300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Nachlassen der Vitalität: Müdigkeit, Ein- und Durchschlafprobleme, nervöse Unruhe, schlechte Laune, Gereiztheit, depressive Verstimmungen und Konzentrationsstörungen machen sich zunehmend bemerkbar. Auch Verdauungsprobleme mit Blähungen, Verstopfung oder Durchfall gehören zum Bild einer latenten Übersäuerung. Die Leistung des Immunsystems wird schlechter, was unter anderem zu erhöhter Infektanfälligkeit führen kann. Selbst der Hormonstoffwechsel wird durch eine latente Übersäuerung beeinflusst, was bei Frauen den regelmäßigen, schmerzfreien Ablauf des monatlichen Zyklus stört. Auch Schmerzen, Migräne und Muskelkrämpfe können als Anzeichen einer Übersäuerung vermehrt auftreten.
Warum äußert sich Übersäuerung bei verschiedenen Menschen auf so unterschiedliche Weise?
Alle Menschen haben unterschiedliche Erbanlagen. Aufgrund seiner ganz individuellen Veranlagung weist jeder Organismus bestimmte Stärken, aber auch Schwachstellen auf. Ein Beispiel: Wenn ein Mensch von Geburt an einen empfindlichen Verdauungstrakt hat, dann lässt sich in der Regel zurückverfolgen, dass sein Vater und dessen Vater oder seine Mutter und deren Vorfahren diese Schwäche ebenfalls aufweisen und mit Blähungen, Magenschleimhautentzündungen oder anderen Magen-Darm-Beschwerden zu tun haben oder hatten. Wenn nun dieser Mensch mit seinem empfindlichen Verdauungssystem über längere Zeit zu wenige basenbildende Nahrungsmittel zu sich nimmt, wird er die Folgen der Säureanreicherung sehr schnell in Form von Verdauungsstörungen zu spüren bekommen. Sobald er sich eine bis zwei Wochen lang durch basenreiche Kost oder durch Basenfasten (ab hier > ) Entlastung verschafft, geht es ihm besser. Ein Mensch, der über einen starken Verdauungsapparat verfügt, wird die Folgen einer säureüberschüssigen Ernährungs- und Lebensweise dagegen zunächst nicht an seiner Verdauung spüren. Je nach individueller Schwachstelle kann sich die Übersäuerung bei ihm in Kopfschmerzen, Müdigkeit, rheumatischen Beschwerden, hormonellen Störungen, Allergien oder einer anderen Gesundheitsstörung bemerkbar machen.
Die meisten Menschen kennen ihre Schwachstellen. Wenn Sie an sich beobachten, dass Ihre eigene Schwachstelle sich bei Ihnen »meldet«, dann betrachten Sie dies als ein Alarmsignal, dass (nicht nur) Ihr Säure-Basen-Gleichgewicht gerade im Begriff ist, aus der Balance zu geraten. Oft hilft dann bereits ein »basischer Tag« zwischendurch, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Gründliche Anamnese
Wie beurteilt ein erfahrener Therapeut den Säure-Basen-Haushalt?
Ein erfahrener Therapeut verlässt sich bei der Beurteilung des Säure-Basen-Haushalts eines Patienten nie auf nur eine Methode, am allerwenigsten auf eines der technischen Messverfahren. Alle uns zur Verfügung stehenden Methoden sind zu ungenau, als dass man sie allein zur Beurteilung einsetzen könnte. Entscheidend ist bei der Beurteilung des Säure-Basen-Haushalts zunächst, ob andere Ursachen für die Beschwerden des Patienten ausgeschlossen werden können. Ein ausführliches Erstgespräch gibt dem Therapeuten Aufschluss über die Ernährungsgewohnheiten und die Lebensweise des Patienten: wie oft er sich bewegt und welche Sportart(en) er ausübt, wie lange er nachts schläft, wie gut er schläft, wie das Verhältnis von Anspannung und Erholung in seinem Leben aussieht, wie seine sozialen Kontakte aussehen … Die ausführliche Befunderhebung eines erfahrenen Therapeuten umfasst immer auch eine psychologische Betrachtung. Erst in der Zusammenschau aller Aspekte kann sich der Therapeut ein Gesamtbild vom Gesundheitszustand des Patienten machen.
Darüber hinaus können ihm erfahrungsmedizinische Methoden wie die Antlitzdiagnostik (siehe > ), Irisdiagnostik (siehe > ), Blutuntersuchung im Dunkelfeld (siehe > ), verschiedene Testverfahren oder Laboruntersuchungen (siehe > ) von Blut, Speichel oder Urin in seiner Diagnosestellung helfen.
Eine Stuhluntersuchung, wie sie einige Speziallabors durchführen (siehe > ), gibt Aufschluss über den Zustand der Darmflora und der Darmschleimhaut und kann so auch Hinweise auf ein allergisches Geschehen im Körper geben, das erfahrungsgemäß am Entstehen vieler Beschwerden beteiligt ist.
Was ist der Azidosegriff?
Dr. Renate Collier (1919–2001) – eine Schülerin des Naturheilkundearztes Franz Xaver Mayr – hat sich in ihrer Arbeit auf Maßnahmen zur Entsäuerung des Organismus spezialisiert. Neben einer entsäuernden
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