300 Fragen zur Schwangerschaft
glücklicherweise in den meisten Fällen nicht bestätigt werden. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft taucht bei vielen Frauen die Furcht auf, das Kind könne im Mutterleib unbemerkt sterben. Die Kindsbewegungen scheinen nie normal zu sein, entweder zu heftig oder zu schwach. Der Herzrhythmus zu schnell oder zu langsam. Und im letzten Schwangerschaftsdrittel tritt die Angst vor der Geburt in den Vordergrund, vor allem wenn bei einer früheren Geburt nicht alles optimal gelaufen ist. Die meisten dieser Ängste sind unbegründet, aber trotzdem ernst zu nehmen.
Allgemeines
? Kann es passieren, dass mein Kind stirbt, ohne dass ich etwas davon merke? Ich habe solche Angst davor!
Ja, das kann leider passieren – aber das ist sehr, sehr selten. Es gibt einfach Momente in unserem Leben, die wir nicht vollständig kontrollieren können. Daran haben auch alle Möglichkeiten der modernen Medizin nichts geändert und werden es auch in Zukunft nicht ändern.
Trösten Sie sich mit der Tatsache, dass fast alle Schwangeren diese Angst haben. Vielleicht ist das auch von der Natur so gewollt, damit die werdende Mutter bereits während der Schwangerschaft eine besonders liebevolle und schützende Beziehung zu ihrem Kind aufbaut – und um sie darauf vorzubereiten, dass sie nach der Geburt noch mehr Angst um ihr Kind haben wird!
? Ich freue mich sehr auf unser Baby und kann es nicht abwarten, es endlich im Arm zu halten. Aber jetzt, kurz vor der Geburt, habe ich fast jede Nacht Alpträume, dass etwas schiefgehen oder nicht in Ordnung sein könnte. Ist das normal?
Es hat keinen Zweck, die Angst zu verdrängen. Versuchen Sie, darüber zu reden! Am besten mit jungen Müttern, die das Geburtserlebnis noch in frischer Erinnerung haben. Die meisten erzählen sehr gern ihre Erlebnisse, denn es ist ihnen ja vor der Geburt genauso gegangen wie Ihnen jetzt. Jede Schwangere hat Angst vor der ersten Geburt!
Wissenschaftler haben übrigens Hinweise darauf gefunden, dass Schwangere mit Angstträumen leichtere Geburten haben als Frauen, die sich vorher nicht so intensiv in ihrem Unterbewusstsein damit auseinandergesetzt haben. Auf jeden Fall sind solche Träume nicht als Prophezeiung oder gar als böses Omen zu sehen.
Bedenken Sie auch, dass bei lediglich einem kleinen Prozentsatz aller Babys etwas nicht in Ordnung ist – meistens handelt es sich um geringfügige Fehlbildungen oder Probleme, die sich außerdem in aller Regel gut korrigieren lassen. Wiederum nur ein Bruchteil von ihnen hat wirklich schwere Behinderungen. Außerdem kündigen sich Probleme oft schon während der Schwangerschaft an. Die allermeisten Kinder kommen völlig gesund zur Welt.
TIPP
Es ist beruhigend, wenn Sie merken, dass alle Schwangeren dieselben Ängste haben. In einem Geburtsvorbereitungskurs dauert es meist nicht lange, bis sich das herausstellt. Sie können sich dann gegenseitig Mut machen. Versuchen Sie auch, sich mit dem Unbekannten vertraut zu machen: Schauen Sie sich das Vorwehenzimmer und den Kreißsaal an und sprechen Sie mit dem geburtshilflichen Team.
? Ich habe beruflich zurzeit sehr viel Stress. Manchmal glaube ich, ein starkes Ziehen im Unterleib zu spüren. Kann Stress eine Fehlgeburt auslösen?
Als Schwangere haben Sie das Recht auf Ruhe und Harmonie in Ihrer Umgebung, und das sollten Sie auch mit Nachdruck durchsetzen. Sowohl körperlicher als auch seelischer Dauerstress vermindern die Durchblutung des Mutterkuchens, was eine schlechtere Sauerstoffversorgung des ungeborenen Kindes zur Folge hat. Eine Fehl- oder später Frühgeburt (durch vorzeitige Wehentätigkeit, siehe > ) kann allerdings nur im Extremfall ausgelöst werden – auch bei großem Stress. Ob bei Ihnen dafür ein besonderes Risiko besteht, kann nur eine körperliche Untersuchung klären, etwa die Messung der Zervixlänge im Ultraschall oder eine CTG-Untersuchung. Wenden Sie sich dazu an Ihren Frauenarzt.
Wenn Ihr Job mit sehr viel Stress verbunden ist, besteht die Möglichkeit, dass Ihnen von Ihrem Arzt ein individuelles Beschäftigungsverbot erteilt wird. Sie müssen dann an einen weniger belastenden Arbeitsplatz versetzt oder ganz freigestellt werden. In dieser Zeit steht Ihnen das volle Gehalt zu. Das Beschäftigungsverbot kann so lange bestehen, bis der gesetzliche Mutterschutz einsetzt.
? Neulich habe ich mich sehr erschreckt. Hat das meinem Baby geschadet?
Es ist ein Ammenmärchen, dass plötzliches Erschrecken oder Alpträume dem ungeborenen Kind schaden. Lassen
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