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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Holzgreve
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der Wahl ihrer Lebensmittel sein: Unpasteurisierte (Roh-)Milch kann Listerien (siehe ab > ) und rohe Eier können Salmonellen (siehe > ) enthalten.
    ? Sind Räucherwurst, Salami und Schinken auch gefährlich?
    Ja, Salami und geräucherter Schinken, aber auch Mett- und Teewurst werden aus rohem Fleisch hergestellt und können deshalb Toxoplasmose übertragen. Luftgetrockneter Schinken gilt als eher unbedenklich. Das höchste Risiko besteht bei rohem Hackfleisch (Mett, Tartar) und Carpaccio. Toxoplasmoseerreger oder ihre Zysten werden nur durch Kochen, Durchbraten oder Tiefgefrieren unschädlich gemacht.

Lebensmittelinfektionen
    ? Warum reagieren ausgerechnet Schwangere empfindlicher auf verdorbene Nahrungsmittel?
    Bei werdenden Müttern ist das Immunsystem etwas reduziert, damit das kindliche Gewebe, das ja genetisch zur Hälfte vom Vater stammt und somit Fremdgewebe ist, vom Körper nicht angegriffen und abgestoßen wird. Deshalb sind schwangere Frauen infektionsanfälliger und Erkrankungen verlaufen meist schwerer.
    Die Listerieninfektion (siehe folgende Frage) ist ein typisches Beispiel: Schwangere erkranken 20-mal öfter an Listeriose und umgekehrt sind von den an Listeriose Erkrankten ein Drittel Schwangere. Selbst wenn die Schwangere keinerlei Krankheitszeichen bemerkt, können die Listerien über die Plazenta das Kind erreichen.
    Auch eine Salmonelleninfektion (siehe > ) bekommen Schwangere sehr viel leichter. Sie kann zwar keine vorgeburtlichen Schäden beim Kind anrichten, trotzdem sollten Schwangere vorsichtig sein, denn ein schwerer Brechdurchfall kann längerfristig die Versorgung des Kindes mit den wichtigsten Nährstoffen gefährden (siehe > ).
    ? Woher weiß ich, ob ich eine Listeriose gehabt habe? Bin ich danach immun?
    Die Infektion mit Listerien kann leider auch ganz ohne Krankheitssymptome verlaufen. In den meisten Fällen kommt es aber zu erkältungsähnlichen Symptomen mit Fieber und Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen und Schwindel. Wenn Sie solche Beschwerden haben, sollten Sie sich unbedingt untersuchen lassen. Mit einem einfachen Bluttest kann eine frische Infektion ausgeschlossen werden. Falls jedoch eine Listerieninfektion nachgewiesen wird, kann in den meisten Fällen mit einer Antibiotika-Therapie die Übertragung auf das ungeborene Kind verhindert werden.
    Die Listerioseerreger sind Bakterien und besonders gefährlich, weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen Bakterien über die Plazenta in den Fetus gelangen können. Gegen bakterielle Erkrankungen gibt es keine Immunität. Selbst wenn Sie schon einmal Listeriose gehabt haben, können Sie sich immer wieder anstecken.
    ? Kann ich eine Listeriose nur durch den Verzehr von Rohmilchprodukten bekommen?
    Nein, Listeriosebakterien vermehren sich auch im Kühlschrank, sogar in Vakuumverpackungen und vor allem in Produkten, die mit rohem Fleisch und Geflügel hergestellt wurden, etwa Hackfleisch, geräucherte Rohwurstwaren und Fleischpasteten. Nicht nur wegen der Toxoplasmosegefahr (siehe ab > ) sollten Sie deshalb Fleisch immer gut durchbraten. Auch Speisen mit rohem, mariniertem (eingelegtem) oder geräuchertem Fisch sowie Feinkostsalate und abgepackte Gemüse, frische Salate, Keime und Sprossen können Listerien enthalten. Achten Sie immer peinlich genau auf das Verfallsdatum!
    ? Werden die Listerioseerreger beim Überbacken oder Tiefkühlen abgetötet?
    Wenn der Käse richtig heiß wird und beim Überbacken Blasen wirft, sollten die Listerienkeime eigentlich abgetötet werden. Pasteurisiert wird ja auch »nur« bei 70 bis 75 °C. Achten Sie immer darauf, dass das ganze Gericht gut durcherhitzt wird. Beim Aufwärmen im Mikrowellenherd ist dies nicht ausreichend gewährleistet.
    Durch Tiefkühlen werden Listerioseerreger anders als Toxoplasmen nicht abgetötet.
    ? Ist Vorzugsmilch dasselbe wie Rohmilch?
    Ja, denn Vorzugsmilch ist einfach nur Rohmilch, die unter strengen Kontrollen abgefüllt direkt vom Hof in den Handel kommt und innerhalb von 96 Stunden nach der Gewinnung verkauft sein muss. Vorzugsmilchhöfe unterliegen einer besonderen amtstierärztlichen Überwachung und behördlichen Zulassung. Die Vorzugsmilch ist zwar keimärmer als die ursprüngliche Rohmilch, die innerhalb von 24 Stunden verkauft sein muss, aber ebenso wie diese nicht pasteurisiert (wärmebehandelt). Deshalb können Listeriosebakterien noch immer darin enthalten sein.
    ? Die Verkäuferinnen sind meist ratlos, wenn ich danach frage, ob ein

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