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3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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intervenieren«, meinte Sweta besorgt. »Den Kindern geht es gut, dem Jungen sogar besser. Es bleiben zwei Fragen: Was für ein komischer Wolf hat die Kinder zu seinen Jungen getrieben?« »Wenn es überhaupt ein Wolf war«, warf ich ein.
    »Eben«, stimmte Sweta mir zu. »Aber irgendwie haben die Kinder alles sehr überzeugend berichtet... Und die zweite Frage: Ist die Hexe hier im Ort registriert, was haben wir über sie...«
    »Das kriegen wir sofort raus«, sage ich, während ich nach meinem Handy langte.
    Fünf Minuten später bekam ich die Antwort, dass es nach den Unterlagen der Nachtwache keine Hexen in dieser Gegend gab oder geben dürfte.
    Weitere zehn Minuten später verließ ich den Hof, bewaffnet mit den Instruktionen und Ratschlägen meiner Frau, die zugleich eine verhinderte Große Zauberin war. Als ich am Schuppen vorbeiging, linste ich durch die offene Tür hinein. Kolja hing über der offenen Motorhaube, auf einer ausgebreiteten Zeitung lagen verschiedene Schrauben und Teilchen. Oh, oh, ich hatte doch nur was von einem Klopfen im Motor gesagt! Außerdem sang Onkel Kolja, brummte vor sich hin: Wir sind keine Heizer, sind keine Zimmerleute, Wir sind die Kommunistische Garde von heute! Anscheinend hatte sein Gedächtnis nur diese beiden Zeilen abgespeichert, die er wie aufgezogen wiederholte, während er selbstvergessen am Motor fummelte: Wir sind keine Heizer, sind keine Zimmerleute, Wir sind die Kommunistische Garde von heute! »Ein halber Liter wird hier nicht reichen, Antoscha!«, rief Onkel Kolja fröhlich, sobald er mich sah. »Die Japaner müssen völlig den Verstand verloren haben, was sie in diesen Diesel gestopft haben, ist ja nicht mit anzusehen!«
    »Das waren nicht die Japaner, sondern die Deutschen«, korrigierte ich ihn.
    »Die Deutschen?«, wunderte sich Onkel Kolja. »Ach, das ist ja ein BMW, und ich habe früher nur den Subaru wieder auf Vordermann gebracht... Was die sich dabei gedacht haben, die Dinger hier völlig anders zu bauen... Aber keine Sorge, ich krieg das schon hin! Allerdings dröhnt mir der Schädel, das ist die Pest...«
    »Geh zu Sweta, sie gibt dir ein Schlückchen!«, fand ich mich mit dem Unvermeidlichen ab.
    »Nein.« Onkel Kolja schüttelte den Kopf. »Während der Arbeit nie. Sonst verpfusch ich dir das ... Unser erster Vorsitzender, Friede seiner Asche, hat mir eingeschärft: Wenn du schraubst, keinen Tropfen! Geh nur, geh. Ich habe hier noch bis zum Abend zu tun.«
    Innerlich nahm ich von dem Wagen Abschied und trat dann auf die staubige heiße Straße hinaus. Den kleinen Romka machte mein Besuch unsagbar glücklich. Ich kam genau in dem Moment, als Anna Viktorowna eine schändliche Niederlage im Kampf um den Mittagsschlaf hinnehmen musste. Romka, ein magerer und braun gebrannter Junge, sprang auf der Matratze herum. »Schlaf ich an der Wand«, schrie er übermütig. »Krieg ich morgen um mein Knie 'nen Verband!«
    »Was soll ich nur mit ihm machen?«, freute sich Anna Viktorowna über mein Erscheinen. »Guten Tag, Anton. Sagen Sie, führt sich Ihre Nadenka auch so auf?« »Nein«, log ich.
    Romka hörte auf zu springen und schaute uns aufmerksam an.
    »Dann nehmen sie den hier doch mit«, schlug Anna Viktorowna scheinheilig vor. »Was soll ich mit so einem Rabauken anfangen? Sie sind ein strenger Mann, Sie werden ihn schon erziehen. Er wird auf Nadenka aufpassen, ihre Windeln bügeln, die Böden für Sie wischen, den Müll rausbringen...«
    Bei diesen Worten zwinkerte Anna Viktorowna mir heftig zu, als ob ich ihren Vorschlag tatsächlich für bare Münze nehmen und mir kurzerhand einen minderjährigen Sklaven besorgen könnte.
    »Ich denk drüber nach«, unterstützte ich ihre pädagogischen Bemühungen. »Wenn er absolut nicht hören will, nehmen wir ihn zur Umerziehung auf. Bei uns haben schon schlimmere Kinder gelernt zu spuren!«
    »Sie nehmen mich ja doch nicht!«, meinte Romka keck, fing aber immerhin nicht wieder an zu springen, sondern setzte sich aufs Bett und streckte die Beine auf der Decke aus. »Was sollten Sie mit einem solchen Rabauken schon anfangen?« »Dann stecke ich dich ins Internat«, drohte Anna Viktorowna.
    »Nur herzlose Menschen stecken Kinder ins Internat«, wiederholte Romka einen Satz, den er ohne Frage aufgeschnappt hatte. »Aber du bist nicht herzlos!«
    »Was soll ich bloß mit ihm machen?«, stellte Anna Viktorowna noch einmal ihre rhetorische Frage. »Möchten Sie etwas eisgekühlten Kwass?«
    »Ich auch, ich auch«, piepste

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