstanden. Wir konnten nur unter großem Risiko vorgehen, aber die Gangster saßen in dem Zimmer quasi in der Falle.
Einen Versuch, sich durch das rückwärtige Fenster abzusetzen, hatte die Besatzung des dort postierten Streifenwagens verhindert. Die Zeit arbeitete für uns, denn die Verstärkung würde in wenigen Minuten eintreffen und dadurch das Gleichgewicht zu unseren Gunsten verändern.
»Was brüten die jetzt aus?«, fragte der Cop.
Es war urplötzlich still geworden. O’Gara und seine Kumpane ließen sich nicht mehr blicken, und das schmeckte auch dem erfahrenen Officer überhaupt nicht.
»Gute Frage. Fragen Sie bei den Kollegen
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