300 Fragen zur Schwangerschaft
verwenden. Dies ist zwar keine optimale Lösung, aber immer noch um vieles besser, als weiter zu rauchen. Vielen Schwangeren hilft auch Akupunktur oder Hypnose, um vom Glimmstängel loszukommen.
? Ist es richtig, dass Schwangere nicht plötzlich mit dem Rauchen aufhören sollten, weil das dem Kind dann noch mehr schadet?
Das ist völlig falsch. Entzugserscheinungen beim ungeborenen Kind durch plötzliche Nikotinentwöhnung sind nicht bekannt. Richtig ist dagegen, dass jede Zigarette, welche die werdende Mutter weniger raucht, der Gesundheit des Kindes nützt. Über die vielen Risiken des Rauchens auch in der Schwangerschaft gibt es keine Zweifel (siehe > ).
? Werden durch Rauchen auch körperliche Fehlbildungen beim Ungeborenen verursacht?
Obwohl Nikotin selbst nicht als schädlich für das Ungeborene gilt, gibt es Hinweise darauf, dass Raucherkinder etwas häufiger angeborene Herzfehler und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten haben. Die schädlichen Inhaltsstoffe im Zigarettenrauch sind aber so zahlreich, dass eindeutige Studien kaum möglich sind. Die einzelnen Bestandteile werden zudem häufig im Körper zu neuen giftigen Produkten umgewandelt.
? Mein Mann meint, es reiche, wenn ich in der Schwangerschaft nicht rauche. Er selbst will nicht damit aufhören.
Der werdende Vater sollte zumindest in Gegenwart seiner schwangeren Frau auf Zigaretten verzichten, denn auch Passivrauchen schadet der Gesundheit des ungeborenen Kindes. Vom gesamten Rauch einer Zigarette wird nur etwa ein Viertel inhaliert. Der größere Teil des Rauches verbreitet sich in der Raumluft. Diese Luft enthält zum Teil noch höhere Konzentrationen giftiger Substanzen als die direkt durch die Zigarette eingesaugte Luft.
? Meine Arbeitskollegen sind starke Raucher. Kann ich verlangen, dass sie in meiner Umgebung nicht mehr rauchen?
Als werdende Mutter haben Sie nach dem Mutterschutzgesetz ein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen, wenn es notwendig ist, auch mit Ihrem Arbeitgeber und dem Betriebsarzt darüber. Auf Sie und Ihr Baby muss Rücksicht genommen werden!
Alkohol
? Wie viel Alkohol darf ich in der Schwangerschaft trinken, ohne meinem Kind zu schaden?
Bis jetzt gibt es keine eindeutigen Hinweise dafür, dass der gelegentliche Genuss von niedrigprozentigem Alkohol, etwa ein Glas Bier oder Wein, Ihrem Baby während der Schwangerschaft schadet. Aber es gibt auch keinen Grenzwert, bis zu dem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft mit Sicherheit unbedenklich ist. Jedenfalls haben Frauen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, leichtere Kinder und neigen eher zu Frühgeburten. Der Extremfall eines sogenannten fetalen Alkoholsyndroms mit äußerlich sichtbaren Fehlbildungen und Entwicklungsverzögerung kann auftreten, wenn vor allem in der Frühschwangerschaft hochprozentiger Alkohol in großen Mengen getrunken wurde. Wird im weiteren Verlauf der Schwangerschaft viel Alkohol getrunken, stört er die kindliche Hirnreifung, was sich auch erst lange nach der Geburt zeigen kann. Denn die Leber des Ungeborenen kann den vom mütterlichen Blut übernommenen Alkohol nicht abbauen.
? Bevor meine Regelblutung ausblieb, habe ich auf einer Party zu viel getrunken. Nun mache ich mir große Sorgen um mein Kind.
In den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung gilt noch die »Alles-oder-nichts-Regel« (siehe > ): Die sich teilenden embryonalen Zellen können sich gegenseitig vollständig ersetzen, wenn nur ein kleiner Teil der Zellen geschädigt wird. Ist die Schädigung allerdings sehr stark, kommt es zu einer Fehlgeburt.
Da die Party wohl innerhalb dieser Zeitspanne stattgefunden hat, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ab der 5. SSW beginnt dann die Organbildung. Erst in dieser Zeit kann der Embryo sehr empfindlich auf Störungen reagieren.
? Meine Hustenbonbons enthalten laut Packung als Inhaltsstoff »mehrwertige Alkohole«. Ist das gefährlich für Schwangere?
Keine Sorge: Damit ist nicht Äthylalkohol (was man normalerweise unter Alkohol in Getränken versteht) gemeint, sondern die mehrwertigen Alkohole Glycerin oder Glykol. Glycerin wird als Salbengrundlage und Lösungsmittel in der Pharmazie gebraucht und ist in der niedrigen Dosierung in Hustenbonbons in der Schwangerschaft unschädlich.
Drogen
? Auf einer Party habe ich gekokst – damals war ich in der 5. Woche. Jetzt mache ich mir riesige Vorwürfe.
Bei einem einmaligen Kokainkonsum in der Frühschwangerschaft ist eine Schädigung des Kindes recht
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