Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Holzgreve
Vom Netzwerk:
Durchtritt durch den Geburtskanal kann sich das Kind infizieren und einen juckenden Hautausschlag am Mund und ein Windelekzem bekommen. Beides ist für das Baby zwar nicht gefährlich, aber ziemlich unangenehm und muss behandelt werden.
    ? Muss eine Chlamydieninfektion in der Schwangerschaft unbedingt behandelt werden?
    In der Schwangerschaft können Chlamydien, wie viele andere Erreger von Scheideninfektionen, einen vorzeitigen Blasensprung (siehe > ), vorzeitige Wehen (siehe > ) und damit verbunden eine Frühgeburt verursachen. Außerdem ist das Kind bei der Geburt gefährdet: Chlamydien verursachen Augen- und Lungenentzündungen. Deshalb müssen sie unbedingt behandelt werden. Am wirkungsvollsten und auch in der Schwangerschaft erlaubt sind Erythromycin und neuere Makrolidantibiotika. Der Partner sollte unbedingt mitbehandelt werden, um eine Wiederansteckung zu vermeiden. Eine vorherige Untersuchung des Partners ist aber meist nicht nötig.
    Info
    Die Erstinfektion mit Chlamydien kann übrigens durchaus zehn Jahre und länger zurückliegen, ohne bislang erkannt worden zu sein. Darum sollte der Infektionsnachweis keinesfalls Anlass für Misstrauen oder Verdächtigungen sein.

    ? Ich habe Angst, dass ich während der Schwangerschaft wieder Feigwarzen bekomme. Wäre das gefährlich für mein Baby?
    Für die Entstehung von gutartigen Feigwarzen im Scheidenbereich sind Papillomaviren (HP-Viren) verantwortlich. Sie sind in den Warzen enthalten und bei Hautkontakt, etwa beim Geschlechtsverkehr, hoch infektiös. Nach bisherigem Wissensstand sind sie aber während der Schwangerschaft nicht gefährlich für das Ungeborene.
    Bei der Geburt ist eine Übertragung der Viren auf das Neugeborene allerdings möglich. Deshalb sollten die Feigwarzen etwa um die 34. SSW behandelt werden. Das ist einerseits früh genug, um eine komplette Abheilung vor der Entbindung sicherzustellen. Andererseits ist dann gewährleistet, dass bis zur Geburt keine neuen Warzen auftreten. Eine lokale Behandlung der Warzen mit einer speziellen Salbe oder Tinktur ist auch in der Schwangerschaft erlaubt. Die wirkungsvollste Therapie besteht jedoch darin, die Warzen durch Laser, Verbrennung (Elektrokoagulation) oder chirurgisch zu entfernen. Normalerweise ist eine vaginale Geburt möglich. Nur bei einem sehr ausgedehnten Befall kann ein Kaiserschnitt angebracht sein.
    ? Muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, wenn ich in den letzten Schwangerschaftswochen einen Herpesschub bekomme?
    Wenn zum Zeitpunkt der Geburt eine akute Genitalherpesinfektion besteht, wird häufig ein Kaiserschnitt vorgenommen, um eine Ansteckung des Kindes bei der Geburt zu verhindern. Denn das Baby infiziert sich meist über die offenen Bläschen im Scheidenbereich oder im Geburtskanal und nur in seltenen Fällen über die Plazenta. Ein Kaiserschnitt ist besonders wichtig, wenn eine Schwangere sich zum ersten Mal angesteckt hat und nicht genug Zeit hatte, Antikörper zu bilden, die sie auch auf das Kind überträgt.
    Wenn Sie dagegen früher bereits mehrfach Schübe von Genitalherpes hatten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung Ihres Kindes gering. Denn Mütter mit chronischem Genitalherpes besitzen normalerweise ausreichend Antikörper, die über die Plazenta auch das Baby erreichen und schützen. Eine vaginale Geburt ist dann durchaus möglich.
    Ob ein Genitalherpes, der nicht erst gegen Ende, sondern früher in der Schwangerschaft ausbricht, behandelt werden sollte, ist umstritten. Allgemein wird empfohlen, wenigstens in den letzten sechs bis acht Schwangerschaftswochen eine antivirale Therapie in Tablettenform (mit Aciclovir) durchzuführen. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt über diese Möglichkeit. Denn durch diese Vorsichtsmaßnahme kann die Gefahr verringert werden, dass die Herpesinfektion zum Zeitpunkt der Geburt erneut ausbricht.

Toxoplasmose
    ? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich mit Toxoplasmose anstecke?
    Die Symptome der Toxoplasmose sind in den meisten Fällen so schwach und unspezifisch, dass sie für einen leichten Anflug von Grippe gehalten werden können. Deshalb kann nur mit einem Test festgestellt werden, ob Sie gegen Toxoplasmose immun sind.
    Die Bestimmung des Toxoplasmose-Titers (siehe > ) ist in Deutschland nicht Bestandteil der gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge. Sie wird deshalb von den Krankenkassen nur übernommen, wenn ein konkret begründeter Infektionsverdacht besteht.
    Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat schon eine

Weitere Kostenlose Bücher