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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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gefunden", verkündete sie.
    „Das ist doch großartig."
    „Nicht direkt." Sie seufzte. „Es ist nicht nur eine Schachtel mit Erinnerungsstücken, wie ich dachte. Es sind mehrere Truhen. Riesige Truhen. An die zehn. Mit Tagebüchern, Wäsche und was sonst noch. Michael, ich weiß nicht, was ich machen soll, aber es wird wohl eine Ewigkeit dauern, bis ich alles sortiert habe."
    Michael ging zu ihr hin. Ein klares Problem. Damit wusste er so fort etwas anzufangen. „Ich werde mir das mal selbst ansehen. Die Truhen stehen oben auf dem Dachboden, nicht wahr?"

„Sie wussten davon?"
    „Mein Bruder hat mich vorhin angerufen und sagte etwas von Truhen auf dem Dachboden. Ich selbst war noch nicht oben."
    Sie ging ihm voran durch die Halle, dann die Treppe hinauf, den dunklen Flur entlang, noch eine Treppe höher und durch eine Rundbogentür zu einer verstaubten Dachbodentreppe.
    Oben auf dem Boden war es finster. Und es roch muffig. Hitze staute sich zwischen den bloßen Balken, den Dachziegeln und dem rauen Holzboden. Staubige Spinnweben hingen in den Ecken, so dick wie Vorhänge. Durch die zwei runden Giebelfenster zu beiden Seiten fiel genügend Licht herein, so dass er die Reisetruhen sehen konnte. Sie waren wirklich riesig.
    „Ein paar von ihnen konnte ich nicht öffnen. Sie sind verschlossen. Sie waren alle verschlossen, aber manche Riegel sind so morsch, dass sie leicht aufgingen. Sie sind bis an den Rand gefüllt, Michael. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet."
    Michael auch nicht. Er ging in die Hocke, hob einen der Deckel an und blinzelte überrascht. Die Truhe war mit allem möglichen Kleinkram voll gestopft. Obenauf jedoch lag eindeutig Frauenunterwäsche. Korsetts, Drahtgestelle und Schnüre waren wahllos übereinander gestapelt. Behutsam nahm er einen verblassten roten Satinmorgenmantel mit abgerissener schwarzer Spitze heraus und hielt ihn hoch. „Nun", meinte er gelassen, „ganz sicher gehörte das nicht meinem Großvater."
    „Ich wünschte nur, es gehörte auch nicht meiner Großmutter", murmelte Simone. „Es sieht eher so aus, als würde das Stück in ein Bordell passen."
    „Vielleicht haben Frauen so etwas vor sechzig Jahren getragen?"
    „Glauben Sie mir, nicht die anständigen Frauen." Sie errötete, als er sie erstaunt anblickte. „Hier sind aber nicht nur Dessous." Sie ging schnell an eine andere Truhe und holte ein Lichtprisma und ein Seemannsfernrohr hervor. „Von solchen Sachen ist noch mehr da. Und Tagebücher - etwa ein halbes Dutzend, immer über ein ganzes Jahr geführt. Meine Großmutter hat gesagt, dass sie hier wären und ich sie mitnehmen sollte. Sie wollte unbedingt, dass ich sie auch lese... aber ich fühle mich gar nicht wohl dabei. Es ist wie schnüffeln, aber nicht nur in ihrem Intimleben, sondern auch in dem Ihres Großvaters."
    „Meine Erlaubnis haben Sie. Ich habe Ihnen gesagt, was immer Sie über meinen Großvater herausfinden, würde mich sowieso nicht überraschen." Er rieb sich nachdenklich den Nacken. „Wenn ich nur wüsste, wie wir das jetzt machen. Um nur eine der Truhen nach unten zu bringen, braucht man mehr als einen Möbelpacker."
    „Ich weiß. Deshalb dachte ich, es wäre leichter, die Sachen hier oben zu sortieren und die Truhen zu leeren. Das wird nur leider Tage dauern. Es ist einfach zu viel, und die ganze Zeit wäre ich Ihnen im Weg."
    Offenbar war es ihr peinlich, ihn damit zu behelligen. Michael reagierte deshalb instinktiv, als er sagte: „Wenn Sie sich darum kümmern, würden Sie mir eigentlich einen Gefallen tun. Ich muss die Sachen sowieso irgendwie loswerden."
    „Aber..."
    Da fiel plötzlich die Bodentür zu. Beide erschraken.
    „Wie... seltsam", sagte Simone beklommen. „Es wehte eine leichte Brise heute morgen, aber davon wäre keine Tür zugefallen. Dann muss sich der Wind aber verstärkt haben."
    „Wind hier oben? Das ist unwahrscheinlich." Sie liefen beide zur Dachbodentreppe und stiegen sie hinunter. Simone war zuerst an der Bodentür, aber als sie den Knauf drehen wollte, gab er nicht nach.
    „Michael... ich glaube, sie ist abgeschlossen."
    „Kann nicht sein. Dafür muss jemand einen Schlüsse l umdrehen, und es ist niemand außer uns im Haus." Er griff auch nach dem Knauf, doch die Tür ließ sich tatsächlich nicht öffnen. „Das verstehe ich nicht", sagte er ungeduldig.
    „Sitzen wir jetzt hier fest?" fragte sie ängstlich.
    „Nein. Immer mit der Ruhe. Es ist alles in Ordnung." Er fasste in seine Hosentasche und

zog

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