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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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nicht wahr? So leise, gar nicht auf dringlich. Eine echte Dame."
    Er hob den Kopf und schaute sich im Zimmer um. Im ersten Moment hatte er geglaubt, jemanden sprechen zu hören. Aber natürlich war niemand da. Er machte sich wieder an den Kabeln zu schaffen.
    „Ich habe bemerkt, wie du Sie angestarrt hast, mein Junge. Du warst wie vom Donner gerührt, aber so richtig, und ich kann das verstehen. Was für verführerische Lippen sie hat. Und erst die Augen."
    Stirnrunzelnd drückte Michael einen Stecker nach dem anderen in die passenden Buchsen. Er hörte nicht wirklich eine leise Männerstimme. Das konnte nicht sein. Es waren mehr unfreiwillige Gedanken, die ihm da durch den Kopf gingen. Verrückt. Sogar ein bisschen gespenstisch, aber in gewisser Weise verständlich. Er hatte wer weiß wie lange nicht mehr gut geschlafen. Mittlerweile war er schon so müde, dass er nicht einmal mehr geradeaus gucken konnte, und, verflixt noch mal, diese Verkabelei raubte ihm den letzten Nerv. Außerdem befand sich Simone ja noch hier im Haus. Kein Wunder, dass er an sie denken musste.
    Sie war so anders, als er erwartet hatte. Deshalb hatte er so verstört auf sie reagiert. Ebenso

hatte er sich in Paula Stanford verschätzt - wer hätte denn gedacht, dass sich hinter der tüchtig klingenden Stimme eine Männerfängerin verbergen würde? Aber Simone... Er war so sicher gewesen, dass sie schüchtern und schlicht sein musste. Nicht etwa eine Frau, die ihn anziehen würde, bei der er sich... wie vom Donner gerührt fühlen würde.
    Nun, sie hatten jeder einen Verwandten, der moralisch verwerf lich gehandelt hatte. Vielleicht machte das etwas aus. Er hätte nie erwartet, jemanden kennen zu lernen, der sich von einer ähnlichen Vergangenheit belastet fühlte. Aber trotzdem erklärte das nicht die Verwirrung, in die sie ihn im ersten Moment gestürzt hatte. Ebenso wenig war das ein Grund, warum er jetzt noch an ihre Lippen, ihre Augen, ihr seidiges Haar und ihren amüsierten Blick dachte.
    „Du kannst sie dir nackt vorstellen, nicht wahr, mein Junge? Zusammen mit dir im Dunkeln unter der Decke. Zum Glück hat sie ein schönes Hinterteil. Dünne Frauen mag ich auch nicht. Du kannst dir vorstellen, wie sie dich umarmt, hocherregt auf dich wartet, nur auf dich..."
    Michael nahm die Brille ab und rieb sich die Nase. Gut, vielleic ht drei Sekunden lang hatte er sich das vorgestellt. Es gab keine Ent schuldigung für diese jugendliche Phantasie, und sicher lag es daran, dass Simone gar nicht so kühl und gelassen war, wie er ange nommen hatte. Er hatte die Verletzlichkeit in ihrem Blick gesehen, und da war ihm der verrückte Gedanke gekommen, dass sie irgend wann einmal schwer enttäuscht worden war. Und gleich als nächstes hatte er sie tatsächlich in seinem Bett gesehen. Nackt, unter sich, und er hatte sich ihrer wirklich sehr gut ange nommen.
    Wie überheblich und dumm konnte ein erwachsener Mann doch sein. Er kannte sie nicht einmal. Er hatte keinen Grund anzunehmen, dass sie enttäuscht worden war, noch viel weniger konnte er sich einbilden, mit ihr auf einer Wellenlänge zu sein. Sein Versagen bei Carla hatte ihm doch deutlich gezeigt, dass er Frauen über haupt nicht verstand. Seine Phantasie war nur angeregt worden, weil er so lange allein gewesen war.
    „Michael..."
    Er hörte zwar, dass er gerufen wurde, aber er ignorierte es. Der Stimme der Versuchung wollte er nicht nachgeben. Eine leichte, würzige Meeresbrise wehte durch das offene Fenster herein. Sie streifte ihn im Nacken, als er sich über den Computer beugte, um ihn mit der Tastatur zu verbinden.
    „Michael?"
    Er schaute sich um. Also hatte er sich das Rufen nicht eingebildet. Simone stand in der Tür, und bei ihrem Anblick konnte er sich ein Lächeln nicht verbeißen. Ihre tadellos weiße Hose hatte Schmutzflecken. Ihr Top war ihr über die Schulter gerutscht, und wenn er sich nicht irrte, hingen ihr Spinnweben im Haar.
    „Sie haben alle Hände voll zu tun, nicht wahr?" Sie deutete auf die vielen Geräte. „Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich habe da ein kleines Problem."
    „Ja?" Obwohl sie so verstaubt und verschmutzt war, erinnerte sie ihn an Pfefferminzeis. Rosa und weiß. Kühl, süß und doch verlockend genug, um hineinzubeißen. Verrückterweise konnte er die Vorstellung nicht abschütteln. Dabei war Simone fast eine Fremde für ihn. Seine verwirrende Reaktion auf diese Frau musste sofort ein Ende nehmen.
    „Ich habe die Sachen meiner Oma

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