300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
aber feststellen, dass Sie sich in Bezug auf den Anteil der Säurebildner in Ihrer Nahrung eigentlich gar nicht so ungesund ernähren, sollten Sie weitersuchen. Liegt es am Bewegungsmangel oder am Stress? Ist es der unregelmäßige Lebenswandel oder sind es Medikamente, die Sie einnehmen?
In den meisten Fällen ist es das Zusammenwirken mehrerer Ursachen, das zu einer chronischen Übersäuerung führt. Klären Sie mit einem naturheilkundlichen Arzt oder Heilpraktiker ab, welcher Therapieansatz für Sie persönlich der richtige ist. Verlangen Sie keine radikalen Lebensveränderungen von sich, die nur zusätzlichen Stress erzeugen. Beginnen Sie ganz einfach und preiswert: Planen Sie so oft wie möglich 30–45 Minuten Bewegung an der frischen Luft ein. Gehen Sie früher zu Bett. Vertrauen Sie jemandem an, was Sie stresst.
Was bedeutet Entsäuern?
Warum kann sich der Körper nicht selbst entsäuern?
Die Hauptaufgabe des Säure-Basen-Haushalts ist es, das richtige Verhältnis zwischen Säuren und Basen aufrechtzuerhalten. Allerdings ist diese Regulierung nur bis zu einem bestimmten Grad möglich: Wenn Sie über Jahre hinweg mehr Säurebildner zu sich nehmen, als Ihr Körper direkt verwerten kann, sollten Sie ihn aktiv dabei unterstützen, diese Säuren wieder loszuwerden. Zudem produziert der Organismus Remer und Manz zufolge allein durch seine tägliche Stoffwechselarbeit einen Säureüberschuss, zu dessen Neutralisierung bereits 1,5 Kilo Obst und Gemüse pro Tag nötig sind!
Kann der Körper nicht alle Säurebildner aus der Nahrung zu Basen umbauen?
Grundsätzlich ist das denkbar, in der Praxis aber nicht möglich. Jeder Stoff – auch jeder Nährstoff – hat einen bestimmten vorgegebenen Weg im Stoffwechsel und dazu meist einen bis zwei »Notwege«, die er gehen kann, um ab- oder umgebaut zu werden. Wenn Sie zum Beispiel viel Fleisch und Kaffee zu sich nehmen, steigt die Produktion von Harnsäure im Körper stark an. Diese Säure muss ausgeschieden bzw. durch die körpereigene Produktion von Basen abgepuffert werden. Die Basenproduktionsstätte im Körper sind die Belegzellen des Magens – sie produzieren basisches Natriumbikarbonat. Dabei entsteht aber gleichzeitig Magensäure, die nun ihrerseits wieder neutralisiert werden muss, und somit ein Säureüberschuss, oder genauer ein Mangel an neutralisierenden Basen. Daher ist es notwendig, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers mit einer basenüberschüssigen Ernährung zu unterstützen.
Was für Entsäuerungsmethoden gibt es und wie funktionieren sie?
Das Prinzip jeder Entsäuerungskur ist es, den Körper mit einem möglichst breiten Angebot an basischen Mineralstoffen zu versorgen und im Gegenzug die Zufuhr von Säurebildnern zu drosseln. Die wichtigste und effektivste Maßnahme ist dabei stets die Ernährungsumstellung. Viele Entsäuerungskuren bieten ein ausgefeiltes Ernährungsprogramm mit überwiegend oder ausschließlich basenbildenden Lebensmitteln. Diese Programme werden um Essschulung, Darmreinigung und Bewegungsprogramme ergänzt. Vor allem Basenfasten, aber auch die milde Ableitungsdiät und manche Säure-Basen-Diäten arbeiten nach diesem Prinzip. Neben der Ernährungsumstellung kann man den Entsäuerungseffekt durch ausleitende Maßnahmen verbessern (siehe > ).
Ist Entsäuern dasselbe wie Entgiftung?
Die beiden Begriffe sind verwandt. Eine Entsäuerung fördert nur den Säureabtransport. Entgiftung bedeutet, dass der Körper durch den verstärkten Abtransport von Giftstoffen entlastet wird. Doch diese müssen nicht zwangsläufig Säuren sein. Es kann sich auch um Abfallprodukte des Stoffwechsels handeln, von denen sich der Körper nicht selbst befreien kann, oder aber um von außen zugeführte Stoffe wie ein Übermaß an Eiweiß, Fett und Purinen, aber auch Schwermetalle aus der Nahrung oder aus Zahnersatzmaterial. Der Begriff Entgiftung ist daher in der Erfahrungsheilkunde weiter gefasst und beinhaltet hier auch die Entsäuerung. Die Schulmediziner verstehen unter dem Begriff »Entgiftung« übrigens in der Regel den körperlichen Entzug von Drogen wie Alkohol und Rauschdrogen sowie von suchterzeugenden Medikamenten.
Reicht es, einmal eine Entsäuerungskur zu machen?
Schon eine Entsäuerungskur entlastet den Organismus, sie sollte aber von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Optimal sind eine bis zwei Kuren pro Jahr. Der Bedarf hängt in erster Linie davon ab, wie Ihre Lebensweise und Ernährung in der Zeit nach der Entsäuerungskur aussehen: Wenn Sie
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