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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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können. Bis auf den seltsamen Moment auf dem Dachboden hatte sie sich in Michaels Gegenwart auch wohl und ungezwungen gefühlt.
    Jetzt allerdings war sie verunsichert und ein wenig befangen. Es war nicht zum Kuss gekommen, doch Simone war nicht wohl bei dem Gedanken, wie leicht das hätte passieren können. Nie zuvor hatte sie sich so zu jemandem hingezogen gefühlt. Sie hatte fast vergessen gehabt, wie das war, wenn ein Mann dieses elektrisierende, erwartungsvolle Gefühl in einem weckte.
    Wie gut, dass sie bei ihren Erfahrungen mit Männern klüger ge worden war. Freud hatte eine Menge über die Gefahren der Verdrängung geschrieben, aber Freud war ein Mann. Simone ging es bestens, wenn sie ihre Gefühle verdrängte. Sie durfte bloß nicht vergessen, das auch in Michaels Gegenwart zu tun.
    Er breitete die Decke auf einem flachen Felsvorsprung hoch über dem Wasser aus. Sie schaute sich um. Hier sah es nicht so aus wie am Strand von Florida. Die Küste war steil und felsig, bewachsen mit kleineren Nadelbäumen und hohen Kiefern. Ein weißer Leuchtturm stand auf einer zerklüfteten Halbinsel, die eindeutig noch zu Michaels Besitz gehörte. Ein Stück weiter, hinter einer kleinen Bucht, schimmerten ein paar Dächer in der Sonne - Dä cher von Ferienhäusern -, und auf dem Wasser glitten bunte Segel dahin. Es war nicht heiß in der leichten, sommerlichen Meeresbrise, aber die Sonne lud zum Dösen ein.
    Ihr Platz auf dem Felsen lag etwas abseits, und Simone begann sich zu entspannen.
    , Michael hielt ihr zwei Sandwichs hin. „Möchten Sie Roastbeef oder Roastbeef? Lassen Sie sich ruhig Zeit bei der Wahl."
    Obwohl sie fest entschlossen war, keine Gefühle mehr zu zeigen, musste sie dennoch lachen. „Ich nehme... Roastbeef."
    „Gut, das hätten wir schon mal. Jetzt müssen Sie mir nur noch sagen, ob Sie auch Meerrettich mögen."
    „Sehr gern sogar."
    Er musterte sie ungläubig. „Sagen Sie das auch nicht nur aus Höflichkeit? Ich habe die Sandwichs damit bestrichen, ohne Sie vorher zu fragen. Deshalb ist leider nichts anderes da."
    „Wirklich, ich mag Meerrettich."
    „So? Na gut, jetzt kommt das nächste. Dunkelbier?" Er schaute in die Tüte. „Ärgerlich, ich habe die Gläser vergessen." Ein Blick in ihr Gesicht sagte ihm alles. „Macht nichts. Sie mögen sowieso keinen Alkohol, nicht wahr?"
    „Doch. Ich habe bloß noch nie Dunkelbier getrunken. Aber das ist kein Problem. Ich will es gern probieren."
    „Nicht schlimm, wenn es Ihnen nicht schmeckt. Ich habe nur nicht viel anderes im Haus, weil ich noch nicht einkaufen war. Aber wenn Sie möchten, kann ich Ihnen eine Kanne Eiswasser holen." Als sie dankend ablehnte, setzte er sich mit einem Sandwich in der Hand auf den Boden und lehnte sich gegen einen Felsen. „Nun zurück zu den Truhen. Wie lange wollten Sie denn in Maine bleiben?"
    „Vier Wochen."
    „Hatten Sie damit gerechnet, Sie würden vier Wochen brauchen, um die Sachen ihrer Großmutter zu finden?"
    Sie schüttelte den Kopf und schluckte den ersten Bissen hinunter. „Ich habe ein Skigeschäft in Colorado. Steamboat Springs. Im Sommer läuft nicht viel. Meine Familie hat

die Sommerferien immer am Meer verbracht, deshalb kenne ich die Gegend um Bar Harbor auch. Da ich nach den Sachen meiner Großmutter suchen sollte, hatte ich gehofft, meinen Urlaub gleich damit verbinden zu können."
    „Sie kommen aus Colorado? Ich werde verrückt. Meine ganze Familie auch einschließlich meinem Großvater. Da hätten wir wenigstens schon mal einen Hinweis, wie unser berüchtigtes Liebespaar sich kennen lernen konnte. Und Ihre Großmutter mochte die Gegend hier?"
    Simone nickte und trank ihren ersten Schluck aus der langhalsigen Flasche. Das Dunkelbier schmeckte stark und etwas bitter, aber es löschte ausgezeichnet den Durst.
    Michael schaute ihr zu, achtete auf ihren Gesichtsausdruck, um zu sehen, ob ihr das Getränk schmeckte, dann erst griff er nach einem weiteren Sandwich. „Na, jedenfalls haben Sie etwas Zeit. Wie wäre es, wenn ich Ihnen oben einen Raum überließe? Sie kommen her, wann immer Sie möchten, und können alles in Ruhe sortieren." Er überlegte kurz. „Ich könnte auch eine Spedition beauftragen, die die Truhen zu Ihnen bringt, aber ich weiß nicht, ob das angebracht ist. Wenn Sie nur ein Zimmer gemietet haben, hätten Sie wahrscheinlich nicht genug Platz. Oben auf dem Dachboden ist es zu staubig und zu dunkel, aber schon eine Etage tiefer gibt es eine Menge leere Zimmer. Ich habe zwar das

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