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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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heraus, Sie können sich mit ihm im Sprechzimmer unterhalten.“
    Die beiden Männer blickten auf, als die Zellentür geöffnet wurde.
    „Signor Pepino, Ihre Schwägerin und Rechtsanwältin ist da“, verkündete Rico.
    Minnie bemerkte, dass Lucio sich sogleich versteifte und sie verblüfft anschaute. Dann musterte er sie so ungeniert und abschätzend, dass es beinah beleidigend war.
    Luke konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und glaubte zu träumen. War diese Frau etwa Signora Pepino? Diese zierliche Blondine sollte ein Drache sein? Ausgerechnet diese Frau, gegen die er sich unbedingt hatte durchsetzen wollen, musste ihn angetrunken und in einem unmöglichen Zustand in Polizeigewahrsam vorfinden. Was für eine schreckliche Situation!

Charlie eilte auf sie zu und umarmte sie.
    „Lass mich los, du Raufbold“, forderte sie ihn energisch auf. „Du siehst aus, als hätte man dich aus der Gosse aufgelesen, und riechst wie eine ganze Brauerei. Wahrscheinlich erwartest du, dass ich dich hier heraushole, oder?“
    „Ja, mich und meinen Freund“, antwortete er und wies auf Luke.
    „Dein Freund hat bestimmt selbst einen Rechtsanwalt.“
    „Nein, ich habe ihm versprochen, dass du dich auch um ihn kümmerst. Er hat mir das Leben gerettet, Minnie. Du willst ihn doch nicht seinem Schicksal überlassen? Er hat niemanden, der ihm hilft.“ Minnie seufzte.
    „Sie können mit Ihrem Schwager in das Sprechzimmer gehen“, sagte Rico.
    „Nein, vielen Dank. Ich rede hier mit den beiden.“
    „Sie wollen auch mit diesem Kerl da reden?“, fragte Rico bestürzt.
    „Ich habe keine Angst vor ihm, aber vielleicht sollte er Angst vor mir haben“, erwiderte sie leicht gereizt. An Luke gewandt, fügte sie hinzu: „Wie kommen Sie dazu, meinem Schwager so etwas anzutun?“
    Luke blickte sie spöttisch an und lehnte sich an die Wand. „Holen Sie Ihren Schwager hier heraus. Doch mich lassen Sie bitte in Ruhe. Ich komme ohne Sie zurecht.“
    „Nein, Lucio!“, rief Charlie aus. „Minnie, du musst etwas für ihn tun, er ist mein Freund.“ „Er ist viel älter als du und sollte wissen, was er tut“, entgegnete sie.
    „Richtig, es ist alles meine Schuld“, stimmte Luke ihr zu. „Verschwinden Sie.“ Vielleicht habe ich Glück, und sie erkennt mich rasiert und in einem eleganten Anzug nicht wieder, wenn ich mit ihr wegen des Hauses verhandeln muss, überlegte er.
    „Was soll das heißen, er hat dir das Leben gerettet, Charlie?“, fragte sie.
    Charlie versuchte, ihr den Ablauf des Geschehens so genau wie möglich zu schildern. Am Ende war Minnie klar, dass der Fremde sich zwischen Charlie und die aggressiven Jugendlichen gestellt hatte, obwohl das Ganze sicher nicht so dramatisch gewesen war, wie Charlie es darstellte.
    „Können Sie das bestätigen?“ Sie sah Luke an.
    „Ja, im Wesentlichen. Weder Charlie noch ich konnten mitansehen, wie das Kind und der junge Hund gequält und belästigt wurden“, antwortete er.
    „Was ist dem Kind passiert?“
    „Nichts. Es konnte mit dem Hund auf dem Arm weglaufen. Dann haben Charlie und ich uns mit den vier jungen Leuten geprügelt, und jemand hat die Polizei gerufen.“
    „Gut. Ich bin froh, dass Sie bei Charlie waren, Signor …?“
    „Nennen Sie mich einfach Lucio“, sagte er rasch.
    „Ich kann Sie aber nicht vertreten, wenn ich Ihren Namen nicht kenne“, wandte sie ein.
    „Ich habe Sie nicht gebeten, mich zu vertreten.“ Einer Eingebung folgend, fügte er hinzu: „Ich kann mir einen eigenen Rechtsanwalt leisten.“
    „Da ich Ihnen sehr dankbar bin, möchte ich mich erkenntlich zeigen und Sie kostenlos vertreten.“ Du liebe Zeit, wer rettet mich vor einer Frau, die auf alles eine Antwort parat, fragte Luke sich insgeheim und stöhnte auf.
    „Ich schließe mich Charlies Meinung an, ich möchte Sie nicht im Stich lassen“, fuhr sie fort. „Aber Sie sollten mir gegenüber offen und ehrlich sein. Wo wohnen Sie?“
    „Nirgendwo“, behauptete er. Sie würde laut lachen, wenn er ihr den Namen des Hotels nannte. „Schlafen Sie auf der Straße?“
    „Ja.“
    „Das erschwert mir die Sache natürlich. Hinzu kommt, dass Sie sich nicht ausweisen können. Wieso haben Sie keinen Personalausweis?“
    „Ich habe doch einen.“
    „Wo ist er?“
    „Den habe ich im Hotel gelassen“, antwortete er, ohne nachzudenken.
    „So? Dann schlafen Sie nicht auf der Straße, oder?“
    „Leider bin ich ziemlich durcheinander“, redete er sich heraus und ärgerte sich über seine

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