300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Entkoffeinierung die reizend wirkende Chlorogensäure nicht entfernt. Unser Tipp: Im Zweifelsfall lieber einen richtigen Kaffee mit Genuss trinken – aber nicht mehr als eine bis zwei Tassen am Tag. »Die Menge macht das Gift«, wusste schon der Arzt Paracelsus (1493–1541).
Wie beeinflusst Schonkaffee den Säure-Basen-Haushalt?
Schonkaffee wird so genannt, weil bei seiner Herstellung neben dem stark reizenden und anregenden Koffein auch die in der Kaffeebohne enthaltene Chlorogensäure entfernt wird, welche ebenfalls die Magenschleimhaut reizt. Chlorogensäure ist eine organische Säure, die im Stoffwechsel nicht vollständig abgebaut wird und so den Körper belastet. Da sie aber nur eine schwache Säure ist, hat sie rein rechnerisch wenig Einfluss auf die Säure-Basen-Bilanz im Körper. Insofern ist der Unterschied zwischen entkoffeiniertem Kaffee und Schonkaffee aus der Sicht des Säure-Basen-Haushalts nur gering.
Wird auch Getreidekaffee zu Säuren verstoffwechselt?
Die bisherigen Untersuchungen geben keine Hinweise darauf, ob Getreidekaffee säure- oder basenüberschüssig ist. Wir ordnen ihn aufgrund unserer Erfahrungen als leichten Säurebildner ein – in die Kategorie der »guten Säurebildner«. Getreidekaffee ist in jedem Fall bekömmlicher als normaler Bohnenkaffee und auch verträglicher als Schwarztee oder Früchtetee. Im Zuge einer Entsäuerungskur wie Basenfasten gehört er dennoch nicht auf den Speiseplan.
Und was ist mit Lupinenkaffee?
Die Lupine gehört zu den Hülsenfrüchten und enthält damit eine beträchtliche Menge an Purinen. In Ragnar Bergs Tabelle ist die Lupine als schwacher Säurebildner angegeben, in den Tabellen von Remer und Manz sind Lupinenprodukte gar nicht erwähnt. Da Lupinenkaffee aber ein Produkt aus Hülsenfrüchten ist, gehen wir von einer säurebildenden Wirkung aus.
Ist Alkohol ein Säurebildner?
Alkohol ist sowohl in den Tabellen von Remer und Manz als auch in der von Ragnar Berg als basisch ausgewiesen. Nur Eierlikör und ein spezieller spanischer Likör sind nach Ragnar Berg säurebildend. Bei Remer und Manz ist Vollbier als säuernd ausgewiesen, während andere Biersorten basisch sein sollen. Es sind dort allerdings nur die Inhaltsstoffe bilanziert und die direkte Wirkung im Stoffwechsel betrachtet worden. Alkohol kann zwar im Körper abgebaut werden und bewirkt in kleinen Mengen noch keine Übersäuerung. Aber Alkohol wird zu Acetaldehyd abgebaut (das übrigens den schlechten Atem von Alkoholikern bewirkt), und diese Säure führt sehr wohl zu Übersäuerung. Abgesehen davon, dass Acetaldehyd die Leberzellen schädigt und mitverantwortlich gemacht wird für die Entstehung von Darmkrebs. Alkohol hemmt außerdem die Harnsäureausscheidung und sorgt somit für erhöhte Harnsäurewerte. Er ist daher eindeutig stets als Säurebildner zu betrachten.
Warum ist gerade Bier für Gichtkranke ein so großes Problem?
Wer an Gicht leidet – also einen erhöhten Harnsäurewert im Blut hat –, der sollte generell seinen Alkoholkonsum drosseln, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung durch die Nieren (siehe > ). Eine Sonderstellung nimmt hier das Bier ein: Es belastet den Stoffwechsel nicht nur durch den die Harnsäureausscheidung hemmenden Alkohol, sondern auch durch eine beträchtliche Menge an Purinen. Übrigens enthält alkoholfreies Bier zwar wenig bis gar keinen Alkohol, es liefert aber ebenso viele Purine wie Bier mit normalem Alkoholgehalt. Es ist deshalb im Rahmen einer Ernährung bei Gicht und allgemein im Rahmen einer basenüberschüssigen Ernährung kein empfehlenswertes Getränk.
Wirkungsvoll entsäuern
Wenn Sie aufgrund Ihres Allgemeinbefindens oder anhand eines Tests erkannt haben, dass Sie übersäuert sind, gibt es mehrere Methoden, Ihren Körper zu entsäuern. Finden Sie zunächst heraus, was bei Ihnen am meisten zur Übersäuerung beiträgt. Haben Sie den großen Test > gemacht? Wahrscheinlich haben Sie dabei festgestellt, dass Ihre Ernährung in Richtung »sauer« tendiert. Eine Umstellung der Ernährung hin zu mehr Obst und Gemüse kann Ihren Stoffwechsel bereits sehr entlasten. Weiter unterstützen können Sie Ihren Körper mit Naturheilmitteln und einer gründlichen Darmreinigung. Bevor Sie viel Geld für Labortests und Arztbesuche ausgeben, machen Sie eine bis zwei Wochen Basenfasten und warten Sie ab, wie es Ihnen danach geht. Es ist erstaunlich, wie viele gesundheitliche Probleme sich schon nach einer rein basischen Woche bessern.
Wenn Sie
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